Herrnsberg
"Der soziale Klebstoff der Hochebene"

Anerkennung für den Jubelverein DJK Herrnsberg - Heike Nuber erhält am Ehrenabend Ludwig-Wolker-Relief

18.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:49 Uhr
  −Foto: Koller (4), Leykamm (1)

Herrnsberg (HK) Ein sehr abwechslungsreiches Programm hat die DJK Herrnsberg bei ihrem Festwochenende zum 50-jährigen Bestehen auf die Beine gestellt. Am Sonntag nach dem Gottesdienst ließ man vor allem sich und die eigene Geschichte hochleben.

Erst im vergangenen Jahr gab es für die DJK Herrnsberg Großes zu feiern: die Einweihung des neuen Sportheims. Auch in diesem steckt viel Gemeinsinn. Nun gab es für die Entwicklung der DJK und den hier gepflegten Gemeinschaftsgeist reichlich Lob von den Grußwortrednern, dem die Blaskapelle Obermässing mit einem Tusch noch eins drauf setzte. Sie Umrahmte nämlich die Feierlichkeit.

Der Vorsitzende der DJK Herrnsberg, Christian Hackner, ergriff zuerst das Wort. Er zeigte sich erfreut darüber, dass so viele Ehrengäste gekommen waren. Auch die Obermässinger DJK als Patenverein sowie jene aus Weinsfeld als Patenkind des Jubilars entsandten ihre Delegationen. Gredings Bürgermeister Manfred Preischl kam als Schirmherr des Festes ebenso nicht alleine, sondern brachte etliche Stadtratsmitglieder mit. Sein Dank galt nicht nur dem aktuellen Vorsitzenden, sondern zugleich dessen Vorgängern. Sie alle hätten den Jubelverein "durch teils stürmische Zeiten geleitet". Er habe sich prächtig weiterentwickelt und zur Krönung sei 2017 "ein wunderbares Vereinsheim entstanden".

Gar einen historischen Vergleich bemühte der Präsident des DJK-Sportverbandes der Diözese Eichstätt, Nikolaus Schmidt. Schließlich fiel der Festsonntag auf den 17. Juni, dem früheren Tag der deutschen Einheit - bis sie tatsächlich Realität geworden war. "Ein im positiven Sinne denkwürdiger Tag", sagte Schmidt. Einigkeit sei auch bei der DJK sehr wichtig, bei den Funktionären ebenso wie im Sport. Und der solle hier "um der Menschen willen" geschehen. So auch der Leitspruch, den ein Fahnenbanner ziert, das der Präsident dem Jubelverein - unter anderem - als Geschenk überreichte.

Das gewichtigste Mitbringsel hatte der Landtagsabgeordnete Volker Bauer dabei. Er brachte gleich ein fünf Tonnen schweres Gespann mit. Sehr zur Freude der Kinder und Jugendlichen, denn es handelte sich um einen Kletterfelsen, der am Fest ausgiebig zum Einsatz kam. Damit löste der Parlamentarier ein Versprechen ein, das er zur Einweihung des Vereinsheims abgegeben hatte. Bauer würdigte vor allem die gesellschaftliche Funktion der DJK Herrnsberg, die sich ein ums andere Mal als "sozialer Klebstoff der Hochebene" erweise.

Die Anfänge des Vereins sind in der Adventszeit 1968 zu suchen, als in feierlicher Stimmung die Gründungsversammlung vonstatten ging. Ein Jahr später stiegen eine Seniorenmannschaft und eine A-Jugend in den Spielbetrieb ein. Anfang der 1970er-Jahre wurde eine Damengymnastikgruppe gegründet, ein neuer Sportplatz konnte eingeweiht werden, 1976 auch ein neues Sportheim. Ende der 1980er feierten die Senioren den Aufstieg und die A-Jugend konnte 1990 beim Bayernschildturnier der Diözesen Bayerns den zweiten Platz erzielen. Ein Jahr darauf wurde das Sportheim umgebaut, Mitte der 1990er-Jahre wurde zudem ein neuer Sportplatz in Röckenhofen errichtet. 2006 ging auch in Herrnsberg ein Sommermärchen über die Bühne: Die DJK stieg zum ersten Mal in die Kreisliga auf.

Die Vereinsgeschichte wurde während des Sonntags immer wieder gestreift - auf meist sehr unterhaltsame Weise. So trat die Schwarzachkönigin Stefanie Dienstbier mit Mitstreiterinnen im Kleid der Festdamen zur Fahnenweihe Anfang der 70-er jahre auf, die Jungs führten bei der kleinen Modenschau Sportklamotten der DJK vor, wie sie vor allem die Fußballspieler im Lauf der fünf Jahrzehnte getragen haben. Max Hackner, einer der ehemaligen Vereinsvorsitzende, hatte nicht nur eine Chronik für die Festschrift erstellt, unter dem Titel "Max - ein halbes Jahrhundert mit der DJK" trug er daraus in humoriger Weise vor und würzte das Ganze mit lustigen Anekdoten.

Der Anlass bot natürlich auch den passenden Rahmen, eine Vielzahl von Ehrungen vorzunehmen. Max Hackner selbst war unter den vielen Vereinsmitgliedern, die für 40 Jahre eine Auszeichnung erhielten. Mehr als ein Dutzend Gründungsmitglieder der DJK Herrnsberg waren ebenfalls zu dem Fest gekommen, sie erhielten allesamt die DJK-Treuenadel in Gold mit Lorbeer für 50-jährige Mitgliedschaft.

Auch besonders verdiente Mitglieder zeichnete der Vereinsvorsitzende Christian Hackner aus. Besonders engagiert hatte sich in der Vergangenheit Heike Nuber gezeigt, die sich 18 Jahre als Schriftführerin um die Belange der DJK Herrnsberg gekümmert hat und diesen Posten im Frühjahr abgegeben hatte. Aus den Händen von Nikoluas Schmidt, dem Präsidenten, des DJK-Diözesanverbandes Eichstätt, erhielt Heike Nuber das Ludwig-Wolker-Relief. Diese Auszeichnung in Andenken an den Mitbegründer des Bundes der deutschen katholischen Jugend ist die höchste, die der katholische Sportverband an Ehrenamtliche vergibt.

Jürgen Leykamm