Heideck
Festzug trotzt Gewitterschauer

Kurzer Regen tut Höhepunkt des Heidecker Heimatfests keinen Abbruch - Reise durch Epochen

15.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:43 Uhr
Auf eine Zeitreise durch die Epochen machen sich auch diese mittelalterlich gewandeten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Festzugs Heideck. −Foto: Fotos: Klier

Heideck (HK) Wenn am Heimatfestsonntag punkt 14 Uhr der Böller kracht, dann weiß ganz Heideck: Jetzt beginnt der Festzug, einer der Höhepunkte des Heimatfestes. Über 50 Wagen und Fußgruppen ziehen nun durch die Straßen der Altstadt. Dicht gesäumt stehen die Zuschauer am Straßenrand und applaudieren, so weit sie nicht ihren Schirm festhalten müssen. Denn in das Böllerkrachen haben sich auch die Donnerschläge eines Gewitters gemischt und pünktlich zu Beginn beginnt es auch zu regnen. Das tut der Begeisterung aber keinen Abbruch.

Heuer steht der Zug unter dem Motto "Epochen unseres Landes". Viele örtliche Vereine haben sich mit viel Fantasie und Fleiß auf diesen Tag vorbereitet. Voran schreitet der Festzugmanager Eduard Schmidt. Dann folgt der Heidecker Trommlerhaufen mit den Edlen Fanfarenbläsern aus Hilpoltstein. Sechs weitere musikalische Formationen begleiten den Zug: die Pleinfelder Blasmusik, die Blaskapelle Jahrsdorf, die Stadtkapelle Hilpoltstein, die Stadtkapelle Heideck, der Musikverein Möckenlohe und der Musikverein Röttenbach.

In die Zeit der Jäger und Sammler vor rund fünftausend Jahren entführen die Laffenauer Hulzfuchs'n, der Sportkegelclub und die KLJB Liebenstadt sowie die Kleeblattfans. Mit Keulen und Speeren sind sie unterwegs, um dann am Feuer den Fang zu braten. Die Heimatfreunde Rudletzholz, die Pfeifenköpfe Tautenwind und die Ministranten versetzen in die Zeit der Kelten, die von 1000 bis 15 vor Christus auch in unserer Gegend ihre Spuren hinterlassen haben. Keltische Jäger bringen reiche Beute nach Hause. Vor dem Keltenhaus sind die Frauen mit Spinnen und Weben beschäftigt, während die Männer die Häute der erlegten Tiere gerben.

Von etwa 500 vor Christus bis 300 nach Christus waren die Römer im Land. Der Stopselclub Schlossberg legt eine befestigte Straße an, auf der ein römischer Zenturio vom Reitverein reitet. Den römischen Streitwagen hat der Werk- und Bastelverein gebaut. Begleitet wird er von den Soldaten des Shisa-Clubs. Der FCN-Fanclub Heideck beobachtet vom Wachturm aus den Einzug eines römischen Herrschers samt Gefolge.

Auf Betteltour begeben sich Mönche und Nonnen der Schola Heideck. Wir sind in der Zeit der Mönche angekommen, die etwa von 800 bis 1560 nach Christus dauerte. Vom Wagen des Werk- und Bastelvereins grüßt der Bischof, die Heidecker Rollergang bewohnt die Burg auf dem Schlossberg.

Ab 1505 gehörte Heideck zum neu gegründeten Fürstentum Pfalz-Neuburg. Pfalzgraf Ottheinrich verpfändete das Amt Heideck 1542 bis 1585 an die Reichsstadt Nürnberg. Ottheinrich und seine Frau Susanna, dargestellt vom diesjährigen Kinderprinzenpaar, fahren huldvoll lächelnd mit der Kutsche vorbei. Der Skiclub Heideck stellt das Gefolge. Der Obst- und Gartenbauverein sowie der städtische Kindergarten lockern den Zug durch Blumen auf.

Von 1374 bis 1423 war Ritter Friedrich II. Herr von Heideck. Er wird vom Heimat- und Verkehrsverein repräsentiert. Begleitet wird er von Knappen, Burgfrauen und Adligen, die der katholische Kindergarten stellt. Mitglieder der KLJB Laibstadt ziehen als Händler durchs Land. Patrizier und Ordensritter vom Reitverein folgen hoch zu Ross. Der Frauenbund Heideck ist die Dienerschaft, während Kaufmannszug und Kreuzritter vom TSV Heideck kommen.

Die Zeit der Entdeckungen ab 1500 war nur mit Hilfe von Kompass, Globus und Seekarten möglich, die auf dem Wissen von Gelehrten basierten. Das beweist die "Geselligkeit". Die Freiwillige Feuerwehr ist mit dem Schiff auf Entdeckungsfahrt. Mitgebrachte Handelsgüter bietet der Stammtisch Fanny feil. Bauern, die ihren Zehnten ins Rathaus bringen, das die Freiwillige Feuerwehr Selingstadt stellt, kommen von der Regens-Wagner-Außenwohngruppe.

Manfred Klier