Mit Maske und gut vernetzt

Weiterführende Schulen im Landkreis Roth starten an diesem Montag wieder mit Präsenzunterricht

08.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:17 Uhr
Masken auch am Platz: Nach den Herbstferien müssen sich Schüler aller Altersgruppen erst einmal damit abfinden. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Die Entscheidung, dass an diesem Montag die Schüler der weiterführenden Schulen alle zum Präsenzunterricht erscheinen, haben sich die Verantwortlichen nicht leicht gemacht.

Das sagt Anja Hilbert, die Leiterin des Hilpoltsteiner Gymnasiums. "Alle Schulleiter haben dies zusammen mit dem Gesundheitsamt und Landrat Herbert Eckstein nach intensivem Austausch beschlossen. "

Es sei genau abgewogen worden, sagt Hilbert. Wie ist das örtliche Geschehen? Wo sind die Infektionen? Welche Erfahrungen sind gemacht worden? Was steht dagegen, welche Alternativen gibt es? "Dann haben wir uns für den Präsenzunterricht entschieden. " Und zwar für alle, in ihren gewohnten Klassen und Kursen.

Was aber nicht heißt, dass das Konzept, dass die Schulen erarbeitet haben, Alternativen nicht auch berücksichtigt. Würde das Geschehen es erfordern, könne man die Klassen auch teilen. Der Präsenzunterricht wäre dann im wochenweisen Wechsel. Die Entscheidungen würde für jede Schule flexibel getroffen. Entscheidend sind da die Zahlen, die Verteilung im Landkreis und die individuelle Situation vor Ort.

Das gilt natürlich auch für Hilpoltsteins Realschule, allerdings hat man sich dort laut Schulleiter Stefan Binder dazu entschlossen, im Falle des Falles täglich zu wechseln. Was heißt, die eine Hälfte der Klasse an einem, die andere Hälfte am darauffolgenden Tag. Davon ausgenommen sind die fünften Klassen. "Die Fünften bringe ich in unseren fünf großen Räumen unter", sagt Binder. Da könne man alle beschulen und trotzdem die Abstände einhalten. "Die Kleinen müssen noch hier ankommen. " Da sei es besser, sie täglich zu beschulen

Getroffen werden die Entscheidungen, wann welche Maßnahme greifen soll, mit den Gesundheitsämtern. Letztlich ist das auch die Vorgabe des Ministeriums, wonach diese vor Ort das letzte Wort haben. Man will den Schulunterricht so wenig wie möglich unterbrechen - eine der wichtigsten Erkenntnisse des ersten Lockdowns. Hilpoltsteins Gymnasiumschefin sieht bei der Umsetzung leichte Vorteile für die ländlichen Regionen. "Das ist schon etwas anderes als in der Stadt. " Am Land sei die Nachverfolgung leichter. Was durch die jüngsten Aussagen von Stefan Schmitzer, dem Leiter des Rother Gesundheitsamts, auch bestätigt wird.

Für die weiterführenden Schulen stand eine Befreiung von der Maskenpflicht schon vor dem Teil-Lockdown nicht zur Debatte. So muss der Mund-Nasen-Schutz auch in der Pause getragen werden. Die, so Stefan Binder, ganz normal für alle stattfinden wird. "Die Kinder müssen raus, die brauchen frische Luft. " Allerdings hat praktisch jede Stufe ihren eigenen Pausenhof - das Gelände der Hilpoltsteiner Realschule macht es möglich.

In diesen Tage unverzichtbar ist eine gut funktionierende Kommunikation. Am Gymnasium steht dafür "Info-Portal" zur Verfügung. In diesem seien komplett alle erfasst, sagt Anja Hilbert. "Wir werden darüber verlässlich informieren. " Das sei der Dreh- und Angelpunkt, sie könne damit jeden per Knopfdruck erreichen. Dazu habe das Portal auch eine Benachrichtigungsfunktion. "Wir schreiben da nicht zu oft rein, sonst stört es nur. " Eben dann, wenn es wichtig ist.

Zudem laufen über das Portal nur die Informationen, Aufgaben gibt es über die Plattform Mebis. Denn auch das Szenario "Quarantäne von Klassen" ist natürlich berücksichtigt. "Alle Schüler sind in Mebis und wir haben das auch schon einen Test gefahren", sagt Anja Hilbert. Pro Klasse habe etwas abgegeben werden müssen. "Wir haben es nicht nur angelegt, sondern auch geschaut, dass es funktioniert. " Tritt der Quarantänefall ein, dann würden bereits Sonntagabend Aufgaben eingestellt, dazu gebe es einen Wochenplan. Minimum einmal am Tag gebe es auch eine Videokonferenz, so Hilbert.

Auf ein funktionierendes System aufsetzen kann man auch in der Realschule, wo man schon vor Corona die digitalen Unterrichtsmöglichkeiten ausgelotet hatte. So gibt es dort bereits digitale Hefte. Bei der Kommunikation setzt man auf "Schulmanager online" und beim Material auf die Microsoft-Lösung "Teams". Auch hier gilt, dass digital alle Schüler und Eltern erreicht werden.

Sie habe schon das Gefühl, dass die Schule gut aufgestellt sei, sagt Anja Hilbert. Man habe alles getan, trotzdem bleibe eine gewisse Unsicherheit. Auch könne niemand sagen, wie es sich entwickelt. "Das Risiko ist hoch. " Die Zusammenarbeit mit Gesundheitsamt und Landrat sei gut, man stimme sich eng ab. "Das gibt mir ein gewissen Vertrauen. "

HK

Rainer Messingschlager