Hilpoltstein
Grünen-Kreisverband gegen Center Parcs

Unterstützung für Bürgerinitiative "Seenland in Bürgerhand" angekündigt - "Infrastruktur nicht vorbereitet"

03.03.2021 | Stand 06.03.2021, 3:33 Uhr
Ein Spaßbad gleich neben dem Brombachsee: Für den Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen überwiegen bei den Plänen für eine neue Center-Parcs-Anlage (unser Bild zeigt das Projekt im Allgäu) die Nachteile für die Natur. −Foto: Center Parcs

Hilpoltstein/Spalt/Langlau - Nach dem Spalter Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen hat sich nun auch der Kreisverband dafür ausgesprochen, die Bürgerinitiative "Seenland in Bürgerhand" gegen das Center-Parcs-Projekt am Brombachsee zu unterstützen.

Die von der Bürgerinitiative zusammengetragenen Informationen zum Investor und zum betroffenen Gelände sowie die Gespräche mit einem ortskundigen Förster und mit einem Gemeinderatsmitglied von Bündnis 90/Die Grünen in Leutkirch im Allgäu, wo es seit rund zwei Jahren eine Center-Parcs-Ferienanlage gibt, hätten zu der Erkenntnis geführt, dass das Muna-Areal am Brombachsee kein geeigneter Standort für ein solches Feriendorf sei, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen.

In der Beurteilung habe man allerdings nicht nur reflexhaft "Nein danke! " rufen wollen. Eingeflossen in die Abwägung seien auch Gedanken über manch unterlassenen Urlaubsflug oder das Versprechen des Investors, das ehemalige Militärgelände bei Langlau von Altlasten zu reinigen und beim Bau der Ferienanlage dem Leitgedanken der Nachhaltigkeit zu folgen. Unter dem Strich hätten bei den Grünen jedoch andere Aspekte überwogen: Der Energie- und Wasserverbrauch sowie der Ausstoß von CO2 bei Bau und Betrieb einer so großen Ferienanlage mit einem Spaßbad neben dem See sei alles andere als ein Beitrag zum Klimaschutz, teilt die Kreisvorstandssprecherin Ursula Burkhardt mit.

"Einen Großteil der Fläche hat sich die Natur schon zurückgeholt, ein gesunder Wald mit unterschiedlichen Baumarten ist bereits aufgewachsen. Der müsste zur Altlastenreinigung und zum Bau der Ferienhäuser komplett abgeholzt werden, bevor dann später wieder ein paar Alibi-Bäume gepflanzt werden würden", sagt Co-Sprecher Boris Czerwenka. Das Geländestück, das mittlerweile als wichtige Brücke zwischen den beiden angrenzenden Naturschutzgebieten diene, sollte am besten so belassen werden, wie es ist - dann sei auch keine Bodensanierung erforderlich. Und für den ökologisch weniger wertvollen Teil könnten laut Czerwenka unter Beteiligung der Bevölkerung alternative Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.

Aus der Sicht des Rother Kreisverbandes sei auch die erhebliche Zunahme des Verkehrs mit einer Center-Parcs-Anlage ein Problem, vor allem in der Gemeinde Spalt. "Die Infrastruktur des Seenlandes, die jetzt schon an ihre Grenzen stößt, ist in keinster Weise auf die neuen Verkehrsströme vorbereitet", sagt Burkhardt, die selbst in Spalt wohnt.

HK