Hilpoltstein
Neue Infotafeln für das Fränkische Seenland

61 Exemplare weisen an Straßen und Parkplätzen auf die Attraktionen hin

26.12.2018 | Stand 23.09.2023, 5:29 Uhr
Die erste Tafel enthüllen Landrat Gerhard Wägemann als Vorsitzender des Tourismusverbandes und seine stellvertretende Geschäftsführerin und Projektkoordinatorin Karolin Hofmann (Mitte) im Beisein der Rathaus- und Leader-Vertreter. −Foto: Leykamm

Hilpoltstein/Pleinfeld (HK) Eine bislang offene Wunde des hiesigen Tourismus ist geschlossen. Denn während das Fränkische Seenland in den vergangenen Jahren immer mehr aufblühte, boten ausgerechnet die Infotafeln, die auf das Seenland hinwiesen, ein immer größeres Trauerspiel. Das hat sich nun geändert. Auf die Attraktionen weisen an 23 Orten nun 61 baulich und inhaltlich neue Tafeln hin. Nun wurden sie in Pleinfeld feierlich ihrer Bestimmung übergeben.

Die Wahl des Standortes kam dabei nicht von ungefähr. Denn von jener Rezatgemeinde ging im Jahr 2015 die Initiative für das Projekt aus. Genauer gesagt von Bürgermeister Markus Dirsch, der ein Jahr zuvor in sein Amt gewählt worden war. Im Wahlkampf hatte er unter anderem auf das Thema Urlauberfreundlichkeit der Kommune gesetzt. Nach dem Votum für ihn wollte er nun die entsprechenden Akzente setzen.

Zupass kam ihm dabei, dass 2014 nicht nur zur Kommunalwahl gerufen, sondern auch die neue Leader-Förderperiode an den Start gegangen war. Warum also in dessen Rahmen nicht die vier Infotafeln in der eigenen Gemeinde erneuern? Dachte sich der Rathauschef und brachte damit den Stein ins Rollen. Er rührte die Werbetrommel und stieß damit auf eine äußerst große Kooperationsbereitschaft.

"Mit einer solch großen Nachfrage habe ich gar nicht gerechnet", sagte der Bürgermeister auf Nachfrage unserer Zeitung. Zahlreiche seiner Kollegen sowie stellvertretende Chefs der Rathäuser fanden sich nun zur symbolischen Enthüllung eines Schildes in Pleinfeld ein. Dabei zeigte sich, welch weite Kreise der Stein, den Dirsch einst ins Wasser warf, gezogen hat. Gleich drei lokale Leader-Aktionsgruppen (LAG) beteiligten sich an den dem Projekt, wie Gerhard Wägemann als altmühlfränkischer Landrat und Vorsitzender des Tourismusverband Fränkisches Seenland bei der Einweihungsfeier erläuterte.

Es sind jene Gruppen, die auf den Namen Altmühlfranken (welche auch die Koordination übernahm), ErLebenswelt Roth und Hesselberg hören. Alle drei hatten nach dem Grundsatzbeschluss des Verbandes im November 2015 noch im gleichen Monat ihrerseits durch entsprechende Beschlüsse den Weg für das Projekt geebnet, das letztlich mit knapp 53800 Euro zu Buche schlug, bei einer Förderquote von satten 70 Prozent. Konkret heißt das, dass über die Leader-Förderung fast 29300 Euro dieser Summe finanziert werden. Die Gemeinden sind mit insgesamt etwas über 19100 Euro mit dabei, der Verbandsanteil beträgt fast 5400 Euro.

Er sei froh, so Wägemann, dass nach einer langen Vorbereitungsphase nun die Umsetzung des Projekts erfolgt sei. Dessen Fäden liefen bei der stellvertretenden Geschäftsführerin des Tourismusverbandes, Karolin Hofmann zusammen. Sie zeigte sich ebenso erfreut über die nun installierten 100 mal 70 Zentimeter großen Tafeln. Deren Vorgänger, die einst entlang der Straßen und Parkplätze zu stehen pflegten, hätten die Beschreibung "stehen" nicht mehr verdient gehabt, so Wägemann süffisant im Hinblick auf den teils maroden Zustand der Gestelle. Auch der Inhalt sei veraltet gewesen. Nun aber stünden in 23 Gemeinden 61 brandneue Infotafeln, die es in sich haben. Komprimierte Infos bieten hier Orientierungshilfe, inklusive QR-Codes.

Die Standortintegration habe bei der Konzeption ebenso eine große Rolle gespielt. Kontaktdaten der entsprechenden Gemeinde und des Verbands fehlten ebenso wenig. Der Markenerkennungswert ist deutlich. So könne jeder Urlauber anhand der Tafeln erkennen, dass er sich immer noch im Fränkischen Seenland befinde. Bei den Gestellen habe man sich an jenen des Wanderwegs "Der Seenländer" orientiert, die sich bewährt hätten und für lange Haltbarkeit und wenig Unterhaltsaufwand bürgten. Er hoffe, dass die neuen Tafeln zur Entwicklung des Seenlands beitragen können, so Erich Herreiner, Leader-Koordinater vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen. Für die Steigerung der Wertschöpfung durch den Tourismus sei eine entsprechende Beschilderung von immenser Bedeutung.

Erfreut zeigte er sich auch über die dadurch angestoßenen Folgeprojekte. Welche das sind, erläuterte Wägemann. So sei es durch das jetzige Projekt gelungen, die Zweckverbände Altmühl-, Brombach-, Roth- und Hahnenkammsee für ein weiteres zu begeistern. Sie wollen nun dafür sorgen, dass auch an den Seen selbst neue Infotafeln erstrahlen. Die Investitionssumme soll hier kapitale 148000 Euro betragen, 87000 davon werde über das Leader-Förderprogramm abgedeckt. All dies "ist aber noch in der Umsetzungsphase", sagte Wägemann. Mit den neuen Beschilderungen werde "die Qualitätsoffensive des Fränkischen Seenlandes fortgesetzt", betonte der Verbandsvorsitzende, der zugleich das Bekenntnis zur Marke durch die Beteiligten würdigte.

Jürgen Leykamm