Roth
Freundlichkeit aus dem Herzen

Diakon Heinrich Hofbeck übergibt Klinikseelsorge an Jürgen Zeller

09.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:55 Uhr
Guntram Rudolph
Abschied als Klinikseelsorger: Heinrich Hofbeck (3. v. re.) übergibt sein Amt an Jürgen Zeller (2. v. re.) . Pfarrer Werner Gottwald, Pastoralreferentin Helga Lang und Ordinariatsrätin Barbara Bagorski (v. li.) verabschieden ihn in den Ruhestand. −Foto: Kreisklinik

Roth/Hilpoltstein (HK) Diakon Heinrich Hofbeck hat das Amt des katholischen Klinikseelsorgers in der Kreisklinik Roth an Jürgen Zeller übergeben. Hofbeck, der zwölf Jahre als Seelsorger im Rother Krankenhaus tätig war, tritt nun seinen Ruhestand an.

Mit viel Dank und lobenden Worten wurde der Hilpoltsteiner Diakon Hofbeck von Landrat Herbert Eckstein, Klinikvorstand Werner Rupp, seinem evangelischen Kollegen Pfarrer Werner Gottwald sowie Pflegedienstleiter Dieter Debus verabschiedet. Sein Nachfolger ist Jürgen Zeller, 43 Jahre alt und Diakon im Pfarrverband Roth mit dem Schwerpunkt Caritas, Besuchsdienste, Senioren, sowie Aufgaben in Liturgie und Predigt. Neben einer Qualifikation in Klinischer Seelsorge hat er die Zusatzausbildungen als Hospiz- und Trauerbegleiter, sowie als Notfallseelsorger absolviert.

"So voll war die Kapelle bisher nur selten", merkte Dieter Debus an und verwies auf die vielen Besucher in der Kapelle. An der Andacht nahmen Hospizbegleiter, ehrenamtliche Mitarbeiter und Pflegende der Klinik teil. Die katholische Pastoralreferentin Helga Lang betonte in ihrer Ansprache, dass Abschied immer loslassen bedeute. Ein Loslassen von Aufgaben, die Sinn und Erfüllung gaben. "So sind Menschen in die Kapelle gekommen, für die Du, Heinrich Hofbeck, Seelsorger, Kollege und Freund sein durftest und bringen Dir heute Anerkennung, Wertschätzung und Dank entgegen." Hofbeck habe in seinem Arbeitsumfeld bei vielen Menschen "Spuren des Lichts" hinterlassen.

Ordinariatsrätin Barbara Bagorski reflektierte den beruflichen Werdegang Hofbecks und erinnerte daran, dass die Andacht gleichzeitig Abschied und Neuanfang beinhalte. Der eine geht, der neue Seelsorger kommt. Heinrich Hofbeck sei nicht nur für die Patienten Ansprechpartner und Seelsorger gewesen, sondern habe auch für Klinikmitarbeiter und Ehrenamtliche, besonders auf der Palliativstation, immer ein offenes Ohr gehabt.

Sie erinnerte an die vielen Veränderungen im beruflichen Umfeld des Seelsorgers und hob dabei die "gebliebene, aus dem Herzen kommende Freundlichkeit" Hofbecks hervor.

An Diakon Jürgen Zeller gewandt, wünschte sie ihm nach der "Stabübergabe" viel Gelassenheit und "dass die heilende Kraft der Krankenhausseelsorge in Zeiten des Wandels bei allen Menschen in der Klinik aufscheinen kann".

Nach Landrat Herbert Ecksteins Dafürhalten brauche die Gesellschaft Seelsorge. In den Bereichen, in denen es Krisen gibt, benötige man mehr denn je Menschen, die zuhören. Als Diakon habe Hofbeck diese Aufgabe als "klasse Seelsorger" bewältigt.

Werner Rupp hob ebenfalls Hofbecks Gelassenheit und seinen Humor hervor. Er bezeichnete ihn "im eigentlichen Sinn als Menschenfischer". Er habe den Diakon als jemand kennengelernt, der Menschen begeistert und ihnen Halt gibt. Hofbeck sei in der Arbeit auf der Palliativstation aufgegangen.

Diakon Jürgen Zeller wünschte Rupp einen guten Start und bot ihm an, "auch Neues auszuprobieren". Die Mitarbeiter wären aufgeschlossen, so Rupp. "Danke, dass Sie sind".

Heinrich Hofbeck bedankte sich bei allen für die Unterstützung und betonte, dass er sich in der Klinik sehr wohlgefühlt habe. Seiner Meinung nach, besitze die Klinikseelsorge in der Kreisklinik nach wie vor einen hohen Stellenwert. Hofbeck erinnerte an seine Vorgängerin Pastoralreferentin Gisela Hausdorf. Sie habe die katholische Klinikseelsorge bereits vor ihm mit aufgebaut.

Rückblickend habe er gemerkt, wie wichtig es sei, in der Klinikseelsorge nicht Einzelkämpfer der Konfessionen zu sein. Es gehe vielmehr um die gemeinsame frohe Botschaft. Mit seinen Kollegen sei das "ganz gut gegangen". Seinem Nachfolger wünschte er viel Kraft und Gottes Segen.

Jürgen Zeller ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Der Diakon stammt aus Wolframs-Eschenbach und ist gelernter Bankkaufmann. Von 1999 bis 2002 studierte er Religionspädagogik und Gemeindepastoral und absolvierte anschließend seine Ausbildung zum Gemeindereferenten für das Bistum Eichstätt. Im Jahr 2005 wechselte er zusammen mit seiner Frau in die Diözese Rottenburg-Stuttgart und übernahm dort eine Stelle als Gemeindereferent in Hohenlohe.

2010 wurde Jürgen Zeller im Münster Zwiefalten zum Diakon geweiht und war seitdem mit dem Schwerpunkt Klinik- und Pflegeheimseelsorge als Diakon im Hauptberuf in Geislingen an der Steige tätig. Aus familiären Gründen kehrte er in sein Heimatbistum zurück. An der Kreisklinik übernimmt er den Seelsorgeauftrag von Diakon Hofbeck.

Guntram Rudolph