Hilpoltstein
Wo die Gläubigen wieder zur Messe dürfen

In Hilpoltstein und Heideck gibt es ab Montag gemeinsame Gottesdienstfeiern der Katholiken - Greding und Allersberg warten ab

30.04.2020 | Stand 23.09.2023, 11:51 Uhr
Josef Sturm
Die Zeit der Predigten vor leeren Kirchenbänken sind vorbei: Ab Montag dürfen Gläubige wieder zu den Gottesdiensten kommen. −Foto: Bader

Hilpoltstein - Ab Montag dürfen Gläubige endlich wieder gemeinsam Gottesdienste feiern.

 

Doch die Auflagen des Bistums sind weitreichend und jede Kirchengemeinde ist dabei, ein eigenes Konzept zu entwickeln.

So soll beispielsweise in der Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche nur jede dritte Bank in der Kirche besetzt werden und pro Bank sollen nur zwei Einzelpersonen oder zwei Familien unterkommen. Da in allen Kirchen zumindest am Sonntag die Anzahl der Gläubigen beschränkt werden muss, bittet die Kirchengemeinde um eine Anmeldung im Pfarrbüro. "Damit alle die Chance haben, zu einem Gottesdienst zu kommen, bieten wir in Hilpoltstein, Meckenhausen, Jahrsdorf Weinsfeld und Zell am Samstag eine Vorabendmesse an", sagt Kaplan Korbinian Müller.

In Hilpoltstein und Meckenhausen gibt es außerdem eine weitere Messe am Sonntagabend. "Wir werden die Gottesdienstbesucher an diesen Tagen an der Tür begrüßen und wenn gewünscht, zu ihrem Platz bringen", sagt Müller. Unter der Woche ist eine Anmeldung derzeit nicht notwendig. Müller geht davon aus, dass hier wie gewohnt weniger Gläubige zur Messe kommen und genügend Platz ist. "Das muss sich alles erst einmal einspielen", sagt Müller. "Nach den ersten Wochen wissen wir dann, wie es am besten läuft. "

Für Heideck, Liebenstadt und Laibstadt setzt Heidecks Heidecks Stadtpfarrer Josef Schierl auf Platzkarten auf den Bänken. Ordner sollen helfen, dass nicht mehr Gläubige in die Kirche kommen, als reservierte Plätze vorhanden sind. In Heideck sind 70, in Liebenstadt 35 Plätze geplant. "In Heideck kommen die Leute durch den Mittelgang und gehen durch die Seitenausgänge wieder hinaus", so Schierl. Um einen Andrang am Ausgang zu vermeiden, möchte er die Kirchenbesucher bankweise zu den Ausgängen bitten. In Lieben-stadt und Laibstadt wird bei vielen Besuchern auch ein Ausgang durch die Sakristei ermöglicht.

Wer im Pfarrverband Greding am Montag zum Gottesdienst möchte, wird vor verschlossenen Türen stehen. "Da wir elf Kirchen haben und für jede Kirche ein eigenes Konzept entwerfen müssen, werden bei uns die öffentlichen Gottesdienste erst am Montag, 11. Mai, starten", sagt Gredings Pfarrer Richard Herrmann. Unklar ist beispielsweise, wie die Höchstzahl der Gläubigen beschränkt werden soll. "Da müssen wir schauen, ob wir mit Anmeldungen, Strichlisten oder Abreißzetteln arbeiten", sagt er. Auch die vom Bistum geforderte Desinfektion nach dem Gottesdienst will organisiert werden, wozu Hermann alle Pfarrgemeinderäte braucht, da die ihre Kirchen am besten kennen und Helfer organisieren müssen. "Wir werden es in Ruhe durchplanen und dann zum Wochenende bekanntgeben, wie wir es machen. "

Allersbergs Pfarrer Peter Wenzel möchte für Allersberg, Göggelsbuch und Ebenried erst einmal an den Live-Übertragungen der Gottesdienste via Internet festhalten. Dort sind auch alle Maiandachten mitzuerleben. Die erste Maiandacht aus der Pfarrkirche ist an diesem Freitag, 1. Mai, um 18 Uhr zu sehen. Ab Montag besteht die Möglichkeit zum täglichen Rosenkranzbesuch in der Pfarrkirche in Allersberg. Derzeit würden die drei Kirchen vermessen und Abstandsregeln festgelegt. In Göggelsbuch etwa sei so wenig Platz, das nicht einmal Wochentagsmessen möglich wären, sagt Wenzel. Beim Live-Gottesdienst am Sonntag, 3. Mai, will er auf die Thematik näher eingehen.

Die Pfarreien Freystadt, Thannhausen, Sondersfeld und Mörsdorf halten bis zum 8. Mai die Gottesdienste ebenfalls hinter verschlossenen Türen ab. Hier können die Gläubigen erst ab Samstag, 9. Mai, eine gemeinsame Messe feiern. Laut Anna Fritsch vom katholischen Pfarramt Freystadt werden die Kirchen nächste Woche ausgemessen und dann wird festgelegt werden, wie viele Gläubige Platz finden können. Die Pfarrei bittet, dass sich die Gläubigen künftig telefonisch zu den Gottesdiensten anmelden. Es sind zunächst folgende Gottesdienstfeiern angesetzt: Am 9. Mai um 18 Uhr in der Kirche Thannhausen und um 19 Uhr in den Kirchen in Mörsdorf und Sondersfeld. Am Sonntag, 10. Mai, um 10 Uhr in der Wallfahrtskirche Freystadt und um 10.30 Uhr in der Pfarrkirche Freystadt. Den Kranken und der älteren Generation wird empfohlen, den nichtöffentlichen Gottesdienst am Sonntag, 10. Mai um 9 Uhr im Internet mitzufeiern.

Pfarrer Ulrich Schnalzger der für Möning, Schwarzach und Pavelsbach zuständig ist, war schon in dieser Woche mit dem Messstab im Einsatz, hat sie vermessen und den zwei Meter Abstand jeweils mit einem Bibelspruch auf den Bänken markiert. Die Aktion hat ergeben, dass in Möning für 43 Gläubige und in Pavelsbach für 22 Besucher Platz ist. In Schwarzach dürften nur sechs Gläubige bei den Gottesdiensten zugegen sein, so dass hier keine öffentlichen Messen abgehalten werden. Für die Maiandachten und an Werktagen sieht Schnalzger keine Probleme, wohl aber an den Sonntagen. Es werden deshalb Listen in den Kirchen ausgelegt, in denen sich die Gläubigen für die Teilnahme an einem Sonntagsgottesdienst eintragen können. Später wird mit dem Pfarrgemeinderat das weitere Vorgehen geklärt.

HK

Josef Sturm