Roth
"Digitalisierung muss Vereinfachung sein"

Dialogforum bei der Firma Hofmann in Büchenbach

15.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:24 Uhr
Um über den Stand der Digitalisierung zu reden, haben sich 30 Unternehmer aus den verschiedensten Branchen getroffen. −Foto: Foto: Lehnhoff

Roth/Büchenbach(HK) In der Produktion fahren Roboter herum und Mechaniker tragen spezielle Brillen, um Anlagen über mehrere Tausend Kilometer entfernt zu reparieren.

Es mutet futuristisch an, ist in einigen Unternehmen im Landkreis Roth aber bereits Stand der Technik. Robotik und Augmented Reality - die über Smartphones oder spezielle Brillen erweiterte Realität - sind nur zwei Facetten, die unter "Digitalisierung" fallen.

Und wie es um dieses Thema im Landkreis steht, wurde erst kürzlich bei einer Veranstaltung der Unternehmerfabrik diskutiert. Getroffen haben sich etwa 30 Unternehmer aus den verschiedensten Branchen. Neben Vertretern aus dem Handwerk waren auch international tätige Betriebe vertreten.

Nachdem die Unternehmerfabrik mit der Technischen Hochschule Nürnberg (TH) eine landkreisweite Unternehmerbefragung zur Digitalisierung durchgeführt hatte, wurden nun die Ergebnisse präsentiert. Ziel der Befragung war es, Chancen und Hemmnisse zu identifizieren, um Unterstützungsmöglichkeiten im Bereich der Wirtschaftsförderung zu optimieren.

Eine der Handlungsempfehlungen der TH Nürnberg wurde nun bereits umgesetzt. Die Unternehmerfabrik initiierte das erste Treffen zu einem Digitalisierungsnetzwerk. Bei der Firma "Hofmann denkt" in Büchenbach wurde neben den Ergebnissen der Untersuchung auch die Digitalisierungsstrategie des Entsorgers vorgestellt.

Und wer denkt, bei Hofmann werde nur Müll abgeholt, der irrt. Zum Erstaunen vieler Gäste präsentierte sich das Unternehmen topmodern und innovativ. So haben die Außendienstmitarbeiter einen digitalen Vertriebskoffer und ein so geanntes ERP-System bildet unternehmerisch relevante Informationen digital ab - angefangen beim Personal über Materialeinsatz, Controlling und Rechnungswesen.

Um all diese Maßnahmen abbilden und umsetzen zu können, benötigen die Unternehmen schnelles Internet, so ein Ergebnis der Umfrage. Die Gemeinde Büchenbach, von ihren eigenen Unternehmern bereits vor einigen Jahren sensibilisiert, tue im Bereich Glasfaserausbau einiges, sagte Bürgermeister Helmut Bauz. Ergänzend zum Breitbandausbau sollte im Zeitalter von Smartphones und Tablets vor allem aber auch auf den Ausbau mobiler Datenübertragungen gesetzt werden, so einer der Teilnehmer.

Dass Digitalisierung sehr viele Facetten beinhaltet wurde schnell klar. Die Bandbreite an Themen und Herausforderungen war schon beim Treffen in Büchenbach sehr groß. Für die nächsten Treffen soll thematisch und nach Betriebsgröße gegliedert werden, berichtet Felix Lehnhoff von der Unternehmerfabrik. Digitalisierung bedeute nämlich nicht automatisch, dass es ein Roboter oder eine Augmented-Reality-Brille sein muss. Auf einen Nenner brachte es schließlich Roland Wolfrum, Geschäftsführer der CTK GmbH: "Digitalisierung muss immer eine Vereinfachung sein. "