Hilpoltstein
Ein Hilpoltsteiner geht, ein Hilpoltsteiner kommt

Manfred Roppelt in Eichstätter Diözesanrat gewählt - Christoph Raithel gibt Amt des stellvertretenden Vorsitzenden ab

23.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:37 Uhr
Der neue Vorstand des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt. Von links nach rechts: Manfred Roppelt, Gerda Bauernfeind, Anton Lang, Bettina Stöckel, Marlies Müller, Christian Gärtner, Eva Ehard, Roland Schwab. −Foto: Staudt/pde

Hilpoltstein/Eichstätt (pde/ jom) Christian Gärtner heißt der alte und neue Vorsitzende des Eichstätter Diözesanrates.

Mit fast 100 Prozent der Stimmen haben ihn die Delegierten der Dekanatsräte und Verbände bei der konstituierenden Sitzung in seine vierte Amtszeit gewählt. Der 52-jährige Volkswirt aus Nürnberg steht dem obersten Laiengremium des Bistums Eichstätt seit 2006 vor.

Nicht mehr zur Wahl gestellt hat sich der stellvertretende Vorsitzende Christoph Raithel aus Hilpoltstein. Zu seinem Nachfolger wurde Anton Lang aus Günching gewählt. Bestätigt als
stellvertretende Vorsitzende wurde Maria Elisabeth Müller aus Ingolstadt. Ergänzt wird der Vorstand von den Beisitzern Eva Ehard aus Spalt, Bettina Stöckel aus Weißenburg, Gerda Bauernfeind aus Biburg, Roland Schwab aus Nürnberg und dem gebürtigen Hilpoltsteiner Manfred Roppelt aus Eichstätt.

Im inhaltlichen Teil der konstituierenden Sitzung auf Schloss Hirschberg nahm der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke Stellung zur aktuellen Studie der Deutschen Bischofskonferenz zum sexuellen Missbrauch unter Geistlichen. In diesem Zusammenhang erläuterte die Präventionsbeauftragte und Leiterin der diözesanen Koordinationsstelle zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt, Gabriele Siegert, das Präventionskonzept des Bistums Eichstätt. Außerdem stellte sich der seit April tätige neue Finanzdirektor des Bistums Eichstätt, Florian Bohn den Fragen der Delegierten.

Für Bischof Gregor Maria Hanke sei es wichtig, dass die Herausforderungen, denen sich die Kirche in vielen Punkten derzeit gegenübersieht, nicht schön geredet werden. Dennoch sehe er in der "bewegten Zeit" auch Chancen und Potentiale. Eine Präventionskultur gegen den sexuellen Missbrauch erfordere auch eine gewisse "Kultur des Umgangs" miteinander. Dazu gehöre auch, dass etwa bei der Zulassung von Kandidaten zur Priesterweihe auf deren Persönlichkeit und Reife geachtet werde. Im Finanzskandal der vergangenen Monate befinde sich die Staatsanwaltschaft noch mitten in den Vernehmungen, weshalb der gesamte Vorgang noch länger dauern werde.

Finanzdirektor Florian Bohn erläuterte gegenüber den Delegierten einige Projekte, die derzeit kurzfristig voran gebracht werden sollen. So werde künftig zur Pfarreienfinanzierung nicht mehr nur die Zahl der Gläubigen maßgeblich sein, sondern auch die Einwohnerzahl am Ort, die Anzahl der Gebäude und der Kasualien. Zu letzteren gehören beispielsweise Taufen, Beerdigungen und andere kirchliche Amtshandlungen. Bohn kündigte angesichts der im November bevorstehenden Kirchenverwaltungswahlen an, dass es künftig für die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Kirchenverwaltungen verstärkt professionelle Unterstützung geben werde. Vorgesehen sei die Schaffung von acht Vollzeitstellen, die etwa zu steuerlichen oder rechtlichen Fragestellungen ihre Expertise einbringen können.

Die Präventionsbeauftragte des Bistums, Gabriele Siegert, gab einige Hintergrundinformationen zur aktuellen Missbrauchsstudie der Deutschen Bischöfe. Jetzt schon zeichne sich ab, dass sich innerhalb der Kirche vor allem der Umgang miteinander ändern müsse. Viel zu lange hätten Macht- und Hierarchiestrukturen jegliche Kritik verhindert. Aber: "Den Pfarrer, der von der Kanzel aus erklärt wie das Leben funktioniert, den gibt es nicht mehr".