Hilpoltstein
Ein Duo mit viel Burgfesterfahrung

Pfalzgräfin Bianka Luft lernt bei ihrer ersten Reitstunde das neue Festzugspferd Imperial kennen

18.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:45 Uhr
Bereit für den großen Auftritt am Burgfestsonntag: Gräfin Bianka Luft, Pferdeführer Ferdinand Kühnlein und Wallach Imperial bei ihrer ersten gemeinsamen Reitstunde. −Foto: Riß

Hilpoltstein (HK) Seitdem Bianka Luft nun offiziell die neue Hilpoltsteiner Burggräfin ist, hat sie jede Menge zu tun. Auch die erste obligatorische Reitstunde auf dem Gestüt von Toni Bauer in Seligenporten darf da nicht fehlen - in diesem Jahr sogar auf einem neuen tierischen Begleiter.

Recht furchtlos geht Bianka Luft auf den 1,65 Meter großen Wallach zu. Ein paar Streicheleinheiten, ein paar nette Worte - das Eis zwischen den beiden scheint sofort gebrochen. Viel Zeit zum Beschnuppern bleibt nicht, die Pflicht ruft. Immerhin werden die beiden am 5. August, dem Burgfestsonntag, gemeinsam den Festzug bestreiten.

Zunächst erklärt Pferdeführer Ferdinand Kühnlein wie das richtige Aufsitzen funktioniert. "Der Damensattel ist anfangs immer etwas ungewohnt." Für den ersten Versuch darf die 48-Jährige noch eine Treppe als Aufstiegshilfe nutzen. Später und auch beim Umzug wird Ferdinand Kühnlein dann Hilfestellung geben. Aber die eigentliche Schwierigkeit bestehe ohnehin darin, den Rock der Gräfin schön zu drapieren, wenn sie fest im Sattel sitzt, weiß er.

Bianka Luft und der Holsteiner Imperial sind ein burgfest-erfahrenes Duo. Sie ist seit ihrem zehnten Lebensjahr dabei, er auch schon über 12 Jahre. "Imperial ist das erfahrenste Pferd von allen, sehr routiniert und feinsinnig", erzählt der Gestütsbesitzer Toni Bauer. "Er ist schon bei vielen Faschingsumzügen in Allersberg gewesen." Hektische und ruckartige Bewegungen auf seinem Rücken mag der sensible Wallach nicht so gerne - "durch seine strenge Erziehung ist er aufmerksam und nimmt alles recht ernst." Doch die Pfalzgräfin und der 17-jährige Imperial scheinen ein ganz gutes Team zu sein und drehen ihre erste gemeinsame Runde auf der Wiese in Seligenporten. Immer mit dabei Pferdepfleger Norbert Lasch, der Imperial lange und gut kennt. "Die vertrauen einander", erkennt Kleiderkammerchefin Petra Tratz sofort, "das ist wichtig".

Sicher und entspannt wirkt die neue Burggräfin hoch zu Ross. "Das letzte Mal bin ich mit 27 Jahren geritten. Damals sogar sehr regelmäßig. Das war ein richtiges Hobby von mir", erzählt Luft. Nachdem sie aber ihre drei Kinder bekommen hatte, habe sie sich nicht mehr in den Sattel gesetzt. "Es ist immer noch ein schönes Gefühl, auch wenn der Sattel wirklich ungewohnt ist."

Angst vor der ersten Reitstunde habe sie nicht gehabt. "Da macht mich die Festzug-atmosphäre eher nervös", gesteht die 48-Jährige und lacht.

Runde für Runde feilen Bianka Luft und Ferdinand Kühnlein an Sitzhaltung und Aufstiegstechnik. Auch das richtige Winken muss geübt werden, aber da kennt "Gräfinnen-Macherin" Barbara Billmaier zum Glück alle Tipps und Tricks. "Ganz locker und entspannt bleiben", rät Kühnlein, "wir wissen ja, was am schwierigsten ist - das Rock ausbreiten." Ein bis zwei Reitstunden braucht es in nächster Zeit schon noch, ist sich Luft sicher. "Zu oft üben wir aber auch nicht mehr, weil manchmal wird es dadurch nicht besser", fügt Kühnlein hinzu.

Mit Imperial hat die 71. Gräfin bei ihrem großen Auftritt auf jeden Fall einen ruhigen und gutmütigen Begleiter an ihrer Seite - da hat Toni Bauer keinerlei Bedenken. "Mich machen eher einige enge und steile Passagen, Kopfsteinpflaster oder Zuschauer auf Hufhöhe nervös. Da bin ich immer froh, wenn Reiter und Pferd sicher vorbei sind." Aber mit so viel Burgfesterfahrung klappt das bestimmt.

Luisa Riß