Allersberg
Lieber Laptops als Luftreiniger

Marktrat beschließt Anschaffung zusätzlicher Geräte - Antrag der Grünen zu Kohlendioxid-Sensoren abgelehnt

21.10.2020 | Stand 23.09.2023, 14:55 Uhr
Herbstlicher Blick auf die Allersberger Mittelschule: Die von den Grünen beantragte Anschaffung von CO2-Sensoren und Luftreinigern wurde unter anderem mit dem Argument abgelehnt, dass es in jedem Zimmer genügend Fenster zum Lüften gebe. −Foto: Mücke

Allersberg - Mt ihrem Antrag auf Beschaffung von Luftreinigern für Schulen und Kindertagesstätten ist die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Montagabend im Allersberger Marktrat regelrecht baden gegangen.

Neben den beiden Ratsmitgliedern der Grünen stimmten nur noch die beiden SPD-Vertreter dem Ansinnen zu. Freie Wähler, Allersberger Bürger-Forum und CSU lehnten den Antrag ab. Zugestimmt wurde aber noch der Anschaffung weiterer Laptops als Leihgeräte für Schüler.

Dem Antrag der Grünen zufolge sollte kurzfristig der Bedarf an CO2-Sensoren und mobilen Luftreinigern an den Schulen und Kindertagesstätten in der Marktgemeinde ermittelt werden, um dann als Sachaufwandsträger für die Schulen die Geräte so schnell wie möglich zu beschaffen. Unterstützt werden sollten dem Antrag zufolge auch die kirchlichen Träger für die Einrichtungen der Kindertagesstätten bei der Beschaffung von Geräten.

Ein neues Förderprogramm sei dafür von der bayerischen Staatsregierung angekündigt worden, wie es Tanja Josche in ihrem Antrag schrieb. Das Ziel der Marktgemeinde müsse sein, auch in Corona-Zeiten eine gute Bildung und Betreuung für die Kinder zu ermöglichen. Dafür gelte es, den Schul- und Kitabetrieb so sicher wie möglich zu gestalten, damit das Infektionsgeschehen gering bleibt und es nicht zu Schließungen kommt. Bis zu 3500 Euro pro Luftreiniger und bis zu 150 Euro pro CO2-Sensor würden im Rahmen des Förderprogramms übernommen, so dass für die Marktgemeinde nicht mit zusätzlichen finanziellen Belastungen zu rechnen sei.

Bisher gebe es aber keine Förderrichtlinien, entgegnete Bürgermeister Daniel Horndasch und hielt eine Förderung zu 100 Prozent wohl nicht für realistisch. Generell hielt er Luftreiniger nur dort für sinnvoll, wo die Zimmer nicht gelüftet werden können. Doch sowohl in den Schulen als auch in den Kindertagesstätten gebe es Fenster in allen Zimmern, so dass überall gut gelüftet werden könnte. Horndasch wies auch darauf hin, dass die Lehrer in den Schulen die Anweisung hätten, die Räume im 20- bis 25-Minuten-Takt gut zu lüften. Die beantragten Sensoren hätten also nur die Funktion, die Lehrer an das Lüften zu erinnern.

Bürgermeister und Bauamtsleiter Gunther Pfahler verwiesen auch auf ein bereits geführtes Gespräch mit den Schulen, die von einem ganz normalen Lüften der Räume ausgehen. Aber das Lüften sei im Unterricht nicht immer förderlich, hielt Josche entgegen. Die Kinder könnten sich leicht erkälten.

Trotz des letztlich abgelehnten Grünen-Antrags wurde an diesem Abend aber auch noch eine Anschaffung für die Schulen beschlossen. Corona-bedingt legt der Freistaat nämlich ein weiteres Sonderförderprogramm auf für die Anschaffung von Endgeräten, die von Schülern ausgeliehen werden können. Da hatte sich der Markt schon Ende Juni erfolgreich beworben und insgesamt 34 Laptops gekauft, die den Schülern an der Grundschule und an der Mittelschule bereitgestellt werden. Nun könne der Markt in einem weiteren Verfahren für 8200 Euro zusätzliche Geräte beschaffen. Die Schulen hätten weiteren Bedarf gemeldet, sagte dazu der neue Finanzchef des Marktes, Stefan Meyer. Bei einer Gegenstimme wurde der Anschaffung zugestimmt.

HK

Reinhold Mücke