Roth
Der Patient steht im Mittelpunkt, nicht die Krankheit

Susanne Krüger übernimmt Leitung der Geriatrie - Zertifizierung der Kreisklinik als alterstraumatologisches Zentrum geplant

17.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:40 Uhr
Guntram Rudolph
Amtsübergabe Im Kreisklinikum Roth: Klinikvorstand Werner Rupp (links) gratuliert der neuen Leiterin der geriatrischen Reha Susanne Krüger. Auch Chefarzt Andreas Stegmaier freut sich über die neue Kollegin. −Foto: Rudolph

Roth (HK) Susanne Krüger übernimmt die Leitung der geriatrischen Rehabilitation im Kreisklinikum Roth von ihrem Kollegen Albert Struntz. Bisher war die Oberärztin in der Abteilung als Vertretung von Struntz tätig.

Mit der reibungslosen Amtsübergabe von Albert Struntz an Susanne Krüger "sind wir alle mehr als zufrieden", betonten Andreas Stegmaier, Chefarzt der Inneren Abteilung, und Klinikleiter Werner Rupp. Rupp lobte die seit 18 Jahren an der Kreisklinik beschäftigte Mitarbeiterin als ein "wertvolles Eigengewächs" und freute sich besonders über den großen medizinischen Erfahrungsschatz, den die Oberärztin in die Abteilung einbringen wird.

Die gebürtige Fürtherin wohnt bereits seit mehr als 20 Jahren mit ihrer Familie in Schwabach. Ihre medizinische Laufbahn begann die heute 51-jährige Fachärztin für Innere Medizin 1986 an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Von 1992 bis 1994 bildete sie sich als Ärztin im Praktikum im Institut für Pathologie des Klinikums Fürth (Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Erlangen-Nürnberg) weiter. Nach der Erteilung ihrer Approbation absolvierte sie als Assistenzärztin zwischen 1994 und 1996 in der Inneren Abteilung des damaligen Kreiskrankenhauses Roth, bei Chefarzt Helmut Arras und von 1996 bis 1999 ihre Internistische Weiterbildung bei Dirk Asshoff und Stephan Barthel. 1999 schloss sie diese mit der Facharztprüfung für Innere Medizin erfolgreich ab.

Von 1999 bis 2004 war sie als Oberärztin und Fachärztin an der Kreisklinik Roth in der Abteilung Innere Medizin schwerpunktmäßig in der Kardiologie und Intensivmedizin tätig. Von 2004 bis 2006 wurde Krüger beurlaubt, um die Weiterbildung im Teilgebiet Pneumologie zu absolvieren. Diese schloss sie 2006 am Klinikum Fürth sowie in der Rangau-Klinik Ansbach erfolgreich ab. Im Anschluss daran kehrte sie wieder an die Kreisklinik nach Roth zurück. Auf die Frage warum sie in die Geriatrie wechselt, erklärte Kürger, dass in der geriatrischen Abteilung der gealterte Patient - noch mehr als in der Inneren Medizin - in seiner Ganzheitlichkeit gesehen werde und für sie darin eine Herausforderung bestehe. Außerdem brauche man als Ärztin eine "gewisse Reife", um sich für die Altersheilkunde (Geriatrie) begeistern zu können.

Beispielsweise werde bei einem Patienten mit einem gebrochenen Oberarmknochen nicht nur der Bruch behandelt, sondern das gesamte Krankheitsgeschehen. Das schließe in diesem Fall die Behandlung der Sturzneigung, die eventuell zum Bruch führte, ebenso wie die beginnende Vergesslichkeit oder die mangelhafte Ernährung und Inkontinenz mit ein.

Im Vordergrund der Behandlung in der Geriatrie stehe die weitere Teilhabe des Patienten an seinem bisherigen Leben. Das Ziel der Geriatrie sei es, so Krüger, nach einem Schlaganfall oder einem Bruch diese Teilhabe so gut wie möglich wieder herzustellen, wenn notwendig auch mit technischen Hilfsmitteln oder personeller Unterstützung.

"Ich möchte die geriatrische Rehabilitation auf dem bereits bestehenden qualitativ hohen Niveau fortführen", sagte sie. Viel Freude bereitete ihr bereits in der Vergangenheit das Arbeiten mit dem hochmotivierten Team, bestehend aus Physio-, Ergo- und Altentherapeuten, Pflegekräften, Fachärzten der Logopädie, der Psychogerontologie und den Mitarbeitern des Sozialdienstes.

Im Hinblick auf die Zukunft hält Krüger den Aufbau einer akutgeriatrischen Station, in der hochbetagte Menschen mit internistischen, aber auch mit konservativ zu behandelnden unfallchirurgischen Erkrankungen noch besser versorgt werden könnten, für sinnvoll.

Das Ziel eine  Zertifizierung der Kreisklinik Roth als alterstraumatologisches Zentrum zu erreichen, könne sie sich in Zusammenarbeit mit der unfallchirurgischen Abteilung gut vorstellen.

Guntram Rudolph