Spalt
Die toten Störche - ein ungelöstes Rätsel

Auch die chemisch-toxikologische Untersuchung liefert keine Erklärung - Polizei stellt Ermittlungen ein

01.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:46 Uhr
Die beiden blutigen Kopfwunden an den toten Störchen hatten schnell eine Abschusstheorie aufkommen lassen. Diese stellte sich aber schon beim ersten Gutachten als falsch heraus. −Foto: LBV

Spalt - Es waren keine Schusswunden und es war auch kein Gift: Der Fall der beiden toten Störche, die im Juli in der Spalter Altstadt gefunden wurden, bleibt ein ungelöstes Rätsel.

Wie die Polizei am Dienstag meldete, hat auch die chemisch-toxikologische Untersuchung keine Erklärung zur Todesursache der beiden Tiere geliefert. "Wir sind jetzt am Ende der Fahnenstange angekommen", sagte Polizeisprecher Michael Konrad im Gespräch mit unserer Zeitung. "Alle Mittel sind ausgeschöpft und es gibt keine weiteren Ermittlungsansätze." Das Verfahren, um einen möglichen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz zu klären, wird nun wohl eingestellt.

Großes Entsetzen herrschte in diesem Sommer in Spalt, als die beiden Jungstörche vom Kornhaus tot auf der Hauptstraße und auf einem Vordach gefunden worden waren. Passanten hatten beobachtet, dass die Vögel im Flug plötzlich taumelten, ehe sie zu Boden stürzten. Der Landesbund für Vogelschutz und die Stadt Spalt hatten sofort Aktionen zur Aufklärung eines angeblichen Storchenmords gestartet und Belohnungen in Höhe von 1000 und 500 Euro ausgesetzt.

Die Polizei bezweifelte dagegen trotz der blutigen Kopfwunden von Beginn an die anfängliche Abschusstheorie. Ein rechtsmedizinisches Gutachten bestätigte, dass Schussverletzungen als Todesursache ausgeschlossen sind. Auch für eine Infektion, die zum Verenden der beiden Jungstörche hätte führen können, gab es laut dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit keinen Anhaltspunkt. Die Ermittlungen konzentrierten sich daraufhin auf die Unregelmäßigkeiten, die bei den beiden Störchen im Bereich des Verdauungstrakts gefunden wurden. Doch die Untersuchungen des Mageninhalts und den Organproben ergaben keine Hinweise auf Giftstoffe, so dass der Fall der beiden toten Störche nun als ungelöst ins Polizeiarchiv wandern wird.

HK

Jochen Münch