Heideck
Das Leiden Jesu näher bringen

Adonai-Kreuzweg der Schola in der voll besetzten Kapell - Teil zwei der Jubiläumsreihe

29.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:26 Uhr
Der Chor im Chor: Die Schola in der Kapelle "Zu Unserer Lieben Frau". −Foto: Schultheiß

Heideck (HK) Vor 600 Jahren ist die Heidecker Kapell in ihrer heutigen Form mit Langhaus und Chor eingeweiht worden. Dieses Jubiläum war für den Arbeitskreis Tourismus der Anlass, eine Konzertreihe zu organisieren, die an die einstigen Kapellkonzerte anknüpft. Mit dem Adonai-Kreuzweg der Schola fand heuer die beeindruckende zweite Veranstaltung statt.

In der mit gut 80 Besuchern voll besetzten Kapell - man hatte noch zusätzliche Bänke und Stühle aufgestellt - wurde der Chor der Kirche nun seinem Namen gerecht: Der Chor wurde zum Ort für den Chor. Hier präsentierte die Schola den Adonai-Kreuzweg. Mit "Adonai" - Herr - bezeichneten die Juden Gott, dessen Namen Jahwe sie aus Ehrfurcht nicht aussprachen.

14 Stationen des Leidenswegs Jesu wurden jeweils mit Lichtbildern veranschaulicht, mit projizierten eindrucksvollen Texten wurde gebetet und durch die ausdrucksstarken Lieder alles kongenial ergänzt. Die Gruppe Adonai-Music aus Augsburg veröffentlichte diesen von Ulrike Zengerle getexteten und vertonten Kreuzweg im Jahr 2008. Seither wird er vielerorts aufgeführt, um den Menschen die grenzenlose Liebe Gottes und das Leiden Jesu näherzubringen und sie auf Ostern einzustimmen. Auch die Heidecker Schola bot ihn schon dreimal dar, vor einigen Jahren in der Stadtpfarrkirche Heideck, dann unter anderem in Greding und nun in der Kapell.

Die knapp 20 Sängerinnen der Schola trugen die einfühlsamen Lieder zum Teil im Chorverband vor, aber immer wieder übernahmen die Chorsängerinnen Emely Meyer, Dagmar Rupp, Lena Schmidpeter, Elke und Isabel Stengel, Martina Wirsing und Petra Wohlmuth Solo-Partien im Wechsel mit dem Chor. Dies verstärkte die Aussagekraft der Lieder. Begleitet wurden diese von den Musikern Ann-Kathrin Schwarz am Keyboard, Anna Betz am Cello, Katja Schmidt an der Gitarre, Anna-Julia Heinloth, Annika Schmidt, Katharina Schneider und Isabel Stengel mit der Querflöte und Florian Köstler am Schlagzeug.

Die letzte Station "Jesus wird ins Grab gelegt" endet aber nicht trübsinnig und hoffnungslos, vielmehr wird im gemeinsamen Gebet der Gott des Lebens angerufen, seinen Heiligen Geist zu senden, um uns herauszurufen aus der Dunkelheit unserer Gräber, die wir uns selbst geschaffen haben: "Der auferstandene Herr möge mir helfen, den Frieden zu verbreiten, Brücken der Versöhnung zu bauen und die Würde aller Menschen zu achten." Anforderungen an uns alle für ein Leben mit einem menschlichen Miteinander also.

Stadtpfarrer Josef Schierl zollte der Schola für das Konzert höchste Anerkennung und lobte die Bereitschaft, sich am Programm zum Kapelljubiläum zu beteiligen. Lang anhaltender Beifall bestätigte, dass die Schola die Besucher begeisterte.

Eva Schultheiß