Große Ehre für vier Ausnahmetalente

Stadt Hilpoltstein verleiht Sport- und Kulturpreis für die Jugend - Hervorragende Leistungen gezeigt

14.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:47 Uhr
Die Preisträger Lukas Wegmann, Anna Hiebinger, Rafael Politt und Julia Ramsauer (von links) nehmen in der Residenz ihre Urkunden entgegen. Bürgermeister Markus Mahl gratuliert den vier Ausnahmetalenten. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Einmal im Jahr verleiht die Stadt Hilpoltstein ihren "Sport- und Kulturpreis für die Jugend", um damit die besonderen Leistungen junger Menschen aus ihrer Mitte zu würdigen. Am Mittwochabend war es wieder soweit. Die Mitglieder des Ausschusses für Jugend, Kultur, Sport und Tourismus haben sich einstimmig auf vier Preisträger geeinigt. Zwei kommen aus der Sparte Sport, zwei aus der Musik.

Zur Einstimmung gab es ein Klavierstück von Lukas Wegmann zu hören. Der 20-jährige Preisträger präsentierte ein Stück des russischen Komponisten Rachmaninow.

Bei der Preisverleihung in der Residenz wurde jedoch mit dem Sport begonnen. Die Laudatio für den mit 13 Jahren jüngsten Preisträger hielt die Tanzlehrerin Ronja Heinrich, was schon verriet, dass sich Rafael Politt dem Tanzen verschrieben hat - und das überaus erfolgreich. Zusammen mit Partnerin Daria Tonn, mit der Rafael seit September 2016 zusammen tanzt, konnten sich die beiden in ihren jungen Jahren mit viel Fleiß und Übung in der bayerischen Spitze des Tanzsport etablieren. Er erlangte heuer den 2. und 3. Platz der Bayerischen Meisterschaften der Junioren in Latein, darüber hinaus im vergangenen Jahr zweimal den 3. Platz der Regensburger "Dancesport Days" der Junioren. Außerdem war er schon mehrfach Teilnehmer beim Bayern Cup und errang 2017 den 5. Platz der Junioren II D Latin du den 2. Platz der Junioren I D Latin. "Rafael Politt hat nicht nur eine starke Bein- und Fußarbeit, sondern auch so viel Freude am Tanzen, dass man auf noch viel mehr Erfolge hoffen darf", so Ronja Heinrich, die außerdem die Cousine des Geehrten ist und verriet, dass Rafael auch Spaß und Erfolg in den Sportarten Reiten und Ju-Jutsu hat. Bürgermeister Mahl ließ die beiden nicht eher von der Bühne, bevor Rafael zusammen mit seiner Laudatorin bei einem Tänzchen seine Beinarbeit unter Beweis stellte.

Weiter ging es mit dem Triathlonsport und mit der Preisträgerin Julia Ramsauer vom La Carrera TriTeam, die seit mehreren Jahren das Kapitänsamt des Triathlon-Regionalligateams innehat und die Trainingseinheiten durchführt. Beim HiRoRun ist sie für alle Verpflegungsstationen verantwortlich und organisiert regelmäßig im Winterhalbjahr Kurztrainingslager mit bis zu 45 Teilnehmer. Die Laudatio hielt der sportliche Leiter des La Carrera TriTeams, Ingo Macher, der Julias ungewöhnlichen Weg vom Boogie-Woogie-Tanz über dem Fußball bis hin zu ihrer jetzigen Sportart beschrieb. "Spätestens nach ihren Abitur war sie mit dem Triathlon-Virus infiziert", so Macher, der eine Auswahl der Erfolge der 29jährigen aufzählte. Unter anderem gewann sie 2016 in ihrer Altersklasse die XTERRA Crosstriathlon-Europameisterschaft in Zittau und belegte dort außerdem in der Gesamtwertung den 7. Platz. Dieser Erfolg sicherte ihr auch die Teilnahme für die Weltmeisterschaft im Crosstriathlon in Maui (Hawaii), wo sie sechste wurde. Im gleichen Jahr war sie auch die schnellste Landkreisstarterin beim Challenge und erreichte mit der Mannschaft des LaCarrera TriTeams den 2. Platz. 2017 konnte sie den 3. Platz der Deutschen Meisterschaft in Crosstriathlon beim XTERRA Challenge 2017 in Zittau belegen, "obwohl sie dabei beim Radfahren ihr Vorderrad verlor", erinnerte sich Macher, der die angehende Steuerberaterin als ein "Aushängeschild des Vereins in aller Welt" bezeichnete.

