Rothenburg
Gangstas in Rothenburg ob der Tauber

20.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:02 Uhr

Mit juristischen und gesellschaftlichen Grenzüberschreitungen in der Musik beschäftigt sich am 11. August ein Rap-Symposium.

Nun impliziert man mit Gangster-Rap vielleicht Los Angeles oder New York. Und wenn es Deutschland sein soll dann wenigstens Hamburg oder Berlin. Weit gefehlt, denn das Symposium "Rock Rap Recht" findet in Rothenburg ob der Tauber statt. Allerdings gibt es genau dort ein Kriminalmuseum.

Man wolle den Fragen nachgehen, wo Musik heutzutage mit den Grundrechten der Verfassung oder gar mit dem Völkerrecht kollidiere und weshalb Gewalt seit Jahrhunderten die Massen fasziniere, teilte das Kriminalmuseum Rothenburg als Initiatorin des Symposiums mit. Veranstaltet wird es zusammen vom größten deutschen Rechtskundemuseum und dem Taubertal Open Air.

Das Thema sei hochaktuell, sagte Kriminalmuseums-Leiter Markus Hirte, und erinnerte an die Diskussion um die Gangster-Rapper "Kollegah" und "Farid Bang", die mit ihrer CD "Jung, Brutal, Gutaussehend 3" nicht nur in den Hitparaden ganz vorne mit dabei waren, sondern dafür auch den wichtigsten deutschen Musikpreis Echo erhalten hatten. Darin finden sich Passagen wie "Mein Körper definierter als von Auschwitz-Insassen". Die Auszeichnung der beiden hatte für große Empörung gesorgt. Der Echo wurde daraufhin in seiner bisherigen Form abgeschafft.

Bei dem eintägigen Symposium sprechen unter anderem auch Mustafa Oglakcioglu und Christian Rückert von der Uni Erlangen-Nürnberg zum Thema "Gangster-Rap - Strafbare Kunst? ". Die Veranstaltung findet im Kriminalmuseum in Rothenburg statt. Eine Anmeldung ist notwendig.

mes