Ingolstadt
Einigkeit beim Pflegenotstand

KAB-Frauen und Parteipolitikerinnen diskutieren Gesellschaftsthemen - Klare Distanz zur AfD

08.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:31 Uhr
"Stoppt den Pflegenotstand". Darin sind sich beim politischen Frühschoppen der KAB mit Maria Brunner (3. v. li.) und den Vertreterinnen der politischen Parteien Marion Ellen, Petra Flauger, Verena Osgyan, Eva Bulling-Schröter und Johanna Uekermann einig. −Foto: KAB

Ingolstadt (pex) Frauenrechte war das Thema des Arbeitskreises Frauen der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB) beim politischen Frühschoppen auf Diözesanebene.

Maria Brunner, die Sprecherin des Arbeitskreises, ging kurz auf die Geschichte des Frauenwahlrechts ein und machte deutlich, dass es immer auch Frauen waren, die viel in der Politik bewegt haben.

Moderatorin und Diözesansekretärin Mirjam Dressendörfer begrüßte zur Diskussion die Politikerinnen Verena Osgyan (Die Grünen), Eva Bulling-Schröter (Die Linke), Petra Flauger (Freie Wähler), Marion Ellen (Mut) und Johanna Uekermann (SPD). Eine Vertreterin der AfD habe man nicht eingeladen, weil sich die KAB ganz deutlich von dieser Partei und deren Inhalten distanziere, sagte Dressendörfer. Es gebe auch einen entsprechenden Bundesbeschluss der KAB.

Mit den Besucherinnen des Frühschoppens diskutierten die Politikerinnen vor allem Fragen zum Arbeitsrecht, zur Altersarmut, zur Nachhaltigkeit und zum Pflegenotstand. Alle Parteienvertreterinnen waren sich einig, dass es in Pflegeberufen eine bessere Bezahlung geben müsse, um diese Arbeit attraktiver zu machen. Gleichzeitig brauche es einen besseren Personalschlüssel, damit Pflegekräfte nicht überfordert werden. Zu diesem Thema laufe gerade ein Volksbegehren "Stoppt den Pflegenotstand", an dem sich alle anwesenden Parteien beteiligen werden. Bei dieser Gelegenheit wurden dann gleich Unterschriften für das Volksbegehren gesammelt.

Man war sich ferner einig, dass es in der Gesellschaft Schieflagen gibt. So fehle zum Beispiel das Bewusstsein für nachhaltigen Konsum. Auch dürfe man die Arbeitskraft der Menschen und den Boden in anderen Ländern nicht weiter ausbeuten.
Bei "Obatzdem" und Weißwürsten kamen die Politikerinnen mit den Vertreterinnen der KAB an den Tischen ins Gespräch. "Da trau ich mich eher eine Frage zu stellen, wenn die Politikerin neben mir sitzt, als wenn ich öffentlich was sagen muss", sagte eine Teilnehmerin. Der einheitliche Tenor in der Diskussion war, dass sich auch in Bayern etwas ändern müsse, sagte Johanna Uekermann von der SPD. Wer möchte, dass sich was ändert, sollte sich die Programme der Parteien anschauen und überlegen, welche Partei die eigenen Forderungen unterstütze.