Greding
Die Gredonia entert das Rathaus

Schauspielerinnen der Hausfrauengarde treten als bitterböse Klageweiber auf - Kindergruppen zeigen spritzige Tänze

13.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr
Die Bambini-Garde entert das Rathaus. Foto: Steimle −Foto: Steimle, Tina

Greding (HK) Wenn durch das Rathaus Totenkopfflaggen wehen, kann das nur eins bedeuten: Die Gredonia hat im Foyer den Anker geworfen und die Macht übernommen. Mit spritzigen Tänzen, bösen Sketchen und humorvollen Reden laufen die Narren noch einmal zur Hochform auf.

Leinen los für die Bambinis: Die kleinen Piraten stampfen auf den Boden, springen in die Luft und schwenken ihre Flaggen. Einer muss die Seebären nicht fürchten - Bürgermeister Manfred Preischl hat sich einen Tipp von "Modezar Karl Dominik Pillmayer" geholt - dieser war beim Frauenbundball als Karl Lagerfeld erschienen. "Du musst Wahlstimmen fangen", hatte ihn der Kaplan ermuntert und Preischl hofft nun, dass sich die Piraten 2026 an ihn als Kapitän erinnern, wenn sie ihren Stimmzettel abgeben dürfen.

Gut im Gedächtnis hat Landrat Herbert Eckstein, dass er im vergangenen Jahr so lange Witze erzählen musste, bis einer lachte - damit rächte sich die Hausfrauengarde, die Eckstein als "Schrapnell" - ein Hohlgeschoss aus dem Ersten Weltkrieg - bezeichnet hatte. In diesem Jahr gibt er die Aufgabe an Kaplan Pillmayer weiter, der prompt einen Witz von einer Weißwurst auf Abwegen erzählt.

Auf Gehstöcke gestützt, mit Grablichtern und Gebetbüchern in der Hand schleppen sich die "Trauerschrapnelle" in den Saal. "Statistisch gesehen sterben Männer früher als Frauen", kündigt Gredonia-Präsident Alexander Hill die Hausfrauengarde an, ob das wohl am Lebenswandel oder am Ärger über die Frauen liege? Mit den Damen ist jedenfalls nicht gut Kirschen essen: So wird Resis Mann auf dem Bauch liegend beerdigt, "wenn er scheintot ist, gräbt er sich wenigstens nach unten durch". Zwei Kuverts mit Geld hat ein anderer Ehemann hinterlassen - "1000 Euro für Grabschmuck und 5000 Euro für einen besonders schönen Stein", sagt sie und zeigt triumphierend einen teuren Ring an der Hand vor.

Humor beweisen auch die Rathausmitglieder mit ihren Kostümen - sie sind als schwarze Pflastersteine verkleidet. Diese ließen sich jederzeit umdrehen, spielte Preischl auf die Parkmarkierungen auf dem Marktplatz an. Außerdem ist der Saal in unterschiedliche Parkzonen aufgeteilt, zwischen denen die Garden ihre Tänze zeigen. Die Minitanzmariechen Nele Bohn und Elena Geidl schlagen ein Rad ums andere und die Kindergarde tritt mit funkelnden Besen als Hexen auf. Zum Abschluss zeigen die Wassertropfen von der Teenie-Garde die verschiedenen Aggregatzustände des wichtigsten Elements auf, beenden ihren Tanz aber passend zum Wetter mit "Walking on Sunshine".