Hilpoltstein
Glaubensflüchtlinge im Blick

Schüler feiern gelungene Deutschlandpremiere zweier Filmprojekte

13.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr
Die Schüler aus Kammerstein und Gresten freuen sich im Kino über die Deutschlandpremiere des Schulfilms. −Foto: Karg

Hilpoltstein/Kammerstein (HK) Zwei Filmprojekte von Regisseurin Anita Lackenberger über die evangelischen Glaubensflüchtlinge im 17. Jahrhundert sind im Rahmen eines transnationalen Leader-Projekts der Gemeinde Kammerstein und der Eisenstraße Niederösterreich entstanden.

Nach der Vorstellung des Regionsfilms vor einigen Wochen fand nun die Deutschlandpremiere der beiden Schulfilme im Schwabacher Luna-Kino statt. Eingebettet war die gelungene Vorstellung in eine Begegnung der Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kammerstein und der Neuen Mittelschule Gresten, die beim Dreh im vergangenen Schuljahr die Schauspieltruppe gebildet hatten.

Die Schülerinnen und Schüler aus Gresten mit ihrem Direktor Erich Buxhofer und den beiden Lehrkräften Christa Füsselberger und Max Klever sowie der Delegation der Eisenstraße Niederösterreich, angeführt von Projektleiterin Anita Eybl, erwartete ein herzliches Willkommen durch die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kammerstein in Barthelmesaurach. Groß war die Freude bei den Kindern, die Assistentinnen von Regisseurin Anita Lackenberger, Alexandra Kronberger, Kornelia Koitz und Jana Zoglauer-Vinsova, wiederzusehen.

"Grüß Gott, liebe Gäste! So begrüßen wir uns hier und auch in Österreich", stellte Kammersteins Bürgermeister Walter Schnell zu Beginn fest. "Und dies ist nicht das Einzige, das uns verbindet. " Er erinnerte an die Geschichte der Exulanten und gab seiner Freude über dieses Projekt und die Begegnungsreise Ausdruck.

Rektorin Edith Katheder, die die österreichischen Gäste bereits vor dem offiziellen Empfang durch das Schulhaus geführt hatte, stellte heraus, dass die gute Gemeinschaft ein Aushängeschild ihrer Schule sei. Diese habe auch geholfen, dieses Projekt zu stemmen, auch wenn dies eine Herausforderung gewesen sei. Gemäß dem Satz von Henry Ford: Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist, sei man dieses Projekt angegangen. "Ich bin stolz auf Euch und unser Projekt", so die sichtlich begeisterte Rektorin.

Für Direktor Erich Buxhofer schließt sich mit dem Projekt und der Begegnungsreise ein Kreis. Vor 400 Jahren wurden Familien und Menschen getrennt und nun nach einigen Jahrhunderten wieder zusammengeführt. Er dankte der Eisenstraße Niederösterreich und der Gemeinde Kammerstein, die dies alles ermöglicht haben. Diese Begegnungsreise könne auch die Möglichkeit bieten, dass hier ganz neu Freundschaften entstehen.

Im Anschluss an den Empfang ging es nach einem kurzen Besuch der alten Sandsteinbrücke in Barthelmesaurach, einem der Drehorte des Schülerfilms in der Gemeinde Kammerstein, ins Luna-Filmtheater nach Schwabach, in dem die zahlreich erschienenen Gäste die Deutschlandpremiere erleben durften. Die Schülerinnen und Schüler aus Kammerstein traten dabei mit ihren Filmkostümen auf.

Walter Schnell war angetan von der schauspielerischen Qualität und der Ernsthaftigkeit der jungen Schauspieler. Es sei wichtig, seine eigene Geschichte und Wurzeln zu kennen. Alle teilnehmenden Kinder werden zur Erinnerung eine DVD mit den beiden Schulfilmen erhalten. Beim anschließenden Abendessen auf Burg Abenberg und einer Fackelwanderung war Zeit, um sich kennenzulernen und Eindrücke auszutauschen.