Hilpoltstein
Polizei rät zu Fahrrad-App

Registrierung soll bei Diebstählen helfen, gestohlene Räder wieder zu finden - Profis gehen nachts gezielt ans Werk

24.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:21 Uhr
Gute Schlösser und eine Fahrrad-App schützen vor Dieben. −Foto: Foto: Bader

Hilpoltstein (HK) Nach wie ist die Zahl der Fahrraddiebstähle unverändert hoch.

Die Polizeiinspektion Hilpoltstein hat bereits eine Häufung der Diebstähle festgestellt. Seit Jahresbeginn wurden 21 Anzeigen wegen gestohlener Fahrräder erstattet. Die Polizei rät zur Registrierung der Räder und zu hochwertigen Schlössern.

Aufgrund des Tatablaufs ist sowohl von professionellen Fahrraddieben als auch von Gelegenheitsdieben auszugehen. So wurden Mitte April in einer Nacht aus einer unversperrten Garage in Weinsfeld vier versperrte hochwertige Fahrräder gestohlen. In der gleichen Nacht wurde ebenfalls ein in einer Garage in Meckenhausen versperrt abgestelltes Mountainbike gestohlen. Insbesondere Diebstähle aus Garagen oder aus nicht einsehbaren Hofräumen deuten darauf hin, dass hier vor den Taten gezielt von den Tätern ausgespäht wurde und die Täter in der Nacht mit Aufbruchwerkzeug und Fahrzeugen für den Abtransport der Räder angerückt sind. Diese Art der Diebstähle war in den vergangenen Jahren in diesem Ausmaß in Hilpoltstein nicht zu beobachten.

Oft werden aber auch im öffentlichen Raum abgestellte Fahrräder gestohlen, wobei es sich hierbei zum Teil auch um "Gelegenheitsdiebe" handeln dürfte, die sich eine Fahrgelegenheit suchen. Sehr leicht macht man es den Tätern natürlich, wenn ein Fahrrad unversperrt abgestellt ist oder wenn das Fahrrad mit einem qualitativ schlechten Schloss gesichert ist. Beliebte Örtlichkeiten für die Täter sind hier Fahrradabstellplätze am Bahnhof Hilpoltstein oder Altenfelden, bei Bädern oder anderen Sport- und Freizeitstätten.

Um es den Tätern nicht zu leicht zu machen, sollte man sein Fahrrad in einem sicheren verschlossenen Raum abstellen, rät die Polizei. Insbesondere zur Nachtzeit sollten die Fahrräder immer eingeschlossen und abgesperrt sein. Dabei spielt natürlich auch das Fahrradschloss eine wichtige Rolle. Hier sollte man auf eine hochwertige geprüfte Qualität mit massiven Schließsystemen, zum Beispiel auf ein Bügel- oder Panzerkabelschloss aus durchgehärteten Spezialstahl, achten. Wichtig ist dabei auch, dass das Schloss groß genug ist, um das Fahrrad an einem festen Gegenstand, einen massiven Fahrradständer oder Laternenmast anzuschließen. Damit vermeidet man, dass das Rad einfach weggetragen werden kann. Beraten beim Kauf eines guten Fahrradschlosses kann laut Polizei der in Hilpoltstein stark vertretene Fachhandel.

Wurde das Fahrrad gestohlen, sind die Chancen es wiederzubekommen bedauerlicherweise gering. Oft können die Geschädigten von den gestohlenen Fahrrädern nur eine dürftige Beschreibung abgeben und können auch keine Angaben zu Rahmennummern machen. Von der Polizei gefundene Fahrräder können dadurch nicht den Eigentümern zugeordnet werden. Deshalb sollte man sich die Daten seines Rades notieren und insbesondere auch die Rahmennummer festhalten. Auch ein Foto des Rades kann für die Identifizierung hilfreich sein. Hier bietet sich aber auch die kostenlose FAHRRADPASS-App der Polizei an. Diese kann im App Store beziehungsweise im Google Play Store heruntergeladen werden. Sämtliche für die Identifizierung wichtigen Fahrrad-Daten können mit dieser App gespeichert und bei Bedarf per E-Mail an die Polizei oder auch an den Versicherer weitergeleitet werden. Mit der App lassen sich auch mehrere Fahrräder verwalten.

Außerdem besteht die Möglichkeit, das Fahrrad bei der Polizeiinspektion Hilpoltstein registrieren zu lassen. Hierzu ist es notwendig, mit dem Fahrrad und einem Eigentumsnachweis zur Inspektion zu kommen, damit die Daten aufgenommen werden können. Für Polizeibeamte besteht damit die Möglichkeit, bei Kontrollen zu überprüfen, ob der momentane Besitzer des Fahrrades auch der Eigentümer ist. Außerdem kann damit im Falle eines Diebstahls die Ausschreibung des Fahrrades im polizeilichen Fahndungssystem beschleunigt werden.

Wie wichtig eine schnelle Ausschreibung ist, zeigt ein Fall aus dem vergangenen Jahr. Ein in der Nacht in Hilpoltstein gestohlenes Fahrrad wurde bereits bei einer Kontrolle am nächsten Tag entdeckt. Der Täter konnte überführt und dem Geschädigten zeitnah sein Fahrrad wieder ausgehändigt werden.