Greding
Zweite Krone für Regentin

Schwarzachkönigin kommt mit großem Hofstaat zum Faschingszug

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr

−Foto: Volker Luff

Greding (HK) Narrenherz, was willst du mehr? 70 Gruppen bescheren am Faschingsdienstag der Gredinger Altstadt ausgelassenen Trubel - und der Gredonia einen denkbar schönen Ausklang der fünften Jahreszeit.

Kein Wunder, dass Alexander Hill, der Präsident des Faschingsvereins und Moderator des Zuges, mit der Sonne um die Wette strahlt. Schließlich kann er Gruppe um Gruppe ankündigen, vor allem die kleineren Orte rund um Greding und Thalmässing haben sich wieder einmal ins Zeug gelegt. "Die Kraft kommt aus den Dörfern", lobt am Ende des Zuges denn auch Landrat Herbert Eckstein.

Und hier tut sich ein Ort besonders hervor - der durch die amtierende Schwarzachkönigin Stefanie Dienstbier ohnehin schon eine exponierte Stellung besitzt: Die Dorfjugend Röckenhofen kommt mit wohl 50 Leuten und huldigt als Prinzengarde und 15-köpfigem Elferrat der Faschingsprinzessin ihres flugs aus der Taufe gehobenen Faschingsvereins. Und die ist niemand anderes als: Stefanie Dienstbier, respektive Steffi I. An ihrer Seite hat sie "Brain, den Letzten" - doch gibt die Königinprinzessin den Ton an, wie auf dem Wagen zu lesen ist: "Tanzt, ihr Bauern, die Prinzessin hat Laune."

Ob der schieren Masse der Röckenhofener fällt kaum ins Gewicht, dass diesmal ein paar altbewährte Gruppen nicht gemeldet haben, etwa die Gredinger Feuerwehr, die Bavarian Highlander und auch der Turn- und Sportverein. Der TSV hat allerdings eine mehr als gute Entschuldigung: Beate Schön, die Frau des Vorsitzenden Michael Schön, feiert just an diesem Tag ihren 50. Geburtstag. Die acht Frauen der Gruppe Pop-Art, die schon beim Weiberfasching die Gredinger Kneipen unsicher gemacht hat, "haben wir deshalb mal schnell um 15 Leute erweitert", verrät Lisa Neeser, die ein Schild mit Beate Schöns Konterfei und einer großen 50 in die Höhe hält. Und schon hat der Gredinger Faschingszug eine weitere Hauptperson.

Da schaut wohl ein Mann zufrieden vom Himmel herab, der zu Lebzeiten nicht in Greding war: "Playboy"-Gründer Hugh Hefner, der im September gestorben ist. Die "Buefle" aus Altdorf haben ihm ihren Wagen gewidmet, schließlich gehen sie davon aus, dass Hefner seinen Traum dort weiterlebt, wo er jetzt ist.

Ein Hingucker sind auch die Steinzeitmenschen der Feuerwehr Burggriesbach, haben sie doch ein ausgewachsenes Mammut im Schlepptau. In die Zukunft blicken dagegen die Jugendlichen vom "Bauwong" - und zwar ins Jahr 2081. Sie kommen als gebrechliche Greise daher, gehen am Stock. Und sind 69 Jahre nach ihrer Gründung noch immer beim kunterbunten Umzug dabei.

Groß ist die Delegation von den Faschingsfreunden Thalmässing. Sie seien durch Greding groß geworden, krächzt ihr Chef Erwin Schneider ins Mikro, "dafür sind wir sehr dankbar". Auch wenn Schneiders Stimme nicht so klingt, der Tag ist mit dem Faschingszug noch lange nicht zu Ende. Oder um es mit den Märchenfreunden der Kaisinger Dorfjugend zu sagen: "Und wenn sie nicht gestorben sind, dann feiern sie noch heute."