Heideck
Demonstration für gleiches Gehalt

Informationsstand zum "Equal Pay Day" auf dem Heidecker Bauernmarkt

21.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:23 Uhr
"Gleiches Entgelt für gleiche und gleichwertige Arbeit" fordert die Kampagne zum "Equal Pay Day", für die sich am Mittwoch vor dem Heidecker Rathaus zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens im Landkreis eingesetzt haben. −Foto: Klier

Heideck (mkl) Geballte Frauenpower herrschte am Mittwochvormittag auf dem Marktplatz von Heideck.

Denn Claudia Gäbelein-Stadler, die Gleichstellungsbeauftragte am Landratsamt Roth, hatte einen Informationsstand zum "Equal Pay Day" aufgebaut. Unterstützt vom Katholischen Deutschen Frauenbund mit der örtlichen Vorsitzenden Bianca Fürsich und dem Frauenforum Roth demonstrierten die Frauen für ihre zu dieser Zeit berufstätigen Geschlechtsgenossinnen. Der gleichzeitig stattfindende Bauernmarkt bot dazu einen guten Rahmen.

Nicht zufällig war der Equal Pay Day, der gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit fordert, auf den 18. März gelegt worden. Dieser Tag macht darauf aufmerksam, dass Frauen seit dem Jahresanfang bis zu diesem Termin quasi umsonst gearbeitet haben, um genauso viel Geld zu verdienen, wie ihre männlichen Kollegen im Vorjahr. Laut Statistik erhalten Frauen rund 21 Prozent weniger Gehalt. Deshalb fordert diese Kampagne: "Gleiches Entgelt für gleiche und gleichwertige Arbeit. "

Um dieser Forderung Nachdruck zu verleihen, waren etliche Vertreterinnen und Vertreter des öffentlichen Lebens auf den Marktplatz gekommen: Hannedore Nowotny als Stellvertreterin des Landrats, Bezirks- und Kreisrätin Cornelia Griesbeck, sowie die drei Heidecker Bürgermeister Ralf Beyer, Dieter Knedlik und Maria Brunner. "Frauenrechte sind Menschenrechte", betonte Brunner. Die stellvertretende Landrätin Nowotny sah aber auch eine gewisse Problematik bei der Forderung nach gleicher Bezahlung. Häufig würden Frauen, vor allem aus familiären Gründen, nicht in Vollzeit arbeiten, wodurch sie bei einer beruflichen Karriere ausgebremst würden und auch weniger Rente erhielten.

Ein kleiner Ausflug in die jüngere Geschichte: Noch bis in die 1970er-Jahre hatten Frauen weniger Rechte. Bis 1977 schrieb das Bürgerliche Gesetzbuch vor, dass es der Ehemann einer Frau erlauben musste, wenn sie arbeiten wollte. Das ist glücklicherweise Vergangenheit.

Zum Thema, dass Frauen künftig weitere Rechte bekommen, sagt Nowotny: "Wir arbeiten daran" Einen Lichtblick stellte Bezirksrätin Griesbeck fest. Vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann wurde Kerstin Engelhardt-Blum, bisher Juristin am Landratsamt Roth, zum 1. März zur Vizepräsidentin der Regierung von Mittelfranken berufen.