Roth
Ein "Goldener Gockel" für Eichelburg

Der Ferienhof von Anita und Egon Lehner zählt zu den 20 gastfreundlichsten Urlaubsbauernhöfen Bayerns

02.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:15 Uhr
Post von der bayerischen Landwirtschaftsministerin haben Anita und Egon Lehner aus Eichelburg erhalten. Weil aufgrund der Coronavirus-Pandemie keine Feierstunde in München möglich war, wurde Urkunde mit dem "Goldenen Gockel" verschickt. Ausgezeichnet wird der Ferienhof Lehner als einer 20 gastfreundlichsten Urlaubsbauernhöfe Bayerns, der sich ganz auf die Bedürfnisse der kleinen Gäste eingestellt hat. Ein Trampolin fehlt ebenso wenig wie Tiere im Stall zum Streicheln und Füttern. −Foto: Schmitt

Eichelburg - Einer der 20 gastfreundlichsten Urlaubsbauernhöfe Bayerns steht im Rother Ortsteil Eichelburg. Zu dieser Auffassung ist das bayerische Landwirtschaftsministerium gekommen. Die Urkunde für die Auszeichnung mit dem "Goldenen Gockel" haben deshalb Anita und Egon Lehner - zumindest virtuell - aus den Händen von Ministerin Michaela Kaniber erhalten. Ermittelt worden sind die Gewinner anhand von 17000 Online-Bewertungen der Gäste.

 

Beispielsweise geben die Urlauber ihre Eindrücke ziemlich umfangreich auf dem Online-Portal Holidaycheck wieder. "Ferienhof Lehner" muss man dort suchen, um auf die Seite mit den Stellungnahmen der Familien zu gelangen, die ihren Urlaub in dem Rother Ortsteil zwischen Rothsee und Main-Donau-Kanal verbracht haben. 25 Mal haben Gäste ihre Eindrücke vom Lehner-Hof in Eichelburg zusammengefasst. Allesamt vergaben sie die höchste Bewertung. Macht 25 Mal sechs Sterne für Familie Lehner und ihren Hof, auf dem es zwei jeweils 70 Quadratmeter große Wohnungen sowie 5000 Quadratmeter Spiel-, Freizeit und Erholungsfläche gibt.

"Glückliche Kinder, zufriedene Eltern, schöne Ferien", "Wunderbare Gastgeber und sehr schöne Wohnungen" oder "Alles ist möglich: Aktiv- oder Faulenzerurlaub auf dem Bauernhof" lauten einige der Überschriften. Das Preis-Leistungs-Verhältnis wurde dabei satte 23 Mal als "sehr gut" bewertet.

 

Schon zu Beginn des Jahrtausends haben die Lehners ihren Dachboden ausgebaut. Dass dort noch zwei ziemlich große Wohnungen Platz fanden, ist der enormen Grundfläche des Wohnhauses zu verdanken. Von Beginn an wollten sich die Nebenerwerbslandwirte auf eine ganz besondere Urlaubsklientel spezialisieren. Dafür haben sie sich auch einem Verband angeschlossen, der solche Unternehmen repräsentiert und sie unterstützt. Unter der Marke "Family Farm" sind 20 Urlaubsbauernhöfe aus drei Ferienregionen Nordbayerns vereinigt, die Ausstattung und Angebot völlig auf die Bedürfnisse der Familien mit kleinen Kindern ausrichten.

Das merkt man allein schon am Schnitt der Wohnungen in Eichelburg. Der größte Raum ist das Kinderzimmer. "Damit die Kids auch bei schlechtem Wetter ausreichend Platz haben", sagt Anita Lehner. Sowohl im Vorraum zwischen den beiden Wohnungen als auch im Aufenthaltsraum im Keller sind jede Menge Spiele zu finden. Im Garten ist ein großes Trampolin in den Rasen eingelassen. 2002 hat Familie Lehner erstmals vermietet und damit auf Anhieb großen Erfolg gehabt - nicht ohne Grund. "Wir haben regelmäßig an den Workshops des Verbands teilgenommen und uns eng an die Vorgaben gehalten", erklärt Anita Lehner.

Die "Kettcar-Garage" nehmen insbesondere die Jungen oft und gerne in Beschlag. Drei stabile und ziemlich ausgefeilte Gefährte warten dort ebenso auf die Nachwuchspiloten wie mehrere Bobby-Cars. Und auch die Tiere spielen bei den Lehners immer noch eine große Rolle. Schweine, Schafe, Hasen, Hühner, Enten und Meerschweinchen müssen regelmäßig gefüttert werden, was manche kleinen Gäste oft gar nicht erwarten können. "Wir hatten mal ein Mädchen zu Gast, das ist morgens noch vor mir aufgestanden", schildert Egon Lehner die Begeisterung mancher Kinder für die echte Bauernhofatmosphäre.

 

Ihre Kühe haben die Lehners im Laufe der Zeit aufgegeben. Elf Hektar Fläche sind Anfangs noch im Nebenerwerb bewirtschaftet worden. "Das hat sich nicht mehr gelohnt", sagt Egon Lehner, der schon immer als Metzger gearbeitet hat. Wer dennoch die Milchwirtschaft aus nächster Nähe erleben will, kann zum Nachbarn gehen, der meist auch einige Kälbchen im Stall hat. "Wem hier langweilig wird, der ist selber schuld", sagt Anita Lehner.

Das gilt gewiss auch für die Eltern. Denn Eichelburg bietet sowohl ländliche Idylle mit benachbartem Biergarten und dem Hofladen mit mit regionalen Produkten gleich gegenüber als auch Strandfeeling am Rothsee. Und auch die anderen touristischen Anlaufpunkte im Landkreis Roth sind schnell erreicht: Burg Abenberg, Spalter Hügelland oder Geschichtsdorf Landersdorf. Darüber hinaus bietet die ganze Metropolregion Nürnberg jede Menge Vielfalt und Abwechslung für den Familienurlaub mit Ausgangspunkt in Eichelburg.

Erst seit 2018 ist der Ferienhof Lehner auch Mitglied des "Blauen Gockels". Dabei handelt es sich um die Marke eines bayernweit organisierten Verbands, der das Konzept "Urlaub auf dem Bauernhof" stärken und ausbauen. Dafür bietet der vom Freistaat geförderte Zusammenschluss eine zielgerichtete Werbeplattform im Internet und übernimmt die politische Interessenvertretung für seine Mitglieder. Das ganze Jahr über setzt sich der Verband dafür ein, um die knapp 1400 Mitgliedsbetriebe zu unterstützen. Seit fünf Jahren vergibt der Verband außerdem den "Goldenen Gockel" an die gastfreundlichsten Urlaubs-Bauernhöfe Bayerns. "Diese Auszeichnung ist ein wertvolles Aushängeschild für die Höfe und zeigt, dass bei ihnen die Gäste und deren Wohl im Mittelpunkt stehen", sagte Staatsministerin Michaela Kaniber in München. Der Goldene Gockel sei damit auch ein wertvolles Marketinginstrument. Erhalten haben die Auszeichnung insgesamt 20 Betriebe aus allen bayerischen Tourismusregionen, vier davon in Mittelfranken.

HK