Roth
Ein Mensch...

Das Theater Die Bühne bringt eine große Eugen-Roth-Revue ins Augustinum und hat die Lacher auf seiner Seite

19.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:01 Uhr
Am Ende der gelungenen Vorstellung präsentieren sich die Akteure noch einmal auf der Bühne: Helen Jordan, Paul Sturm, Professorin Irene Urbach, Rainer Kretschmann, Regisseur Werner Hoffmann, Nicola Lembach, Hannes Seebauer und Pius Maria Cüppers (von links). −Foto: Unterburger

Roth (ub) Heitere Gedichte von Eugen Roth, Songs, Musik und eine umwerfende Zaubervorstellung haben auf dem Programm gestanden, als das Theater Die Bühne eine unterhaltsame und äußerst gelungene Vorstellung im ausverkauften Saal des Augustinums präsentierte.

Damit schlug der inzwischen 94 Jahre alte Theatermann Werner Hoffmann, der in Alleinarbeit das Theater Die Bühne stemmt, noch einmal ein neues Kapitel in seinem künstlerischen Lebenswerk auf.

Wie immer hatte der Autor, Dramaturg, Regisseur und Produzent Werner Hoffmann in Personal-Union eine illustre Schar von Schauspielern, Musikern und Sängern verpflichtet, die es genial verstand, das Publikum zu begeistern. Es war die erste Vorstellung im Augustinum, sie kam bei den Besucherinnen und Besuchern hervorragend an.

Im Mittelpunkt der Aufführung stand der Humor des großen Autors und genialen Menschendarstellers Eugen Roth (1895 - 1976). Roth zählt zu den beliebtesten deutschen Dichtern. 1935 erschien in einem Kleinverlag seine Gedichtsammlung "Ein Mensch", in der er in heiteren Versen oft mit überraschenden Reimwörtern Menschen und ihre Schwächen unter die Lupe nahm. Über Nacht wurde Roth damit zu einem der erfolgreichsten deutschen Lyriker. Die Auflage von "Ein Mensch" erreichte 450000 Exemplare.

Bei Eugen Roth kommen sämtliche Menschen auf den Prüfstand: Neugierige, Pechvögel, Verliebte, Liebestolle, Heiratswillige, Schachspieler, Ehemänner und böse Ehefrauen, Blumenliebhaber, Neider und Falschspieler, Restaurantgäste, Vergessliche, Straßenbahnfahrer, vom Leben Enttäuschte, Hilfsbereite, Ausgenutzte, Urlauber, Gedankenlose, Theaterbesucher, Beschämte und Traurige. Es gibt kaum einen Bereich des menschlichen Verhaltens, den Eugen Roth nicht auf die Schippe genommen hat. Die Rezitatoren des Theaters Die Bühne präsentierten eine große Auswahl der "Ein-Mensch-Gedichte" und hatten damit die Lacher auf ihrer Seite.

Werner Hoffmann hatte die vielen Gedichte, die von den Schauspielern Nicola Lembach, Hannes Seebauer, Pius Maria Cüppers und Rainer Kretschmann mit viel Augenzwinkern rezitiert wurden, so arrangiert, dass sie in Dialogform präsentiert werden konnten - was ihre Aussagekraft und ihren Witz erhöhte, weil sie von verschiedenen Stimmen vorgetragen wurden.

Auch musikalisch war einiges geboten. So begeisterten Irene Urbach am Akkordeon und Paul Sturm am Piano. Die beiden Musiker sind Dozenten an der Musikhochschule Nürnberg. Einen hervorragenden Auftritt legte auch die Sängerin und Gitarristin Helen Jordan aufs Parkett. Ihre drei Liebeslieder sorgten für große Begeisterung beim Publikum.

Dann war es soweit: "Zauberweltmeister" Pius Maria Cüppers hatte seinen großen Auftritt. Der "Comedy-Zauberer" verblüffte und verwirrte in liebevoller Weise sein Publikum, das er stets in seine Flunkereien einbezog. Da reihte sich Trick an Trick. Schon mit 13 Jahren hatte er sich einen Zauberkasten gewünscht und studierte Zaubertricks ein. Cüppers entführte mit Löffel und Gabel, mit roten und grünen Tüchern, mit "magischem Papier", sprich Klo-Papier, einer Zeitung ("Wenn eine schlechte Kritik drinsteht, zerreiße ich sie, wie ich das jetzt tue") und Karten in das Reich der Zauberei. Am Schluss zeigte er sogar, wie einer der Zaubertricks funktioniert.

Am Ende der großen "Eugen-Roth- und Zauberweltmeister-Revue" gab es herzlichen und lang anhaltenden Beifall für alle Akteure und besonders für Werner Hofmann, die es auf wunderbare Weise geschafft hatten, das Publikum mit heiteren Gedichten, überragender Musik und verblüffenden Zaubertricks zu begeistern.