Allersberg
Narren feiern selbst rundes Jubiläum

Allersberger Faschingskomitee begeht 50-jähriges Bestehen - Ordenskommers am Dreikönigstag

03.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:32 Uhr
Josef Sturm
Keine Schnapszahl, trotzdem wird das 50-jährige Bestehen des Allersberger Faschingskomitees groß gefeiert. Die Mannschaft, die im Jubiläumsjahr 2019 für Trubel, Spaß und Heiterkeit sorgen wird, ist so groß wie noch nie zuvor. −Foto: Sturm

Allersberg (HK) Nicht zu glauben aber wahr: Das Faschingskomitee Allersberg feiert in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. Zunächst wurde es gegründet als loser Zusammenschluss und 40 Jahre erfolgreich geführt von Willy Bittner, dem heutigen Ehrenpräsidenten. Vor zehn Jahren hat Ehrenvorsitzender Norbert Saurborn den Grundstein zur Gründung eines eingetragenen Vereins gelegt. Beim Ordenskommers, der traditionell am Dreikönigstag, 6. Januar, stattfindet, steht das Jubiläum erstmals im Mittelpunkt.

Wie ein roter Faden wird sich das Jubiläum durch die Kampagne und das ganze Jahr 2019 ziehen. Nicht nur der neue Sessionsorden ist dem runden Geburtstag gewidmet, die Zahl 50 ziert auch den Titel der Narrenzeitung die zum 44. Mal erscheint. Bereits am 11. November, bei der Eröffnung der närrischen Session, stand der 50. Geburtstag im Fokus des Geschehens, obwohl bei den Närrinnen und Narren eigentlich die Schnapszahlen das Sagen haben. Schnell aber war sich das Faschingskomitee unter ihrem Vorsitzenden Bastian Schöll und seinem Stellvertreter und Sitzungspräsidenten Alexander Böck einig, dass auch das Bestehen des Faschingskomitees über fünf Jahrzehnte hinweg eine gewaltige und enorme Leistung ist und gefeiert werden muss.

Der große Ordenskommers mit Gästen aus ganz Franken beginnt am Sonntag um 16.11 Uhr im Saal des Kolpinghauses. Bereits um 10.30 Uhr wird ein Gottesdienst gefeiert und der verstorbenen Wohltäter gedacht. Als Ministranten werden hier die beiden Vorsitzenden fungieren. Zu einem Empfang sind am frühen Nachmittag alle Ehrentill- und Becherträger eingeladen. Nicht fehlen dürfen beim Neujahrsempfang der Fastnachter auch die Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie die Ehrengäste vom Fastnachtsverband Franken.

Gut vorbereitet hat sich das Allersberger Faschingskomitee auf die närrische Jubiläumssession. Komiteemitglieder, Flecklashexen und Minihexen, alle stehen in den Startlöchern und brennen auf ihren ersten Einsatz. Im 50. Jahr seines Bestehens zählt der Verein über 270 Mitglieder. Mit rund 100 Aktiven zählt er so viele Aktive wie noch nie. Der Zuspruch ist groß. Viele regt das positive Wirken des Vereins zum Mitmachen an.

18 junge Männer gehören zur Gruppe der Original Allersberger Flecklashexen. Als Hexenmeister fungiert Samuel Schirmer und das Traineramt üben Stephanie Holetzky und Sarah Heinrich aus. Ebenfalls 18 Mädchen und Buben gehören zu den Minihexen, die trainiert werden von Sabrina Kratzer-Wittigschlager und David Kratzer. Als Pagen fungieren im Jubiläumsjahr Romina Michaela Lehner, Julia Stolk und Amelie Schöll.

Der Jubiläumszahl 50 ist auch der diesjährige Sessionsorden gewidmet. Der erste Orden wurde im Fasching 1976 kreiert und auch die erste Narrenzeitung wurde bereits in diesem Jahr herausgegeben.

Laut Überlieferung geht das Faschingsbrauchtum in Allersberg über Jahrhunderte zurück mit Höhen, Tiefen und Unterbrechungen. Es gab Allersberger Masken und auch Umzüge, die vor allem von einzelnen Fanschingsfans organisiert worden waren . Für Magda Geiershoefer, die im Gilardihaus wohnte und das unkontrollierte Faschingstreiben in den 1960er Jahren am Marktplatz stets beobachtete, war es als Vorstandsmitglied des Verschönerungsvereins Grund genug, den damaligen Vorsitzenden Josef Schmidt und Willy Bittner vorzuschlagen, hier etwas zu unternehmen.

Gesagt, getan. Beide erfuhren durch die Marktgemeinde mit dem damaligen Bürgermeister Josef Schön, seinem Stellvertreter Josef Lehner und Oberamtsrat Franz Hirscheider Unterstützung und so wurde 1969 gemeinsam der erste Faschingszug organisiert.

Dies war auch die Geburtsstunde des Allersberger Faschingskomitees, das sich ursprünglich Festkomitee nannte. 1972 kam mit einer gewaltigen Erweiterung der Durchbruch des Komitees und schon da kristallisierte sich Willy Bittner als Obernarr heraus, der dann 40 Jahre lang das Zepter schwang. Bevor Allersberg Faschingshochburg wurde, waren dies Heideck und Freystadt.

Heute zählt der feste Kern des Komitees 49 Frauen und Männer. Eine starke Gruppe, auf die Schöll und Böck überaus stolz sind. Die Jubiläums-Narrenzeitung umfasst 136 Seiten mit vielen Informationen, zahlreichen Grußworten und zig Bildern über das närrische Geschehen der zurückliegenden Session.

Josef Sturm