Greding - Auf ihrem Erfolg im Jahr 2018 hat sich die Gredinger Stadt- und Pfarrbücherei nicht ausgeruht, sondern weiter an der Verbesserung ihres Services für die Leser gearbeitet.
Deshalb hat sie es zum zweiten Mal geschafft, die Voraussetzungen für das Büchereisiegel in Gold zu erfüllen. Damit gehört die Gredinger Bücherei zu einer "Elitegruppe" - auch wenn die Zahl der Büchereien, die diese besondere Auszeichnung erhalten, gestiegen ist. Denn nur 13 von 99 Büchereien im Bistum Eichstätt haben dieses Siegel jetzt ausgehändigt bekommen.
"Uns erfüllt das mit Solz", bekannte Bürgermeister Manfred Preischl und lobte das Team um Evelyn Hüttner, dem das zu verdanken sei. "Das ist Euer Ergebnis, Eure gute Arbeit", wandte er sich an die Vertreter der ehrenamtlichen Mitarbeiter.
Diesem Lob schloss sich auch Pfarrer Richard Herrmann als Vertreter des zweiten Trägers der Bücherei an. Was bei den Audi-Mitarbeitern der jährliche Bonus sei, sei bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern der Bücherei diese Auszeichnung. "Das ist der Lohn dafür, was Sie in ihrer Freizeit machen", würdigte er deren Engagement. "Und wir können uns nur in Ihrer Sonne baden", sagte er an das Team gewandt mit einem Schmunzeln und einem herzlichen "Vergelt's Gott".
Mitgebracht hatte das goldene Siegel Wolfgang Reißner von der Diözesanstelle für Büchereiarbeit. Wer dieses Siegel bekomme, so machte er deutlich, habe viel Arbeit geleistet, die man oft gar nicht sehe. Diese Arbeit würde von Ehrenamtlichen erledigt, die von den Trägern, der Stadt und der Pfarrei, unterstützt würden. "Die stehen dahinter", sagte er. "Das merkt man einfach. " Büchereien erfüllten mit ihrem niederschwelligen Angebot eine wichtige Aufgabe in der Vermittlung von Bildung.
Um das leisten zu können, würden sich die Büchereien immer weiterentwickeln. Eine Richtschnur dafür ist der Katalog mit 15 Qualitätsmerkmalen, die der St. Michaelsbund in Bayern entwickelt hat. "Dieser Qualitätsstandard kommt den Lesern zugute", machte Reißner deutlich, dass der Kriterienkatalog kein Selbstzweck sei. In ihm wird beispielsweise der Umfang der Öffnungstage und -stunden, die leichte Erreichbarkeit per Telefon oder E-Mail, die Anzahl der Entleihungen pro Medium oder die Kooperationen mit Kindergärten, Schulen sowie Fortbildungen und Mitarbeitertreffen des Büchereiteams aufgelistet.
Zum ersten Mal vergeben wurden die Büchereisiegel an katholisch-öffentliche Büchereien des St. Michaelbundes vor zwei Jahren. Auch damals war die Gredinger Einrichtung schon dabei. Als eine von 5 von 100 Einrichtungen hatte sie das goldene Siegel erhalten, weil sie alle 15 Mindestanforderungen erfüllt hatte. Das hat die Bücherei auch heuer geschafft. Die Zahl der goldenen Siegel ist inzwischen auf 13 gestiegen, bei den silbernen Siegeln ist sie von 12 auf 22 angewachsen.
Auch die Gredinger Stadt- und Pfarrbücherei entwickelt sich ständig weiter. Seit Februar gibt es beispielsweise einen neuen Flyer, der erläutert, wie ihr Medienkatalog im Internet zu finden ist und wie Bücher ausgesucht und vorbestellt werden können. Gerade in Corona-Zeiten, in denen der Aufenthalt in der Bücherei so kurz wie möglich gehalten werden soll, ist dieser Online-Bibliothekskatalog eine wichtige Errungenschaft. Auch wer nach wie vor den persönlichen Besuch in der Bücherei bevorzugt, hat dadurch Vorteile. "Er kann hier eine Vorauswahl treffen", erläuterte Evelyn Hüttner, die Leiterin der Bücherei. Zu finden ist der Onlinekatalog unter webopac. winbiap. de/greding.
Auch mit dem zweiten goldenen Siegel legt das Team die Hände nicht in den Schoß, denn im nächsten Jahr wird die Einrichtung 40 Jahre alt. "Und da müssen wir uns jetzt schon über das Programm Gedanken machen", machte Hüttner das nächste Etappenziel klar.
HK
Andrea Karch
