Spalt
Glasfaserausbau in Spalt ist abgeschlossen

Eine der größten Telekom-Maßnahmen in Bayern ermöglicht Surfen mit bis zu einem Gigabit pro Sekunde

05.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:42 Uhr
Eine der größten Telekom-Maßnahmen in Bayern ist beendet. 2000 Spalter Haushalte können sich nun auf Wunsch mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde ins Internet aufmachen. −Foto: Woitas/dpa

Spalt (lkm) Was lange währt, wird endlich gut.

Das gilt für das erste Förderverfahren des Breitbandausbaus in Spalt. Im Sommer 2017 schon hätte er vollzogen sein sollen. Immer wieder musste der Abschluss des Projekts verschoben werden. Doch nun ist eine der größten Telekom-Maßnahmen in Bayern überhaupt an ihrem Ende angelangt. 2000 Haushalte können sich nun auf Wunsch mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde ins Internet aufmachen.

Die neue schnellere Internetverbindung ist verfügbar in der Stadt selbst sowie in den Ortsteilen Wernfels, Stiegelmühle, Theilenberg, Höfstetten, Nagelhof, Hohenrad, Schnittling, Fünfbronn und Stockheim. Im Gewerbegebiet Hügelmühle, im gleichnamigen Wohngebiet sowie in den Ortsteilen Enderndorf, Massendorf, Mosbach, Egelmühle, Engelhof, Güsseldorf, Keilberg und Steinfurt ist sogar die zehnfache Surfgeschwindigkeit möglich. Alle modernen digitalen Anwendungen sind nun ruckelfrei zu haben: Ob Video-Streaming oder Gaming und natürlich auch das Arbeiten von zu Hause. Auch große Datenmengen schnell zu verschicken ist nun in der Region kein Problem mehr. Virtual Realitiy, Telemedizin und Smart Home - Spalt ist nun dabei.

Doch das hat viel Schweiß und Arbeit gekostet: Weit über 20 Kilometer Kabelgräben mussten erstellt, Leerrohre verlegt und Glasfaserleitungen auf einer Länge von 54 Kilometern eingezogen werden. Insgesamt galt es 180 Glasfaseranschlüsse herzustellen. Laut Bürgermeister Udo Weingart stellt die Maßnahme "das größte Telekom-Projekt im mittelfränkischen Raum" und damit eine enorme Herausforderung dar.

Die Kommune selbst übernahm im Rahmen des Breitbandausbauvertrags die Anschlusskosten für die Eigentümer. Es fehlen derzeit lediglich nur noch jene Anschlüsse, für welche die Kunden erst im Laufe der Tiefbaumaßnahmen den Auftrag erteilt hatten. Für die Bereiche, bei denen die Glasfaser nicht direkt an die Häuser angeschlossen wurde, hat die Telekom laut Weingart noch einen Trumpf in der Hinterhand. Hier sollen die installierten Multifunktionsgehäuse mittels "Super Vectoring" weiter hochgerüstet werden.

Im Ergebnis könne man dann bis zu einem viertel Gigabit pro Sekunde an Geschwindigkeit anbieten. Es habe allerdings etliche Probleme mit den Baufirmen der Telekom gegeben, begründet der Rathauschef die Verzögerungen. Mängelbeseitigungen hätten außerdem viel Zeit geschluckt.

Doch das ist Geschichte - nun ist Erleichterung angesagt: "Wir freuen uns, dass es nun soweit ist. Spalt hat seine Auffahrt zur Datenautobahn und gehört jetzt zu einer der schnellen Internet-Kommunen in Deutschland". Die Stadt werde nun als Wohn- wie als Arbeitsort noch attraktiver. Der Breitbandausbau dort sei einer der größten Maßnahmen der Telekom überhaupt gewesen. Was dazu geführt habe, dass nun "99 Prozent der Bevölkerung mit schnellen Netzgeschwindigkeiten versorgt" sind. Durch das Vectoring verfügten nun fast alle Haushalte über mindestens 50 Megabit pro Sekunde.

Im Rahmen der Baumaßnahmen an der Ortsdurchfahrt Wernfels und der Hauptstraße Spalt steht die Stadt noch in Verhandlungen - hier soll die Telekom zugunsten der Bürger die Glasfaseranschlüsse eigentwirtschaftlich erstellen, erhofft man sich. Für die nun neuen Anschlüsse gelte, dass keine automatische Anpassung der Geschwindigkeit erfolge. "Die Kunden müssen aktiv werden", so Weingart.

Als letzter verbleibender weißer Fleck im Gemeindegebiet erweist sich Untererlbach. Hier ist in einem zweiten Förderverfahren aufgrund der Lage eine interkommunale Zusammenarbeit angedacht. Die Vorarbeit hierzu wurde bereits geleistet.