Allersberg
Es grünt so grün in Allersberg

Kataster umfasst annähernd 1,8 Millionen Quadratmeter in gemeindlichem Besitz - Aufwendige Pflege verlangt Einsatz von Fachfirmen

17.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:57 Uhr

Allersberg - Grünflächen im Ausmaß von fast 1,8 Millionen Quadratmeter hat der Markt Allersberg in seinem jetzt fertiggestellten Grünflächenkataster erfasst, die sich in unterschiedliche Flächen aufteilen.

Dabei wurde bei der Vorstellung im Umweltausschuss des Marktgemeinderats auch deutlich, dass es für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung notwendig sei, entweder mehr Personal einzustellen oder Arbeiten an Firmen zu vergeben.

Mit den jetzigen zwei Mitarbeitern als Gärtner sei das alles nicht zu schaffen, machte denn auch der Bauhofleiter Klaus Scheiber den Ausschussmitgliedern deutlich. So werden für die Bewirtschaftung der Grünflächen oftmals Aufträge an Firmen vergeben oder andere Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofs eingesetzt. "Hätten wir nur die zwei Mitarbeiter für die Grünpflege, hätten wir in ganz Allersberg nur noch Biotope", drückte es der Bauhofleiter recht drastisch aus. Durch das jetzt erstellte Kataster sei zwar eine bessere Koordinierung möglich, Vergaben würden trotzdem noch erforderlich werden, legte Scheiber dar. Spezialisierte Firmen verfügten über erforderliche Gerätschaften, eine Anschaffung durch den Markt rentiere sich oftmals nicht.

Rasen- und Wiesenflächen, Bankette entlang von Straßen und Wegen, Flächen mit Hecken und Sträuchern, Rosen-, Blumen- und Staudenbeeten, Biotopflächen, Grabenflächen und Rückhaltebecken sind in dem Grünflächenkataster erfasst. Pläne, eine konkrete Beschreibung der Größe und Art der Flächen sowie der nötigen Intensität der Pflegearbeiten sind ebenfalls hinterlegt. 59 Prozent der Grünflächen sind Bankette, wie Michael Betz vom gemeindlichen Bau- und Umweltamt den Ausschussmitgliedern aufzeigte, lediglich ein Prozent bestehe aus Beeten. Dazwischen liegen die Wiesenflächen mit 29 Prozent, die Rückhaltebecken mit sieben Prozent, Hecken und Sträucher mit drei Prozent und die Gräben mit ebenfalls einem Prozent.

47 Prozent aller Grünflächen werden schon heute durch die Jagdgenossenschaften betreut, die dafür eine Entschädigung erhalten. 30 Prozent werden vom gemeindlichen Bauhof übernommen, der Rest teilt sich auf Private, Freiwillige und auf beauftragte Firmen auf. Ein kleiner Teil wird gar nicht gepflegt. Von den Gesamtflächen von knapp 350000 Quadratmeter, für die der Bauhof die Pflegearbeiten ausführt, entfallen mehr als 250000 Quadratmeter auf das Mähen von Banketten.

Bei Wiesenflächen könne man auch Blühwiesen ansäen, gab Betz zu bedenken. Das reduziere den Aufwand für den Bauhof, weil man seltener mähen müsse. Auf der anderen Seite führte Klaus Scheiber die Verpflichtung zum Gießen ins Feld: Zunehmende Trockenperioden erforderten dies.

Einige Regenrückhaltebecken sind laut Scheiber schon so zugewachsen, dass eine regelrechte Rodung notwendig sei - auch um deren Funktion zu gewährleisten. Dann müssten sie regelmäßig gepflegt werden, um einen neuerlichen Bewuchs zu verhindern.

Bürgermeister Daniel Horndasch überlegte, bei manchen Flächen den Artenschutz in den Vordergrund zu stellen. Dies solle gleich mit dem Projekt der kommunalen Biodiversität gekoppelt werden, das als Pilotprojekt im Landkreis Roth in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz nun angegangen werde. Als Gemeinde allein könne man das gar nicht leisten, sagte Horndasch. Durch das vom bayerischen Naturschutzfonds geförderte Projekt werden Hilfestellungen im Sinne der Biodiversität für die kommunalen Flächen entwickelt, was dem Markt enorme Hilfestellungen bringt. Am Froschweiher in Hilpoltstein sei der Startschuss für dieses Projekt schon erfolgt.

Einem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen auf Erstellung eines Baumschutz- und Grünflächenkonzepts stimmten die Ausschussmitglieder letztlich zu. Damit soll ein Pflegekonzept für die kommunalen Grünflächen und die Baumbestände entwickelt werden. Es wurde aber bei der Beschlussfassung klar festgelegt, dass erst der Abschluss der Projektbeteiligung für Kommunale Biodiversität abgewartet werden soll, um deren Ergebnisse für das Konzept gleich nutzen zu können.

rm