Hilpoltstein
Lieber ein Lied als gleich ein Stäbchen in die Nase: Vier Begrüßungsfeiern für die knapp 100 Erstklässler

14.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:48 Uhr
Ein ganz besonderer Tag nicht für die Erstklässler, sondern auch für Ute Stengel-Freund (rechts), die den Schulstart an der Hilpoltsteiner Grundschule erstmals als Schulleiterin erlebt. Im Bild ist die Klasse 1d, die am Dienstagvormittag den Abschluss der insgesamt vier Begrüßungsfeiern machte. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - "Herzlich willkommen ihr lieben Leute, in unserer Schule begrüßen wir euch heute": So sangen am Dienstag die Mädchen und Jungen aus der 3a für die knapp 100 neuen Erstklässlerinnen und Erstklässler an der Grundschule Hilpoltstein - und das insgesamt gleich vier Mal. Denn pandemiebedingt bekamen alle vier ersten Klassen im Halbstundentakt ihre eigene Begrüßungsfeier.

"Natürlich hat auch eine große Feier, wie vor der Corona-Krise üblich, ihren Reiz. Aber so im kleinen Kreis ist es auch sehr schön und viel entspannter für alle Beteiligten", sagte Rektorin Ute Stengel-Freund, die bei der diesjährigen Einschulung zum erste Mal an der Spitze der Schulleitung steht. Übernommen hat sie den Posten vom langjährigen Schulleiter Peter Benz übernommen hatte, der sich vor den Sommerferien in den Ruhestand verabschiedet hat. "Dementsprechend seid heute nicht nur ihr sehr aufgeregt, sondern auch ich", verriet Stengel-Freund.

An ihrer Seite stand die ebenfalls neue Stellvertreterin Ingrid Hiebinger, die sich gleichermaßen den Kindern vorstellte. Und auch für die Klassenlehrerin der 1d, Klara Jandke, war es eine Premiere. "Denn ihr seid meine erste erste Klasse, davor hatte ich immer ältere Kinder."

Für die Lolly-PCR-Pooltests fehlen noch Formalien

Alle vier Begrüßungsfeiern fanden im Schulhof statt und wie alle Erwachsenen mussten dabei auch die Kinder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Aufgrund der aktuell gültigen Verordnung gilt die Maskenpflicht bis mindestens Ende September - und zwar auch in den Klassenzimmern. Außerdem müssen die Kinder vorerst dreimal die Woche getestet werden. Voraussichtlich ab der kommenden Woche, wenn die sogenannten Lolly-PCR-Pooltests eingesetzt werden können, sind dann nur noch zwei Tests pro Woche nötig. "Das Material dafür haben wir zwar schon, aber es fehlen noch einige Formalitäten", erklärte Stengel-Freund.

Unter anderem müssen die Eltern nach den Vorgaben des Kulturministeriums innerhalb von zwei Tagen eine erst am Freitag an die Schulen verschickte, neun Seiten lange Einverständniserklärung unterschreiben. Die Rektorin hofft, dass der Rücklauf trotz des knappen Zeitplans rasch vonstatten geht. "Eher konnten wir das Schreiben nicht an die Eltern weitergeben, weil da noch einige Details wie beispielsweise das ausführende Labor eingetragen werden musste", so Stengel-Freund. Digital wollte sie das Formular nicht an die Eltern vorschicken, da dann ja von ihnen erwartet würde, dass sie den ganzen Packen ausdrucken müssen. "Daher bekommen die Kinder die Erklärung heute mit nach Hause. Aber wir schicken es trotzdem auch noch als Mail, weil da noch jede Menge weiterführende Links drinstehen".

Kein Ersatz für erkrankteVerwaltungsangestellte

Gleich zum ersten Schultag hatten die Erstklässlerinnen und Erstklässler den Nachweise eines negativen Tests mitbringen, "weil wir nicht wollten, dass die Mädchen und Buben zur Begrüßung ein Stäbchen in die Nase geschoben bekommen". Noch vor dem Schulgebäude wurden diese Tests kontrolliert. "Und natürlich haben wir auch an die Eltern appelliert, gemäß der 3G-Regeln zu erscheinen" - also geimpft, genesen oder getestet.

Insgesamt sei speziell zum Schuljahresbeginn der organisatorische Aufwand extrem hoch, und da seit Juni auch noch die Verwaltungsangestellte der Grundschule erkrankt ist "und wir für sie keinen Ersatz bekommen", müsse das Kollegium der Hilpoltsteiner Grundschule neben den eigentlichen Aufgaben noch sehr viel nebenbei erledigen. "Daher bitte ich um Verständnis, sollte bei uns zum Beispiel das Telefon nicht dauerhaft besetzt sein", so Stengel-Freund.

Für die Kinder ab der zweiten Klasse gab es keine Begrüßungsfeier. Sie gingen mit ihrer Lehrkraft direkt in die Klassenzimmer. Dort gab es eine Einstimmung auf das neue Schuljahr - und auch ein Schnelltest. "Und das Ganze dann morgen und übermorgen nochmal", seufzte Stengel-Freund. "Wobei man betonen muss, dass die Kinder das inzwischen ganz gelassen und cool machen, so dass die Eltern wirklich keine Bedenken haben müssen".

Insgesamt sei dieser erste Schultag trotz der Umständesehr harmonisch. "Darum denke ich, wir konnten unseren neuen Schülerinnen und Schüler einen schönen Empfang bereiten", so die Rektorin.

HK

Tobias Tschapka