Im zweiten Teil der Feierstunde waren die Kulturpreisträger an die Reihe. Anna Hiebinger, die für ihren enormen Fleiß und ihr hervorragendes Talent als Pianistin geehrt wurde, präsentierte zur Einstimmung eine Kostprobe ihres Könnens mit einem Stück von Johannes Brahms. Ihre Laudatio hielt ihr ehemaliger Klavierlehrer, der Leiter der Hilpoltsteiner Musikschule Burkhard Freimuth. Anna errang 2009 den 2. Platz des Förderpreises der Stadt Spalt, den 1. Platz im Regionalwettbewerb bei "Jugend musiziert" in den Jahren 2013 und 2016, sowie in den gleichen Jahren den 3. Platz im Landkreiswettbewerb. Darüber hinaus war sie mehrmals Teilnehmerin im Landkreis-Konzert "Junge Künstler musizieren". Zuletzt zeigte sie ihr Können als Pianistin bei der Sommerserenade hinter der Hilpoltsteiner Burg. Freimuth lobte Annas Flexibilität und Zielstrebigkeit, ihre Hörvorstellung umzusetzen, sowie ihren Hang zum Perfektionismus und ihre Liebe zum Detail, was ihr Spiel erlebbar und fühlbar macht. Ein bisschen bedauerte er es, dass sich die 19-Jährige beruflich mit ihrem Studium der Mikrosystemtechnik in Regensburg gegen eine musikalische Laufbahn entschieden hat. "Aber ich wünsche mir, dass die Musik in deinem Leben immer einen besonderen Stellenwert hat", so Freimuth, der auch eine Urkunde des "Landesverband der freien Musikinstitute Bayern" mitgebracht hatte, in der unter anderem Annas "selbstständiges Lernen" gelobt wurde.

Als letzter wurde Lukas Wegmann geehrt, der sein Können am Klavier schon zu Beginn unter Beweis gestellt hat. Auch hier hielt mit Karin Greber, die stellvertretende Leiterin der Musikschule, eine ehemalige Klavierlehrerin von Lukas die Laudatio. Vor allem die Bescheidenheit ihres "Vorzeigeschülers", den sie zum ersten Mal als Fünfjährigen unterrichtet hatte, habe sie sehr beeindruckt. Lukas Wegmann war mehrmals Teilnehmer beim Landkreiskonzert als Solist und als Klavierbegleiter. Er wirkte bei diversen Musikschulveranstaltungen sowie bei sonstigen öffentlichen und privaten Veranstaltungen mit der Band "Jagman Connection" mit. Er errang 2012 den 1. Platz des Förderpreises der Stadt Spalt, spielte mehrmals bei "Junge Künstler musizieren" mit und erhielt 2015 eine Urkunde vom Bayerischen Staatsministerium für die Würdigung seines außerordentlichen musikalischen Engagements. Auf Wunsch des Bürgermeisters spielte der Mechatronik-Student das Kinderlied "Der singende Esel", welches er mit sechs Jahren bei Karin Greber gelernt hatte. Anschließend spielte er zusammen mit Anna Hiebinger zum Abschluss der Veranstaltung noch einen anspruchsvollen Ragtime für die vier überaus talentierten Hände.

Tobias Tschapka