Hilpoltstein
Nicht die Schau gestohlen

15.04.2018 | Stand 02.12.2020, 16:33 Uhr

Hilpoltstein (jom) Eine unangenehme Frage hing am Samstag über dem neuen Staffelwettbewerb beim HiRo Run: Was passiert eigentlich, wenn sich drei derart schnelle Läufer zusammentun und noch vor dem Halbmarathonsieger über die Ziellinie kommen.

Es wäre den Veranstaltern wohl peinlich gewesen und hätte Überlegungen für die Zukunft gefordert, wenn eine Dreiermannschaft dem neuen Champion die Schau gestohlen hätte. Dass es nicht so gekommen ist, hat dem La Carrera TriTeam Rothsee eine erfolgreiche Premiere des Staffelrennens beschert. Aber es war knapp und brauchte das sportliche Mitdenken eines bekannten Triathleten aus der Region.

Für das Männerfeld war es letztlich kein Problem, dass die Staffelstarter gemeinsam mit dem großen Halbmarathonfeld auf die Strecke gingen. Die schnellste Männerstaffel mit den drei Hilpoltsteiner Fuballern Marco Muschaweck, Frank Drechsel und Florian Wittmann kam erst zehn Minuten nach dem Halbmarathonsieger Sven Ehrhardt ins Ziel. Die schnellste Mixedstaffel lief dagegen direkt hinter der Siegerin Theresa Wild über die Linie und sorgte zwischenzeitlich selbst bei den Organisatoren für Verwirrung.

"Theresa Wild führt vor Christine Ramsauer", rief Moderator Ingo Macher am Marktplatz während des Rennens in sein Mikrofon und lag damit doppelt falsch. Einerseits war Christine Ramsauer gar nicht für den Halbmarathon gemeldet, sondern nur in einer Familienstaffel dabei. Andererseits lag sie auch nicht hinter Wild, sondern deutlich vor ihr. Als Staffelstarterin machte die frischgebackene deutsche Halbmarathonmeisterin ihrer Altersklasse Tempo auf ihren sieben Kilometern. Da wäre Wild schlecht beraten gewesen, dieses mitzugehen.

Auf dem Weg um den Rothsee überholte Wild dann Sophia Ramsauer, die am Heuberger Segelzentrum den Staffelstab von ihrer Mutter übernommen hatte und das Tempo der Titelverteidigerin nicht mitgehen konnte. Mit einem größeren Rückstand übergab Sophia schließlich an ihren Freund Lasse Ibert, der Sekunde für Sekunde aufholte. Kurz vor dem Ziel war er Wild auf den Fersen. Doch der Nürnberger, der beim Rothsee-Triathlon schon mit mehreren Spitzenplätzen glänzte, gab den Gentleman und zog nicht mehr vorbei. Geholfen war damit sowohl der Siegerin als auch den Organisatoren.

Nicht zu helfen war dagegen den vielen anderen Männern im Rennen, die kurz vor der Ziellinie unbedingt noch die Frau vor ihnen überholen mussten.