Hilpoltstein
Eine "Maßnahmenkarriere" verhindern

03.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:06 Uhr

Hilpoltstein (mes) Eine Gruppe von jungen Leuten, die Landrat Herbert Eckstein besonders am Herzen liegt, sind die, die trotz Schule entweder keinen Schulabschluss haben oder ihnen die Ausbildungsreife fehlt.

"Wenn sich keiner um diese jungen Menschen kümmert, dann fallen sie irgendwann in eine Maßnahmenkarriere", sagte Eckstein. Sprich, dass eine Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme die andere jagd. Um dies zu verhindern, sollen die Jugendlichen gleich weiterbeschult werden.

Noch vor wenigen Jahren geschah dies im Landkreis, ehe es gestoppt wurde und eine Zeit gar nichts passierte. Seit einem Jahr gibt es nun das "kooperative Vorbereitungsjahr". Sechs Jugendliche ohne Schulabschluss und sechs, die trotz Abschlusses weitere Förderung brauchen, nehmen daran teil.

Dabei werden sie zwei Tage lang von Lehrern unterrichtet, zwei Tage lang von Meistern beschult und einen Tag steht Berufsorientierung an. Schwerpunkte seien Persönlichkeitsbildung inklusive Arbeitstugenden, dazu würden grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse vermittelt, sagt Ralf Guthmann von der Ansbacher Robert-Limpert-Berufsschule. Die Schule stellt zwei Lehrkräfte für das Projekt, während die zwei Meister aus dem Landkreis kommen. Zudem steht den Jugendlichen noch ein Sozialpädagoge zur Verfügung.

Bisher läuft es gut: "Die Schüler kommen gerne und sind dankbar, dass man ihnen etwas beibringt", sagt Guthmann. Allerdings hätten sie zum Teil unrealistische Vorstellungen, was sie leisten können. Schwierig werde es auch, geeignete Betriebe zu finden, die sie anstellen oder ihnen einen Ausbildungsplatz geben. Wenngleich die Praktika zeigten, dass es von der praktischen Seite wahrscheinlich wenig Probleme geben dürfte. Wohl aber auf der schulischen und hier nicht zuletzt seitens der Anforderungen der Kammern - sollte eine Ausbildung nicht nur begonnen, sondern auch abgeschlossen werden. Untergebracht ist die Klasse am Berufsschulzentrum Roth.