Roth
Günter Wetzel erzählt von spektakulärer Ballonflucht

Mit Kleinkindern im Eigenbau über die DDR-Grenze - Im Fadenkreuz der Stasi

05.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:42 Uhr
Spektakuläre Ballonflucht mit Kindern: Günter Wetzel erzählt in der Kulturfabrik, wie er mit seiner Familie über die Grenze kam. Das Bild zeigt seine Kinder im Korb des Eigenbaus. −Foto: Wetzel

Roth (HK) , der Film von Michael "Bully" Herbig, beruht auf einer wahren Geschichte.

Er schildert die waghalsige Flucht der Familien Strelzyk und Wetzel aus der DDR in einem selbstgebauten Heißluftballon. Dass sich der Film dabei nah an die realen Ereignisse hält, liegt an den Familien, die die Filmemacher mit Interviews unterstützt haben. Günter Wetzel, der Initiator dieses äußerst riskanten, aber letztlich geglückten Fluchtplans, ist nun auch live in der Rother Kulturfabrik zu erleben. Am Donnerstag, 14. Februar, erzählt er ab 19 Uhr von der spektakulären Republikflucht.

Er berichtet von den Schwierigkeiten beim verbotenen Bau des Ballons - allein das heimliche Besorgen der gigantischen Stoffmengen war eine logistische Herausforderung - und erzählt, wie die Flucht der beiden Familien mit ihren kleinen Kindern schließlich gelang. Es geht um Freiheit und Mut, um Verzweiflung und Glück.

Günter Wetzel erzählt auf bewegende Art und Weise, was Freiheit für einen Menschen bedeutet. Seine Geschichte hört sich wie ein Krimi an. Im Sommer 1979 startete er mit seiner eigenen und der Nachbarsfamilie Strelzyk eine der spektakulärsten Aktionen, die es je gegeben hat: Mit ihren vier kleinen Kindern planen sie, die DDR in einem selbst gebauten Heißluftballon zu verlassen. Doch wie unbemerkt so viel Stoff besorgen? Wo und wie den Ballon bauen? Der erste Versuch misslingt, die Stasi nimmt sofort die Ermittlungen auf und hat die Familien fortan genau im Visier. Dennoch beschließen sie, einen weiteren Anlauf zu unternehmen. Der nervenaufreibende Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Beim dritten Mal klappt es endlich - der Ballon trägt die Familien schließlich von Thüringen ins oberfränkische Naila. Die DDR-Grenztruppen reagieren zu spät.

Karten gibt es in der Geschäftsstelle des Hilpoltsteiner Kurier, Siegertstraße 2. Ermäßigte Karten können nur in der Kulturfabrik für die Abendkasse reserviert werden. Fragen zum Kartenkauf und ermäßigten Karten werden unter der Telefonnummer (09171) 848714 beantwortet.