Zell
Ein Smiley von Gott

Regens Wagner Zell feiert großes Sommerfest - Bewohner präsentieren stolz ihre Einrichtung

11.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:29 Uhr
  −Foto: Fotos: Klier

Zell (HK) Nachdem am Vorabend ein Gewitter getobt hatte, konnte das Sommerfest bei Regens Wagner Zell am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein stattfinden - zunächst einmal. Doch auch ein späterer Platzregen tat der Stimmung keinen Abbruch.

Rainer Remmele aus Dillingen, der Direktor der Regens Wagner Stiftung, zelebrierte den Festgottesdienst im großen Festzelt, der unter den Leitspruch "Ich bin angenommen" gestellt war. Chor und Musiker um Schwester Claudia, sowie der Gebärdenchor von Kerry Spearen-Artmann begleiteten die Feier. Anja Geitner, Maria Portisch und Margit Rapp übersetzten in die Gebärdensprache. Bewohner von Regens Wagner Zell veranschaulichten in Spielszenen das Lukasevangelium, in dem der Zöllner Zachäus in der Stadt Jericho von Jesus besucht und angenommen wird. Marga, Mathilde, Karo und Marcus wurden nun von einem Juror nach Äußerlichkeiten, Leistung und Besitz beurteilt und mit Smileys oder grauen Punkten bedacht. Doch Rainer Stemmele erinnerte: "Gott schaut nicht auf Äußeres, Gott liebt jeden. Bewertet einander nicht, sondern nehmt einander an. Dann bekommt jeder von Gott ein Smiley."

Lange Warteschlangen bildeten sich nach dem Gottesdienst vor den Essensständen, die mit einem umfangreichen Angebot aufwarteten, während im Zelt die Pfraunfelder Blaskapelle für Unterhaltung sorgte. Umfangreich war auch das Programm, das die Besucher erwartete, die nun in immer größerer Zahl eintrafen. Neben erlesenen Delikatessen boten die einzelnen Häuser oder Wohngruppen eine Vielzahl von Selbstgemachtem und zum Selbermachen an. Da konnte man sich beispielsweise einen "Traumfänger" zusammenbasteln.

Auf Flohmärkten konnte man allerlei Preisgünstiges erwerben. Manches gab es sogar kostenlos. Wer wollte, ließ sich eine Fotomappe mit eigenen Portraits erstellen. Natürlich gab es auch das Kinderschminken. Lorena wollte ein Tiger werden, Lea lieber ein Einhorn. Am Glücksrad des Fördervereins lockten interessante Preise. Im neu gestalteten Pferdehof "Hand und Huf" warteten Pferde und Esel auf Reitgäste. Begehrt war auch der Streichelweg. Die Umweltstation des Landesbundes für Vogelschutz (LBV) stellte den Vogel des Jahres, den Star, vor. Regens Wagner Zell informierte über das Ehrenamt und über die Ausbildung in der Berufsschule. Außerdem waren die Berufsbildungswerke München und Nürnberg mit Informationsständen zugegen.

Ein vielfältiges Angebot an kunsthandwerklichen Erzeugnissen präsentierte der Werkstattladen. Später konnte man den Beschäftigten der Werkstätten bei der Arbeit zusehen. Je nach Können reichten die Tätigkeiten vom Sortieren und Verpacken von Stiften bis hin zur Bedienung einer computergesteuerten Fräsmaschine mit automatischer Werkzeugholung, auf der Werkstücke für eine Möbelfabrik hergestellt werden.

Weniger technisch ging es in einer Feldschmiede zu, auf der Thomas Held zum Schmieden einer Pfeilspitze anleitete. Von den Kindern begeistert genutzt wurde der Spielplatz, auch Begegnungspark genannt, mit seinen fantasievollen Betätigungsmöglichkeiten.

Der Weg durch den Laubengang mit Kunstausstellung führte ins ZellKulturCafé, wo neben abwechslungsreichen leiblichen auch viele musikalische Genüsse geboten wurden. Auf dem Programm, das laut Bereichsleiter Peter Münch für Hörende und Menschen mit Hörbehinderung geeignet war, standen Ray Räbel und Gige Brunner, der Gebärdenchor von Maria Portisch, der Pantomime PantoMamo und Gebärdenlieder mit Sepp Wenzl.

Aber plötzlich fielen erste Regentropfen und bald goss es wie aus Kübeln. Schnell war der Saal der Kulturbühne vollbesetzt. Dort freuten sich die Besucher über ein Schwarzlichttheater, in dem der "schlaue Bub" Wicky die Hauptrolle spielte. Andere machten es sich in der Begegnungsstätte bei Kaffee und Kuchen gemütlich. Für viele der Bewohner war der Tag eine willkommene Gelegenheit, um ihre Angehörigen und Freunde zu treffen und um ihnen die moderne Ausstattung der Einrichtung zu zeigen.

Manfred Klier