Freystadt
Freystädter Probleme

Bürger beschweren sich über schlechte Verkehrssituation in der Allersberger Straße und fehlende Betreuungsplätze für Kinder

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Der Freystädter Kindergarten muss erweitert werden, damit alle Anmeldungen im kommenden Jahr berücksichtigt werden können. - Foto: haz

Freystadt (haz) Die Verkehrssituation in der Allersberger Straße, weitere Betreuungsplätze in Kindertagesstätten, die Bushaltestelle am Neubaugebiet in der Neumarkter Straße oder der Wunsch nach einem Seniorenbeirat: Bei der Bürgerversammlung in Freystadt ist Bürgermeister Alexander Dorr mit etlichen Anliegen konfrontiert worden.

In der Allersberger Straße wird gerast, schimpfte Anwohner Gerhard Engel. Kaum jemand halte sich außerhalb der Schulzeiten an die innerörtliche Geschwindigkeit. Und vor seinem Haus sehe er täglich die schwierige Situation auf dem Parkplatz für die Schule und Mehrzweckhalle. Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, blockierten die Durchfahrt, so dass der Schulbus immer wieder nicht zur Bushaltestelle am Schulweg durchkomme. Außerdem würde bei vielen Veranstaltungen in der Mehrzweckhalle die Grünfläche zwischen den Alleebäumen total zugeparkt. Teilweise sehe sie hinterher aus wie eine Ackerfläche. Von seiner Einfahrt, die von den Autofahrern regelmäßig zugeparkt werde, und den Sprüchen, die Engel erhält, wenn er die Autofahrer drauf anspricht, wolle er gar nicht reden. Neben einer Verbesserung dieser Gesamtsituation forderte Engel auch eine Ampelanlage, wie sie kürzlich in der Berchinger Straße in Betrieb ging. Hier bei Schule und Kindergarten wäre die Ampel noch wichtiger, sagte er. Bürgermeister Alexander Dorr gab zu, eine echte Lösung werde noch gesucht.

Anette Braun monierte, dass schon jetzt keine Betreuungsplätze in der Freystädter Kindertagesstätte verfügbar seien. Ihre Forderung: Die Stadt müsse schnellstens mit der bereits diskutierten Erweiterung in die Gänge kommen, damit im kommenden Jahr wieder genügend Platz bereitstehen.

Klaus Franz freute sich, dass das Kinder- und Jugendforum stattgefunden hat, sieht aber die Anliegen der Senioren im Hintertreffen. Nun sei es an der Zeit, einen Seniorenbeirat zu gründen. Außerdem bezeichnete er die neue Bushaltestelle am Neubaugebiet in der Neumarkter Straße als "Witz". Die Schüler, die nach Hilpoltstein in die Schule gehen, hätten von hier aus keine Anbindung, müssten nach wie vor am alten Bahnhof einsteigen. Dazu sagte Dorr, dass die Haltestellen nicht die Stadt, sondern der Betreiber des öffentlichen Nahverkehrs festlegten. Bevor die gut 60 anwesenden Bürger das Wort hatten, berichtete Dorr über Belange der Stadt. Im Freystädter Friedhof habe man einen Urnenhain angelegt, weil der Bedarf für diese anonyme Bestattungsform immer größer werde. Inzwischen ist die Anlage komplett fertiggestellt mit Sitzgelegenheiten und Stele, auf der - falls gewünscht - kleine Schilder mit den Namen der Toten angebracht werden können.

Rund 850 000 Euro hat die Stadt für die neue Schlammtrocknungsanlage in der Frey-städter Kläranlage bezahlt. Diese Investitionen sind laut Dorr bereits in den aktuellen Gebühren berücksichtigt. Die jährliche Grundgebühr liegt derzeit bei 66 Euro, die Einleitgebühr je Kubikmeter Abwasser bei 1,90 Euro. Für die Wasserversorgung Freystadt werden zum 1. Januar 2018 turnusgemäß die Gebühren neu kalkuliert, kündigte Dorr an. Derzeit sind 60 Euro Grundgebühr jährlich zu zahlen und 1,15 Euro je Kubikmeter Wasser.

Anschließend sprach Dorr den Lärmschutzwall entlang der Kreisstraße NM 20 an. Aus dem dahinterliegenden Baugebiet Schalmeien seien vermehrt Klagen über steigenden Verkehrslärm gekommen. Aus diesem Grund habe man im Frühjahr ein Lärmgutachten erstellen lassen. Das Resultat habe man in der Stadtratssitzung im September ausführlich vorgestellt: "Die errechneten Emissionswerte sind im grünen Bereich. Für die Anwohner besteht kein Anspruch auf erhöhten Schallschutz", sagte Dorr. Zu den Umbau- und Erweiterungsplänen für die Martini-Schule teilte er mit, die Planungen samt Förderantrag liegen inzwischen bei der Regierung der Oberpfalz.