Roth
Gut gepolstert in die neue Spielzeit

Kulturfabrik Roth erneuert Saalbestuhlung - Mit Willis Resetarits beginnt der musikalische Herbst

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr
Den "Hero" gefunden: Bürgermeister Ralph Edelhäußer (Mitte vorne) hat mit den Kulturfabrik-Leiterinnen Silke Rieger und Monika Ammerer-Düll (links und rechts vorne) und den Kulturfabrik-Mitarbeitern Eva-Maria Sturm (links hinten), Ralf Salomon (links vorne) und Britta Steinmann (rechts hinten) schon mal auf den neuen Stühlen Platz genommen. −Foto: Foto: Kulturfabrik

Roth (HK) Wer nach der Sommerpause der Rother Kulturfabrik am 20. September im schönen Veranstaltungssaal Platz nimmt, darf nicht nur die zauberhaftesten Lieder des Wiener Grandseigneurs Willi Resetarits (ehemals Kurt Ostbahn) und seinen Lieblingsmitstreitern Ernst Molden, Walther Soyka und Hannes Wirth genießen. Auch der Sitzkomfort wird ein neuer sein.

26 Jahre ist es her, dass das Veranstaltungshaus der Stadt Roth - die Kulturfabrik - eröffnet wurde. Seitdem waren dort rund 850000 Besucher - also im Vergleich alle Einwohner von Marseille - zu Gast und nahmen auf den 1992 gleich zur Anfangszeit des Hauses angeschafften und damals erstklassigen Stühlen Platz. Die hochwertigen Zweckmöbel in Dauergebrauch haben sich rentiert. Sehr lange war die Lebensdauer der grauen Kulturfabrik-Stühle - hundertausendfach gestapelt, gereiht, besessen und auch das eine oder andere Mal von Rotwein getauft. Nun sind sie nach fast drei Jahrzehnten ziemlich durchgesessen und verschlissen, Reinigungen und Reparaturen reichen nicht mehr aus, den ursprünglichen Sitzkomfort wieder herzustellen.

Um nun den Besuchern und Gästen der Kulturfabrik die Veranstaltungsabende auch physisch wieder angenehmer zu machen, haben sich das Bauamt der Stadt Roth und die Kulturfabrik vor knapp zwei Jahren dem Projekt Neubestuhlung gewidmet. Von Anfang an wurde der Rother Stadtrat eingebunden, dessen Zustimmung für das Vorhaben eingeholt. 2017 gab es die nötige Ausschreibung, in der die Anforderungen für das neue Sitzmöbel klar umrissen waren.

Neben Qualität und Preis sollten auch die Maße stimmen. Angestrebt wurde die Verringerung der Außenmaße bei gleichbleibendem Sitzkomfort. Zum einen begründet sich dieser Wunsch in den wenigen Lagerflächen der Kulturfabrik; die Stühle sollten zukünftig platzsparender gestapelt werden können. Zum anderen gründet dieses Anliegen in der veränderten Versammlungsstättenverordnung, der die Kulturfabrik unterliegt. Sie regelt neben vielem auch die erlaubte Besucherkapazität im Saal und somit die Bestuhlungsmenge. Mit Verschärfungen der Verordnung in den vergangenen Jahren musste die Anzahl der im Kulturfabriksaal möglichen Sitzplätze von 500 zunächst auf 480, dann auf 450 reduziert werden.

Mit der Anschaffung der neuen Sitzmöbel soll nun die maximale Sitzplatzkapazität erhöht werden können. Außerdem musste der neue Stuhl feuerfest sein, der Stoff schwer entflammbar. Bequeme Sitzpolster, dazu schmutzabweisend, sowie eine Vorrichtung in der Rückenlehne für eine variable, gut lesbare Sitznummerierung - um in Zukunft von den alten Klebeetikettennummern, die gerne einmal auf dem Rücken der Besucher hängen blieben, Abschied nehmen zu können - waren weitere Kriterien der Ausschreibung.

Die eingebundenen Abteilungen der Stadt machten sich die Entscheidung nicht leicht. In mehreren Vorrunden wurde ausgewählt, bis vier verschiedene Stuhlexemplare zur Bemusterung bestellt werden konnten. Der Stadtrat wurde zum offiziellen Probesitzen eingeladen, das Team der Kulturfabrik testete die Stühle über mehrere Wochen auf deren Tauglich- und Bequemlichkeit. Auch der Bürgermeister der Stadt Roth, Ralph Edelhäußer, hat bei einem Sitz-Termin in der Kulturfabrik das favorisierte Stuhlmodell getestet und für gut befunden. Die relativ klare Entscheidung fiel auf ein Modell namens "Hero". Ein eleganter, Platz sparender Stapelstuhl mit hohem Sitzkomfort aufgrund der gepolsterten Sitzschale und der hohen Rückenlehne. Auch die Bayreuther Jugendherberge, die Münchner Brauerei Paulaner, das Bodenseeforum, das Rathaus Gilching, die Messe Berlin, die Stadthalle Biberach und die Sektkellerei Rotkäppchen Mumm, um nur einige wenige zu nennen, wurden von Brunner ausgestattet.

Nun ist die Kulturfabrik auch in Sachen Sitzkomfort wieder für die nächsten 30 Jahre gerüstet. Da kann auch die neue, mittelweile 28. Spielzeit kommen. Mit einem ausgezeichneten Programm vom Abendlandler der Wellküren bis zur puren Weiberpower der Divas Sissi Perlinger, Lisa Fitz und Lizzy Aumeier, vom schwarzhumorigsten Schweizer Andreas Thiel bis zum höllisch-hellen Michael Altinger, von den hymnischen Barcley James Harvest feat. Les Holroyd bis zu den Sängern von Naturally 7, von der musikalisch höchst gelenkigen jungen bayerischen Band Pam Pam Ida bis zum 20-Jährigen von Viva Voce - man sollte bei diesem ausgezeichneten Programm auf jeden Fall viele Abende in der Kulturfabrik verbringen. Jetzt auch wieder in bequemer Rückenlage. Den Startschuss in die neue Saison gibt das Wiener Traumgespann aus Willi Resetarits, Ernst Molden, Walther Soyka und Hannes Wirth am 20. September mit seinem "Yeah"-Konzert. Alle kommenden Kulturfabrik-Termine im Herbst sind im neuen Programmheft (in Orange) nachzulesen. Es erscheint am 24. Juli.

Karten sind in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2, Telefon (09174) 478521, sowie an der Abendkasse (ausgenommen die Veranstaltung ist ausverkauft) zu erwerben. Fragen zum Vorverkauf und zur Abendkasse beantwortet das Büro der Kulturfabrik unter der Telefonnummer (09171) 848714.