Thalmässing
Freibad schwimmt auf Erfolgswelle

"Bombenwetter" beschert Besucherrekord - Viele Aktionen steigern Attraktivität

18.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:42 Uhr

Thalmässing (HK) Der Rekord sommer 2018 hat auch im Thalmässinger Freibad alle bisherigen Ergebnisse getoppt: Mit fast 38000 Besuchern lag deren Zahl weit über dem jährlichen Schnitt. Mit so viel Sonnentagen wird nicht jedes Jahr zu rechnen sein, genauso wenig wie damit, dass das über 60 Jahre alte Bad in unveränderter Form in die nächsten Jahrzehnte gehen kann.

Bürgermeister Georg Küttinger und Julian Karch von der Verwaltung, der für den Betrieb des Freibads zuständig ist, konnten den Mitgliedern des Kultur- und Sozialausschusses in der Sitzung am Mittwochabend durchwegs erfreuliche Zahlen präsentieren. In den vier Monaten vom 12. Mai bis 16. September, in denen das Freibad geöffnet war, wollten sich 37834 Besucher in die Fluten stürzen. "Das ist absoluter Rekord mit 15000 Besuchern mehr als im Schnitt der vergangenen neun Jahre", rechnete der Bürgermeister den Mitgliedern des Ausschusses vor. Zum einen sei dieser Rekord dem "Bombenwetter" zu verdanken, zum anderen den zusätzlichen Besuchern aus dem Heidecker Bereich, weil dort das Bad nach der Sanierung erst Anfang Juli wieder geöffnet hatte.

An drei Tagen sei sogar die 1000er-Marke geknackt worden. 217 Besucher haben den Abendtarif genutzt, 110 den ermäßigten Eintritt für Besitzer von Ehrenamtskarten. Mit dem Ferienpass sind heuer 970 Besucher ins Freibad gekommen, im vergangenen Jahr waren es mit 655 über 300 weniger. 605 Besucher kamen dabei aus dem Landkreis Roth, 220 aus dem Landkreis Weißenburg und 145 aus dem Landkreis Eichstätt.

Für das junge Team vom Kiosk hatte der Bürgermeister nur Lob parat. Die beiden hätten sich sehr angestrengt und ihre Aufgabe voll erfüllt. Mit Bildern illustrierte Julian Karch die Vielzahl von Aktionen, die zur Attraktivität des Bades beigetragen hatten. Mit 400 Teilnehmern eines Konfirmandencamps aus München, das jedes Jahr auf dem Reinwarzhofener Espan stattfindet, habe beim traditionellen Pappschachtelrennen im Freibad Hochbetrieb geherrscht. Und auch die Verköstigung der Teilnehmer durch das Kioskteam habe gut funktioniert. 1200 Besucher wurden beim Badfest gezählt, dessen neues Konzept mit frei zugänglichen Spielstationen sehr gut angenommen worden sei. Dieses große Fest könne nur gestemmt werden, weil die Wasserwacht Thalmässing ständig wachse. Zum Hundeschwimmen am Ende der Saison sind Besucher bis aus Feucht, Nürnberg, Ingolstadt und Weißenburg gekommen.

Sandra Karch, die Vorsitzende der Wasserwacht, hatte ebenfalls positive Zahlen geliefert. Noch vor der Saisoneröffnung waren die Mitglieder des Vereins aktiv und bemalten die Becken mit lustigen Tieren. Die Wasserwacht hat beim Abend- und Nachtschwimmen sowie beim Hundeschwimmen das Team im Freibad unterstützt. An 17 Terminen an besonders heißen Tagen hat die Wasserwacht 69 Stunden Badeaufsicht geleistet. 54 Prüfungen für Schwimmabzeichen wurden abgenommen, die Zahl der Rettungsschwimmerabzeichen hat sich von 12 im vergangenen Jahr auf heuer 21 erhöht. Sowohl der Kinderschwimmkurs als auch der Kraul- und Technikkurs waren ausgebucht. "Und es gibt bereits schon Anfragen für das nächste Jahr", berichtete der Bürgermeister. Die Wasserwacht hat zudem eine Übungsgemeinschaft mit der Feuerwehr Thalmässing gegründet und sich bei der Gewerbeschau präsentiert.

Der Bürgermeister verschwieg aber auch nicht, dass in das Freibad jedes Jahr vor der Eröffnung viel Arbeit investiert werden muss. Heuer wies beispielsweise die Solaranlage Schäden auf und die Chlorgaspumpe war kaputt. Schwer zu schaffen machte dem Bauhof heuer auch der Blütenstaub, der sich auf dem Wasser, aber auch am Beckenboden ablagerte und aufwendig entfernt werden musste. Zudem müssen jedes Jahr die Betonbecken neu gestrichen werden.

Trotz der Freude über die positiven Zahlen hakte hier Johannes Mailinger (CSU) ein und fragte nach, ob etwas geplant sei, um das Freibad zukunftsfähig zu machen. Nach dem Großprojekt Sporthallenbau werde die Kommune in die Planungen für eine Freibadsanierung einsteigen, erklärte Georg Küttinger. "Man sieht ja in den anderen Gemeinden, wie viel Geld man dafür in die Hand nehmen muss." Das Bad habe Bestandsschutz und die Wasserwerte könnten gehalten werden, auch wenn die Chlorgaseinspritzung nicht auf dem neuesten Stand der Technik sei, machte er aber auch deutlich, dass akut kein Handlungsbedarf bestünde. "Man sieht in den anderen Orten, wie hart über eine Freibadsanierung diskutiert werden kann."

Andrea Karch