Der Fritz und sein langes Gorillaleben

13.07.2018 | Stand 02.12.2020, 16:05 Uhr

Wer ab und zu im Nürnbeger Tiergarten ist, kennt ihn natürlich: Fritz.

Mit 55 Jahren ist er

einer der ältesten Gorillas der Welt. Vom afrikanischen Dschungel bis hin zum Affenhaus im Nürnberger Tiergarten hat er in seinem Leben schon viel gesehen. Fritz' Geschichte wird ab Sonntag, 15. Juli, jeweils um 17.05 Uhr in einer dreiteiligen radioDoku auf Bayern 2 erzählt. Außerdem geht es um die Entwicklung der europäischen Zoos und um die Frage, was es mit uns Menschen macht, wenn wir Tiere wie Fritz zu uns holen, um sie hinter Glas zu bestaunen. Die radioDoku von Jenny von Sperber gibt es unter br. de/podcast für ein Jahr zum Nachhören.

Begonnen hat alles im Dschungel Kameruns, wo Fritz seine ersten drei Jahre verbrachte. Früh verlor er die Mutter und wurde über Tierhändler nach Deutschland zunächst an den Tierpark Hellabrunn in München verkauft.

Fritz' Jugend war eine Zeit, in der Gorillas noch nicht durch das Washingtoner Artenschutzübereinkommen geschützt waren. Der Wildtierhandel mit gefangenen Tieren war in Afrika ganz normal. Als der Handel mit wilden Gorillas verboten wurde, war Fritz bereits junger Vater von zwei Kindern. Jetzt mussten die Zoos ihre Gorillas selber züchten. Fritz zeugte anfangs jedes Jahr ein Kind. Im Rahmen des Zuchtprogramms wurden seine Nachkommen über die ganze Welt verteilt - wo sie unter anderem in die Wirren des Ukraine-Konflikts und in die Arme von Michael Jackson gerieten.
Seit 1970 lebt Fritz im Tiergarten Nürnberg. Im vergangenen Herbst hatte er sich eine Blasenentzündung zugezogen, aber aktuell geht es ihm wieder richtig gut.