Greding
Grafenberg kann wachsen

Sonderausschuss bringt neues Wohnbaugebiet mit zehn Parzellen auf den Weg

24.01.2021 | Stand 28.01.2021, 3:33 Uhr
Am Ortsrand von Grafenberg in Richtung Euerwang ist Platz für ein neues kleines Baugebiet. Zehn Parzellen sollen hier entstehen. −Foto: T. Schmidt

Greding - Kommunale Gremien bleiben vor der Corona-Krise nicht verschont. So hat nun in Greding erneut der dünner besetzte Sonderausschuss statt des Stadtrats in Gänze getagt. Weil auch der üblicherweise vorberatende Haupt- und Finanzausschuss ausgefallen war, beschäftigte man sich vornehmlich mit Bauangelegenheiten. Unter anderem brachte der Ausschuss den Bebauungsplan für ein neues Wohngebiet in Grafenberg auf den Weg.

Das Wohnbaugebiet "Weinberg" soll am östlichen Ortsrand entstehen und insgesamt zehn Parzellen Platz bieten. Die Erschließung erfolge von Norden, im Süden sei ein Wendehammer eingeplant. So der Plan der Rother Landschaftsarchitektin Lucia Ermisch. "Hier zu wohnen, stelle ich mir sehr reizvoll vor", sagte sie über die kleine, aber feine Siedlung. Was auch daran liegen mag, dass den Bauherren hier ein gesundes Maß an Freiheit zugestanden wird. Die maximale Firsthöhe beträgt neuneinhalb Meter und erreicht damit die noch vor einiger Zeit im Stadtrat lang diskutierte Obergrenze. Bei der Dachneigung gibt es einen großen Spielraum. Das Gebiet soll an seinem Ostrand eingegrünt werden, ergänzt von Pflanzungen auf den einzelnen Grundstücken selbst. Im nächsten Planungsschritt sind nun die Träger öffentlicher Belange gefordert, sich zu äußern.

Das dürfen sie ein weiteres Mal auch bei einer Einbeziehungssatzung tun. Sie betrifft den Bereich "Zur Fürstenstraße" in Kaising. In der ersten Beteiligungsrunde waren hier 17 Stellungnahmen eingegangen. Die wesentlichen Bemerkungen kamen dabei vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie vom Landratsamt. Sie zielten auf die Emissionen des hier angedachten ausgesiedelten Schweinemaststalls. "Auch darüber haben wir lange diskutiert", sagte Oswald Brigl (CSU). Nun wird für den Bereich ein Gutachten empfohlen.

Über zwei Bauanträge zeigte man sich im Sonderausschuss verstimmt. Zum einen über den Antrag auf die Erweiterung einer Garage in Greding in Verbindung mit der Errichtung eines Carports. Doch dieses steht bereits. "Es hat mich schon etwas gewurmt, wie das gelaufen ist", sagte Bürgermeister Manfred Preischl (FW). Erst sei die Verwaltung gefragt worden, was hier baulich möglich sei - und dann habe der Antragsteller genau dies eben nicht beherzigt. Hermann Kratzer (FW) reagierte schärfer: "Das ist schlichtweg dreist." Das gemeindliche Einvernehmen wurde nicht erteilt.

Sehr wohl aber im Fall einer 50 Meter langen Stützwand in Greding, die - ohne bei der Verwaltung anzuklopfen - errichtet worden ist. Allerdings hatten die Nachbarn hier hier einhellig ihr positives Votum abgegeben.

Erstaunt zeigte sich Kratzer über eine letztlich durchgewunkene Bauvoranfrage, die gleich auf neun Befreiungen vom Bebauungsplan abzielte. Es habe aber auch schon eine positiv beschiedene Anfrage mit elf Befreiungen gegeben, so Katrin Hubmer vom Bauamt. Kulanter zeigte sich Kratzer bezüglich einer weiteren Anfrage bezüglich des Umbaus eines bestehenden Einfamilienwohnhauses in Greding: "Wohnraum geht vor", hielt er Josef Dintner (CSU) entgegen, der negative Auswirkung auf das Stadtbild befürchtete.

Nach den Bauthemen ging es vor allem ums Geld. Geschäftsleiter Michael Pfeiffer berichtete über den Jahresabschluss der Altmühl-Jura GmbH für das Jahr 2019. An ihr sei die Stadt mit 6400 Euro beteiligt, was 8,33 Prozent entspreche. Fürs Berichtsjahr seien unter der Geschäftsführung von Bürgermeister Preischl eine Bilanzsumme von rund 128800 Euro und ein Gewinn von 8160 Euro zu verzeichnen. Für Greding selbst konnte der Rathauschef auf eine erhaltene Zuwendung in Höhe von 50000 Euro für den schon durchgeführten Glasfaseranschluss der Obermässinger Grundschule verweisen. Für den Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße jenes Ortsteils nach Hofberg sei die Schlussrate der Förderung in Höhe von 80000 Euro ebenso eingetroffen.

Die Februarsitzung des Sonderausschusses soll frühzeitiger als gewohnt stattfinden, um den Ausgangsbeschränkungen Genüge tun zu können, so Preischl. Markus Schneider (SPD) regte an, zur Vorbesprechung der Sitzung eine Videokonferenz einzurichten, um das Fehlen der Haupt- und Finanzausschusssitzung im Vorfeld zu kompensieren. Als Alternative könnten die Fraktionsvorsitzenden zu einer Besprechung geladen werden, zeigte Dintner, Sprecher der CSU, eine Alternative auf.

HK