Landkreis Roth
"Fabienne" fegt durch den Landkreis Roth

Viele Schäden durch umgestürzte Bäume - 150 Einsätze in zwei Stunden - Mehrere Orte ohne Strom

24.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr
Umstürzende Bäume haben zwei Fußballtore der Sportfreunde Hofstetten zerknickt wie Streichhölzer und einen Fangzaun eingerissen. Michael Seitz und Willi Kraus (von links) sind am Montag dabei mit Traktor und Kettensäge die die Sturmschäden zu beseitigen. −Foto: Kofer

Hilpoltstein/Allersberg/Greding/ Roth (HK) Sturmtief "Fabienne" hat am Sonntagabend die Intergrierte Leitstelle (ILS) Mittelfranken-Süd in Atem gehalten. Innerhalb von nur zwei Stunden verzeichnete die Leitstelle rund 150 Einsätze. Die meisten Anrufer meldeten umgestürzte Bäume, die Straßen oder Wege versperrten. In Teilen von Hilpoltstein, Allersberg und Greding kam es zu Stromausfällen. Menschen wurden nicht verletzt.

In Georgensgmünd schlug ein herabgefallener Ast in ein Hausdach ein, in Hofstetten rissen umstürzende Bäume einen Fangzaun auf einem Fußballplatz der Sportfreunde um und zerdrückten zwei Tore. Außerdem stürzte eine prächtige Linde vor dem Vereinsheim auf den Parkplatz. Der Schaden wurde allerdings erst am Montagvormittag entdeckt und fließt damit nicht in die Statistik der ILS ein. Jürgen Moosman, Vorsitzender der Sportfreunde Hofstetten, schätzt den Schaden auf rund 2500 Euro. Bereits am Montagmorgen waren Michael Seitz und Willi Kraus mit Traktor und Kettensägen am Werk, um die Schäden zu beseitigen.

Im Hilpoltsteiner Stadtpark war ebenfalls ein Baum vom Sturm abgeknickt und versperrte einen Fuß- und Radweg in Richtung Försterwiese. Auch dort war ein Baum in der Mitte abgebrochen.

Glück im Unglück hatte eine Frau, deren Auto auf der Bundesstraße 2 von einem herabstürzenden Baum getroffen wurde. Kurz nach der Anschlussstelle Rednitzhembach hatte der Herbststurm "Fabienne" am Sonntag um 19.15 Uhr einen etwa sechs Meter hohen Baum auf die Fahrbahn geschleudert. Der Baumstamm traf den Wagen der Frau und beschädigte die rechte Leitplanke. Die Autofahrerin blieb unverletzt, an ihrem Opel entstand laut Polizei Schaden in Höhe von rund 6500 Euro.

Insgesamt musste die Verkehrspolizei am Sonntagabend gut zehnmal zu umgestürzten Warnbaken, Verkehrszeichen oder sonstigen umherwirbelnden Teilen auf die Autobahnen im Dienstbereich ausrücken. Nur bei dem Unfall auf der B2 entstand jedoch ein größerer Sachschaden.

Zwischen Allersberg und Freystadt in die Freileitung gefallene Bäume sorgten für einen Stromausfall im Mittelspannungsnetz. Betroffen waren die Allersberger Ortsteile Ebenried, Heblesricht, Schönbrunn, Stockach und Uttenhofen, sie waren ab kurz nach 19 Uhr zwei Stunden lang ohne Strom. In Hilpoltstein waren in der gleichen Zeit die Ortsteile Bischofholz, Minettenheim und Mörlach vom Stromausfall betroffen. Der Gredinger Ortsteil Mettendorf war von 22 Uhr bis knapp eine Stunde nach Mitternacht nicht am Netz. Auch hier hatte ein umgestürzter Baum eine Freileitung beschädigt.

Die Polizei in Roth verzeichnete am Sonntag innerhalb von viereinhalb Stunden mehr als ein Dutzend Sturmeinsätze. Zwischen 17.30 Uhr und 22 Uhr meldeten sich Verkehrsteilnehmer, die mit Ästen auf der Fahrbahn kämpften oder deren Fahrzeuge von herumfliegenden Gegenständen, beispielsweise einem Verkehrsschild, beschädigt worden waren. Bei Kapsdorf wurde durch abgebrochene Äste eine Telefonleitung gekappt. Am gravierendsten traf es wohl einen Hausbesitzer aus dem Georgensgmünder Ortsteil Peters-gmünd. Ein herabfallender Ast war auf sein Hausdach gefallen. Der Schaden beträgt vermutlich mehrere zehntausend Euro. Überall dauerten die Aufräumarbeiten am Montag noch an.