Roth
Fit für die Ausbildung

Kolping-Bildungszentrum bereitet junge Menschen auf die Berufswelt vor

16.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Aus dem Kolping-Bildungszentrum in die Ausbildung: Die Schüler Ivan und Zenebu mit Sozialpädagogin Lena Modrow. −Foto: Foto: Gerngroß

Roth/Hilpoltstein (HK) Im abgelaufenen Schuljahr 2017/18 haben zum zweiten Mal in Folge vier Berufsintegrationsklassen des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Roth das Kolping-Bildungszentrum in der Rother Gartenstraße besucht.

In den dortigen Berufsintegrationsklassen werden berufsschulpflichtige Asylsuchende und Flüchtlinge, die meist zwischen 16 und 21 Jahren alt sind, sowie berufsschulpflichtige Jugendliche und junge Erwachsene mit einem vergleichbaren Sprachförderbedarf unterrichtet und sozialpädagogisch betreut. Die Schülerinnen und Schüler, die im vergangenen Schuljahr unter anderem aus Syrien, Afghanistan, dem Iran und Irak, Äthiopien sowie Rumänien stammten, besuchen drei Tage pro Woche die Berufsschule und zwei Tage ein Berufspraktikum beziehungsweise das Kolping-Bildungszentrum Roth.

Dort steht die Berufsorientierung und die Berufsvorbereitung im Mittelpunkt. Den jungen Menschen soll durch gezielte Unterstützung und Förderung die Aufnahme einer Ausbildung oder der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Zu Beginn des Schuljahres erfragten die Sozialarbeiterinnen des Kolping-Bildungszentrums Roth die bisherige schulische und berufliche Laufbahn der Teilnehmenden sowie vorhandene Qualifikationen und berufliche Ziele. Anhand dieser Informationen wurden Bewerbungsunterlagen sowie ein Entwicklungs-Fahrplan für das Schuljahr erstellt.

Neben berufsbezogenen theoretischen Inhalten und der Förderung berufsspezifischer Kompetenzen ging es vor allem um die berufliche Orientierung der Heranwachsenden. Im Hinblick auf das Ausloten von persönlichen Neigungen, Fähigkeiten und das Kennenlernen von verschiedenen Berufen sowie möglichen künftigen Arbeitgebern spielte insbesondere die Vermittlung in Praktika im gesamten Schuljahr eine wichtige Rolle. Zusätzlich gaben die Anleiter des Kolping-Bildungszentrums theoretische und praktische Einblicke in die Arbeitsbereiche Metall und Holz. In den hauseigenen Werkstätten konnten sich die Schülerinnen und Schüler ausprobieren und eigene Interessen, Stärken und Schwächen erkennen.

Zenebu zum Beispiel ist 22 Jahre alt und kommt ursprünglich aus Äthiopien. Von dem Beruf der Altenpflegehelferin habe sie das erste Mal in Deutschland gehört. "In meinem Heimatdorf gab es keine Pflegeheime, die Pflege wurde von den Familien übernommen. " Deshalb wollte sie in diesem Schuljahr ein Praktikum als Altenpflegehelferin machen. Im AWO-Pflegeheim in Petersgmünd konnte sie dieses Vorhaben umsetzen. Im kommenden Schuljahr wird sie eine Ausbildung zur Altenpflegehelferin an der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe in Roth beginnen.

Ivan kam vor drei Jahren aus Russland nach Deutschland. Nachdem er zu Beginn des Schuljahres zunächst ein Praktikum in einer Schreinerei absolvierte, entschied er sich im Anschluss dazu, ein Praktikum als Elektroniker zu machen. Nun hat der 19-Jährige die Chance, die Ausbildung zum Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik zu machen. Im September wird er dazu mit der Einstiegsqualifizierung beginnen.

Das Kolping-Bildungszentrum Roth bedankt sich bei allen Betrieben, die mit der Ermöglichung eines Praktikums in ihrem Betrieb die Schülerinnen und Schüler der Berufsintegrationsklassen auf dem Weg der Berufsorientierung begleitet und unterstützt haben. Auch im nächsten Schuljahr werden mehrere Berufsintegrations-klassen das Kolping-Bildungszentrum Roth besuchen und sich im Zuge der Praktikumssuche an zahlreiche Betriebe im Landkreis wenden.