Hilpoltstein
"Er war einfach unsere zentrale Figur"

Martin Kapfenberger im Alter von 64 Jahren gestorben - Stadtratsmitglied und langjähriger Programmchef im Kreuzwirtskeller

18.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:44 Uhr
Es hätte ihm bestimmt gefallen: Mit dieser Grafik von Ulrich Planer im Konzert-Stil trauert das Kreuzwirtskeller-Team um seinen langjährigen Programmchef Martin Kapfenberger. −Foto: Planer

Hilpoltstein - Die Stadt Hilpoltstein und das Kreuzwirtskeller-Team trauern um Martin Kapfenberger. Der SPD-Stadtrat und langjährige Programmchef der Hilpoltsteiner Kleinkunstbühne erlag am Sonntag im Alter von 64 Jahren einer schweren Krebserkrankung.

"Jeder, der stirbt, hinterlässt eine Lücke. Aber bei Martin Kapfenberger sind diese Lücken schon besonders groß", sagte Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl (SPD). Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als Freund und Weggefährte habe er besonders die offene und ehrliche Art von Martin Kapfenberger geschätzt, der in Hilpoltstein einen enormen Bekanntheitsgrad genossen habe und der im sozialen wie im kulturellen Bereich große Akzente in der Stadt gesetzt habe.

"Er war einfach unsere zentrale Figur und ist denkbar schwer zu ersetzen", sagt Petra Beringer aus dem Kreuzwirtskeller-Team. "Er war bei unseren Veranstaltungen einfach immer da, er hat den Kontakt zu den Musikern gehalten und er hat in den über 20 Jahren, seit er nach Hilpoltstein und zum Kreuzwirtskeller-Team kam, ein wirklich tolles Händchen für das Programm entwickelt."

Nach dem Tod von Martin Kapfenberger will sich das Kreuzwirtskeller-Team nun erst einmal zusammensetzen und besprechen, wie es weiter gehen soll. Beschlossen wurde aber schon, das für den kommenden Samstag geplante Open-Air-Konzert mit Ray Raebel und Gige Brunner abzusagen. "Ich bin mir zwar sicher, dass Kapfi das ganz bestimmt nicht gewollt hätte. Aber das packen wir jetzt einfach nicht", sagt Petra Beringer.

Als Co-Vorsitzende der Hilpoltsteiner SPD hat Petra Beringer noch in diesem Frühjahr einen Martin Kapfenberger erlebt, der kaum eine Wahlkampfveranstaltung seiner Partei ausgelassen hat. 2015 war er als Nachrücker für Peter Hufe in den Stadtrat eingezogen. Dass er heuer direkt gewählt wurde, obwohl die Hilpoltsteiner SPD ein Drittel ihrer davor neun Sitze verlor, habe Kapfenberger "unheimlich gefreut", wie sich Bürgermeister Markus Mahl erinnerte. Aber schon bald nach der konstituierenden Sitzung des Stadtrats im Mai bekam Kapfenberger die erschütternde Krebsdiagnose.

Nach einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt hatte der heilpädagogische Förderlehrer an der Comeniusschule zwar noch einmal neue Hoffnung geschöpft und "immer wieder lustige Nachrichten aus der Klinik geschickt", wie der SPD-Fraktionsvorsitzende Benny Beringer berichtet. Doch zuletzt verschlechterte sich der Gesundheitszustand rapide.

Über den Zeitpunkt einer Trauerfeier für Martin Kapfenberger war am Montag noch nichts bekannt. Klar ist hingegen schon, wer seinen Platz im Hilpoltstein Stadtrat einnehmen könnte. Erste Nachrückerin ist Birte Künzel, die bei der Kommunalwahl ebenso viele Stimmen wie Benjamin Janetschke erhalten hatte, aber den fälligen Losentscheid direkt nach der Wahl gewonnen hatte.

jom