Schwabach
Gemeinsam die Herzen gerührt

Von Heintje bis Heinz Rühmann: Schwabachs Ehrenbürger Rudi Nobis musiziert mit seiner Tochter für Senioren

14.05.2020 | Stand 23.09.2023, 12:01 Uhr
Die Heimbewohner sind ganz Ohr, wenn Rudi Nobis und seine Tochter vom Balkon aus musizieren. −Foto: Hertlein

Schwabach - Er kann es einfach nicht lassen.

Einst Gastronom, Disco-Betreiber ("Tanzcafé Nobis"), die Stimme Schwabachs als Ehrenbürger und Betreiber des Seniorenheims "Haus am Wehr". Und kürzlich ein besonderes Konzert in Corona-Zeiten vom Balkon seiner Wohnung aus: Rudi Nobis und Tochter Birgit Nobis-Schrödel musizierten gemeinsam am vergangenen Freitag - vorerst zum letzten Mal.

Sechs Wochen lang trat Rudi Nobis, immerhin auch schon 81, täglich von seinem Balkon aus für die Bewohner des Pflege- und Seniorenheimes auf, verzauberte Besuchern und Bewohnern gleichermaßen ein wenig den Alltag, bot mit der Tochter Spaß und ein wenig Ablenkung an. Nach Lockerung der Auflagen, will Nobis jetzt kürzer treten, nur noch hie und da mal spontan aktiv sein.

Birgit und Rudi rührten zuletzt gemeinsam die Herzen der rund etwa 16 Zuhörer im Innenhof am kleinen Teich, in den angrenzenden Zimmern und auf den Balkonen des Heimes unweit des Wehrs. Etwa mit Stücken von Freddy ("Seemann, deine Heimat ist das Meer") und Heintje ("Ich bau dir ein Schloss"), aus dem "Weißen Rössl am Wolfgangsee" oder auch von Heinz Rühmanns "Ich brech' die Herzen der stolzesten Frauen". Klassiker von der Tocher vorgetragen, vom "Onkel Rudi" - wie der Ehrenbürger der Stadt oft liebevoll bezeichnet wird - am Keyboard oder mit der Trompete begleitet. Eine Hommage an die Omas fehlte auch nicht und so gab es reichlich Beifall für die nette akustische Idee.

Ein bisschen musikalisch in Erinnerung schwelgen, musizieren gegen das Corona-Virus. Rudi Nobis fand auch lobende Worte für das Verhalten im Umgang mit diesem: "Zum Glück sind wir hier Corona-frei. " Er danke allen Mitarbeitern, Betreuern und Pflegekräften für ihr großes Engagement.

Das Café am Wehr ist eigentlich Anlaufstelle für gepflegte Unterhaltung, kleine Konzerte und Lesungen sind angesagt. Seit dem Ausbruch der Pandemie ist es geschlossen, die Aktivitäten dort abgeebbt, da entschloss sich der 81-Jährige, rastlos wie eh und je, selbst etwas auf die Beine zu stellen. Zusammen mit der Tochter, die viel Herzblut entwickelte, aber in sicherer Entfernung zu den Fans. Bei der "Ode an die Freude", sangen Besucher und Bewohner gleichermaßen mit, ein schöner Abschluss allemal. Garniert mit reichlich Applaus.

HK

Matthias Hertlein