Roth
Filmdreh für den guten Zweck

Deutsche Fernsehlotterie unterstützt AWO-Betreuungszentrum in Roth mit insgesamt 150.000 Euro

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Auch im Garten des Rother AWO-Betreuungszentrums dreht das Fernsehteam für den Beitrag zur Deutschen Fernsehlotterie. −Foto: Fischer

Roth (HK) "Kamera läuft" hat es am Dienstagnachmittag für die Seniorinnen und Senioren des AWO-Betreuungszentrums in Roth. Ein Fernsehteam drehte im Auftrag der ARD einen Beitrag für die Deutsche Fernsehlotterie. Mit 150.000 Euro unterstützt diese die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Roth.

Die einen Mitarbeiter tragen hübsch dekorierte Blumenvasen herbei, andere stellen Tische um, fegen den Boden und helfen ihren Bewohnern in die schönsten Kleidungsstücke. Wenn das Fernsehen kommt, wollen sich alle im AWO-Betreuungszentrum von ihrer besten Seite zeigen. "Jetzt bin ich aber schon ganz schön nervös", flüstert eine Dame ihrer Tischnachbarin zu. Sie hat gemeinsam mit anderen Besucherinnen an einem runden Tisch vor einem "Mensch ärgere dich nicht"-Spielbrett Platz genommen.

Der Kameramann gibt letzte Anweisungen, bevor es heißt: "und bitte!". Das rote Licht der Kamera beginnt zu leuchten, der Tonmann hält seine Tonangel über die Szenerie und die Damen beginnen zu spielen. Doch schon nach wenigen Minuten muss abgebrochen werden. Das Licht ist unstimmig, finden die Filmemacher. Tische, Sonnenschirme, Stühle und Spielbretter werden kurzerhand auf eine schattige Wiese verlagert. "Beim Fernsehen ist nicht immer alles echt", scherzt Jan Block und baut seine Kamera am neuen Drehort auf das Stativ.

Mit seiner Produktionsfirma aus Kiel filmt Block bereits seit Jahren im Auftrag der Deutschen Fernsehlotterie in der gesamten Bundesrepublik. Diese unterstützt mit ihren Einnahmen Jahr für Jahr soziale Projekte im ganzen Bundesgebiet. Auch das AWO-Betreuungszentrum in Roth hatte vor einiger Zeit einen Antrag auf Förderung gestellt und diesen bewilligt bekommen. Drei Jahre lang unterstützt die Lotterie nun die sogenannte Quartiersarbeit mit insgesamt rund 150.000 Euro und hat für einen kurzen Vorstellungsfilm das TV-Team jetzt in die Kreisstadt geschickt.

Ziel der Quartiersarbeit im Rother AWO-Heim sei es, eine Brücke zwischen den Bewohnern und der Bevölkerung zu schaffen und Grenzen abzubauen. Einmal im Monat lädt Lisa Münch, Quartiersmanagerin der AWO Roth, beispielsweise zum Mittagsessen ein. Ältere Frauen und Männer aus dem Landkreis treffen sich dann zu einem gemütlichen Essen und kommen so ins Gespräch. Auch eine gemeinsame Spielerunde sowie ein Mehrgenerationenfrühstück sei aktuell in der Planung, so Münch.

Der Großteil des Geldes ist in den kommenden drei Jahren dafür eingeplant, um die Personalkosten zu decken. Auch kleinere Umbaumaßnahmen und Anschaffungen sollen davon realisiert werden. "Wir wollen unseren Garten mit Wegen ausbauen und barrierefrei gestalten, sodass Bewohner und Besucher auch mit Rollator oder Rollstuhl zu den Beeten kommen können", sagt Münch und wird unterbrochen. Sie muss jetzt einen kleinen Anmoderationstext in die Kamera sprechen.

Währenddessen sitzen die Seniorinnen und Senioren im Hintergrund und spielen weiterhin Brettspiele. Darunter auch Brigitte Reinard, die Seniorenbeauftragte der Stadt Roth. Für sie sei es ganz besonders wichtig, das ältere Menschen miteinander ins Gespräch kommen und dem oft einsamen Alltag einmal entfliehen können. Die AWO Roth leiste hier hervorragende Arbeit und bringe Bewohner des Pflegeheims mit älteren Menschen des Landkreises zusammen. Dass die Deutsche Fernsehlotterie diese wichtige Arbeit fördert, sei "eine coole Sache". Daher wollte sie bei den Dreharbeiten unbedingt dabei sein.

Die Anmoderation ist mittlerweile abgedreht und Kameramann Block zeigt sich zufrieden und hält beide Daumen in die Luft. "Unsere Arbeit macht wirklich Sinn. Wir senden eine wichtige Botschaft in die Welt und das macht einfach Spaß", sagt er. Im Anschluss geht es in die hauseigene Gartenanlage der AWO-Einrichtung. Dort wartet bereits eine weitere Gruppe an Bewohnern. In schicker Kleidung sitzen sie um einen gedeckten Tisch mit Kaffee und Kuchen. "Da vorne kommt das Fernsehen", ruft eine Bewohnerin und macht große Augen. Auch hier fängt das TV-Team Szenen vom gemeinsamen Essen und Singen ein - später machen sie auch noch einige Aufnahmen von der täglichen Gartenarbeit.

Den fertigen Filmbeitrag, der am Ende auf einige Sekunden heruntergekürzt sein wird, gibt es voraussichtlich am 11. November um 18.49 Uhr in der ARD zu sehen - direkt vor der Lindenstraße.