Greding
Im Stadtwald sprudelt eine ergiebige Einnahmequelle

08.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:36 Uhr

Das Plateau am Hofberg sehen sich die Mitglieder des Gredinger Umweltausschusses an. Hier sollen vier Windräder errichtet werden - geht es nach den Plänen von Investoren. - Foto: Mödl

Greding (mld) Rund um den Wald – Bewirtschaftung, Betriebsergebnis und zu einer Waldexkursion – ist es in der jüngsten Sitzung des Landwirtschafts- und Umweltausschusses des Gredinger Stadtrats gegangen. Dabei wurde deutlich, dass der Wald der Stadt Greding stetige Einnehmen beschert.

Das Betriebsergebnis 2009, das Forstamtmann Josef Adam vorstellte, kann sich sehen lassen: 1600 Festmeter Holz wurden eingeschlagen und dafür 81 346 Euro erzielt. An staatlichen Zuschüssen für Aufforstung, Waldschutz, Naturverjüngung und dergleichen wurden 14 000 Euro gewährt. Die ergibt Gesamteinnahmen von knapp über 96 000 Euro.

Dem stehen Ausgaben für Unternehmerleistungen, Betriebsleitung, Unfallversicherung, Pflanzung, Kulturpflege und Wegebau von 69 000 Euro gegenüber. Dies ergibt einen Reinertrag von von 27 000 Euro oder 59 Euro je Hektar Waldfläche bei 462 Hektar Stadtwald.

Josef Adam gab auch eine Vorschau auf das laufende Jahr, das voraussichtlich mit einem Reinertrag von 55 000 Euro abschließen wird. Auch für das Jahr 2011 erwartet der Förster einen Überschuss von etwa 31 000.

Mit einem Preis von knapp 100 Euro je Festmeter Fixlängen Fichte ist der Holzmarkt sehr gut angesprungen und wird auch während des Winters zufriedenstellend verlaufen, sagte der Forstdirektor Harald Gebhardt vom Rother Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Wenig Schadereignisse hätten den Holzmarkt günstig beeinflusst, betonte der Forstdirektor. Allerdings habe der trockene und heiße Frühsommer den Neukulturen sehr stark zugesetzt. Laubholzsubmissionen bei der Esche brachten im Gredinger Stadtwald Preise von 64 bis 250 Euro und könnten bei guter Furnierware durchaus auf 2500 Euro je Festmeter klettern, informierte der Forstdirektor.

Für die Kulturpflege – vor allem für das Ausgrasen – habe die Stadt Rentner und andere Helfer gewinnen können, informierte Bürgermeister Manfred Preischl die Ausschussmitglieder. 270 Stunden hätten sie geleistet, der städtische Bauhof könne nämlich gerade in den Sommermonaten diese Arbeiten wegen anderer Aufgaben nicht durchführen, fügte er hinzu.

Bei der anschließenden Waldexkursion in der Abteilung Erlenmoos am Auerberg bei Untermässing besichtigte der Ausschuss einen 100 bis 120 Jahre alter Eschen- und Erlenbestand. Aus diesem sei Wertholz für bis zu 220 Euro je Festmeter bei einer Submission über die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) vermarktet worden. Dieser 7,2 Hektar große Altbestand solle auf natürliche Weise verjüngt werden, jedoch müsse der Wildverbiss reduziert werden, wie die Forstleute betonten.

Im Anschluss an die Waldexkursion schob der Bürgermeister noch eine Ortsbesichtigung auf dem Hofberg ein. Hier sollen Windräder errichtet werden die Werner Emmer und Hermann Lorenz vom Energiebündel Roth vorstellten. Der Hofberg sei wegen seiner Höhe "ein Juwel" für solche Anlagen, befand Emmer und stellte die gewünschte Anlage vor.

Vier Windräder mit einer Gesamthöhe von 185 Metern sollen auf dem Plateau errichtet werden, sie würden im Jahr 800 Millionen Kilowatt Strom liefern. Die vorgeschriebene Entfernung von acht Kilometern zur Wehrtechnischen Dienststelle (WTD) 81 könnten demnach eingehalten werden.

"Uns geht es erst einmal um die Standortbestimmung", stellte der Bürgermeister klar, "deshalb werden wir die Bürger befragen und ihre Meinung einholen." Auch die Nachbargemeinden würden angehört, machte Preischl deutlich. Bei der Aussprache gab es keine gegenteilige Meinung.