Greding
Harmonische Zepterübergabe

Schwarzachkönigin Stefanie Dienstbier heißt bei Bierprobe ihre Nachfolgerin willkommen

13.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:42 Uhr
Regentinnen mit Stadtchef: Stefanie Dienstbier (links) reicht ihrer Nachfolgerin Carolin Greiner das Zepter. Ausgewählt worden sind beide Königinnen von Manfred Preischl. −Foto: Luff

Greding (HK) Die Königin ist Vergangenheit - es lebe die Königin: Stefanie Dienstbier hat am Donnerstagabend bei der Bierprobe für das nahende Volksfest das Zepter an Carolin Greiner übergeben. Diese repräsentiert nun 2018/19 die Stadt Greding als Schwarzachkönigin.

Kaplan Dominik Pillmayer hat die Lage sofort erkannt: "Euer Majestät - die letzten zehn Minuten", begrüßte er bei seinem Eintreffen Stefanie Dienstbier. Doch hatte er auch ein Trostpflaster parat: Sie bleibe eine "Königin der Herzen". Die Angesprochene nahm den Spruch nicht nur mit Humor, sie setzte ihm sogar eins drauf: "Mein Jahr als Schwarzachkönigin ist jetzt - endlich - vorbei", leitete sie strahlend ihre Abschiedsrede ein und hatte damit die Lacher auf ihrer Seite.

Der kleine Schlenker in ihrer launigen und in Reimform gehaltenen Rede - noch dazu in sympathischem Dialekt - zeigte auf, was gleich mehrere Redner am Abend herausstellten: Das schüchterne Mädchen, das vor einem Jahr den Thron bestieg, hat sich zu einer selbstbewusst auftretenden, jungen Frau gewandelt. Oder wie es der Festwirt Michael Walter ausdrückte: "Am Anfang habe ich gedacht: Hoffentlich schafft sie's!" Sie schaffte es in hervorragender Weise, wie Kaplan, Festwirt und nicht zuletzt Bürgermeister Manfred Preischl betonten. Sie habe die Übernahme des Amtes nie bereut, sagte Stefanie. Und: Stolz sei sie gewesen, die erste Schwarzachkönigin aus Röckenhofen gewesen zu sein. "Genieß das Jahr!", wandte sie sich an ihre Nachfolgerin, denn: "Glaub mir eins: So schnell vergeht sonst keins."

Ebenso locker wie ihre Vorgängerin zeigte sich Carolin Greiner. "Servus miteinander", begrüßte sie die Gäste der Bierprobe. Dass Röckenhofen nun nicht mehr im Mittelpunkt steht, machte sie schnell klar: "Endlich ist mal wieder eine Gredingerin dran." Und zwar die Richtige, schließlich sei es ein Kindheitstraum von ihr gewesen, Schwarzachkönigin zu werden. "Jetzt ist es endlich so weit, Gott sei Dank!"

Aus welchem Holz die neue Hoheit geschnitzt ist, verdeutlichte Manfred Preischl mit einer kleinen Anekdote. Er kenne die jetzige Königin und ihre Eltern schon sehr lange. Als Carolin noch ein kleines Kind war, habe er die Eltern getroffen und sie mit Handschlag begrüßt. Prompt beschwerte sich die Kleine forsch bei den Eltern, die wiederum in ihrem Auftrag hernach Preischl fragten, warum er ihr nicht die Hand gegeben habe. "Ich hatte keine Antwort", gestand der Bürgermeister. Seither sei ihm das aber nicht mehr passiert - und wird es bei der Schwarzachkönigin voraussichtlich auch nicht mehr.

Von Stadtrat, Kaplan und Pfarrer Richard Herrmann, den Ortssprechern aus der Großgemeinde und nicht zuletzt Michael Gutmann, dem Chef der gleichnamigen Tittinger Brauerei, wurde Carolin Greiner jedenfalls herzlich empfangen. Letzterer darf nach zwei Jahren Pause - in Greding wird reihum gewechselt - wieder das Bier fürs Volksfest liefern. "Ehrwürdige Biertester", hieß Gutmann deshalb die Anwesenden willkommen. So viel Unterwürfigkeit wäre aber gar nicht nötig gewesen, der Sud kam an. Die Maß im Festzelt wird heuer übrigens 7,20 Euro kosten, wie Festwirt Michael Walter sagte.

Beim Anstechen des Fasses gab sich der Bürgermeister keine Blöße, zwei Schläge benötigte Preischl. Weniger als einige Male in der Vergangenheit. Und weit weniger, als sein Stellvertreter Oswald Brigl vor drei Jahren im Festzelt. Auf die damalige Dusche wies Michael Gutmann süffisant hin. Brigl hatte recht, als er sich lautstark beschwerte: "Das vergisst er nicht."

Volker Luff