Greding
In Sachen Digitalisierung einfach top

Mit mehr als 100 Computern und eigenem Cloud-Server sieht sich Gredinger Grund- und Mittelschule für Homeschooling gerüstet

03.12.2020 | Stand 07.12.2020, 3:33 Uhr
Stolz auf den Stand der Digitalisierung in der Gredinger Schule zeigen sich Michael Schreiber, Manfred Preischl sowie Christina Schmidtlein-Mauderer und Gerhard Schuster von der Schulleitung. −Foto: Stadt Greding

Greding - Nie war sie so wichtig wie heute: die Digitalisierung an Bayerns Schulen.

Zwar versuchen alle Verantwortlichen ihr Möglichstes, neuerlichen Distanzunterricht zu vermeiden. Doch an der Grund- und Mittelschule ist man zumindest technisch für den Fall der Fälle gerüstet. Bürgermeister Manfred Preischl (FW) hat nun viele neue Laptops der Schule übergeben, damit die Schüler sowohl im Unterricht als auch während eines eventuellen Homeschoolings im Rahmen bestmöglich schulisch versorgt werden können. Doch ist dem Stadtchef klar: Auch die permanente Wartung und Aktualisierung der inzwischen weit mehr als 100 Computer und der zahlreichen Zusatzgeräte werden eine große Herausforderung für den Sachaufwandsträger sein.

Die Arbeit geht demnach lediglich weiter, denn schon der frühere Rektor Oswald Brigl hat vor 20 Jahren erste Schritte in Sachen Digitalisierung unternommen. Neben der Ausstattung für die Schulverwaltung und das Lehrerzimmer wurden seinerzeit auch einzelne Klassenzimmer-Computer angeschafft, deren Zahl sich ständig erhöht hat. Die Schule bekam ziemlich bald einen eigenen Informatikraum mit 16 Arbeitsplätzen. Nachdem für die Schule ein schnellerer Internetanschluss verfügbar war, wurde ein Schülercafé mit Rechnern für die Mittelschüler eingerichtet. Hier konnte die damalige Generation erste Erfahrungen im Internet sammeln. Um das Jahr 2010 wurde in Greding, bezuschusst vom Verbund Altmühl-Jura, eine erste Laptopklasse eingerichtet, in welcher die Schüler mit 25 Rechnern über WLAN arbeiten konnten. Heute verfügen jedes Klassenzimmer und viele Fachräume über ein Smartboard oder alternativ über einen Beamer. Ein Internetanschluss ist dabei heute ebenso selbstverständlich wie eine Dokumentenkamera, welche den guten, alten Overheadprojektor ersetzt.

Zum Schuljahr 2019/20 wurde aus dem Digitalpakt Deutschland eine erste große Zuschussrate abgerufen. In allen Klassenzimmern und Fachräumen wurden neue Computer installiert, welche über eine vergleichbare Benutzeroberfläche, sichere Virenschutzprogramme und ein aktuelles Betriebssystem verfügen.

Die Pandemie und das folgende Homeschooling hat auch in Greding der Digitalisierung einen weiteren großen Schub gegeben. Michael Schreiber von der Gredinger Firma Creatronis richtete für die Schule einen Cloud-Server ein, über den eine datensichere Kommunikation zwischen den meisten Schülern und Lehrkräften möglich war. Keine Sekunde zu früh: Vom ersten Tag der Schulschließung an konnten die Gredinger mit Unterrichtsmaterialien für Zuhause versorgt werden. Die für Bayern eingerichtete zentrale Plattform Mebis war in der Zeit der ersten Schulschließung im März völlig überlastet und daher ungeeignet.

Der Cloud-Server wurde in der Zwischenzeit weiter verbessert und angepasst, so dass er nicht nur im Homeschooling, sondern auch im täglichen Unterricht eingesetzt wird. Viele Jahrgangsstufen haben den Umgang damit mittlerweile eingeübt. Damit der Umgang mit dem Cloud-Server noch besser klappt, wurden nun sowohl für die Grund-, als auch für die Mittelschule in Klassensatzstärke Laptops bereitgestellt. Die Anschaffungskosten für die 47 Geräte und zwei Ladewagen werden dabei größtenteils über das Budget des Masterplans Bayern digital II getragen. Die notwendige Einrichtung von WLAN-Hotspots im Schulgebäude ist mittlerweile auch abgeschlossen. Demnächst wird zudem der Glasfaseranschluss von der Telekom freigeschaltet, so dass die Schule über eine schnelle Verbindung verfügt.

Nicht nur das: Mittlerweile sind 15 ältere Laptops modernisiert und softwaremäßig auf einen derzeit aktuellen Stand hochgerüstet worden. Diese Geräte wurden in der Zwischenzeit als Leihgeräte kostenlos an Schüler ausgegeben, die im Elternhaus nicht über die entsprechenden technischen Voraussetzungen verfügen. So können auch sie am Homeschooling teilnehmen.

Damit im Falle einer erneuten Schulschließung weitere Leihgeräte zur Verfügung stehen, hat die Schule die Stadt um die Anschaffung von 23 zusätzlichen Laptops gebeten, die wiederum zu einem Teil über ein Förderprogramm des Kultusministeriums bezahlt werden. Diese Geräte können, sofern kein Leihbedarf besteht, jederzeit zur Einrichtung einer weiteren Laptopklasse verwendet werden.

HK