Hilpoltstein
"Halten Sie bitte die 112 frei für lebensbedrohliche Fälle"

Appell des BRK-Kreisverband Südfranken an die Bevölkerung: Mögliche Coronavirus-Patienten sollen nicht den Notruf wählen

25.03.2020 | Stand 02.12.2020, 11:40 Uhr
Bitte keine Infektionen verschweigen: Die Fragen der Leitstellen- und Rettungsdienstprofis sollen besonders in der aktuellen Situation "ehrlich und nach bestem Wissen" beantwortet werden, damit möglichst wenige Rettungskräfte angesteckt werden und deshalb ausfallen. −Foto: ILS Mittelfranken-Süd

Hilpoltstein/Schwabach - Mit einem Appell in Zeiten der Corona-Krise richtet sich der BRK-Kreisverband Südfranken an die gesamte Bevölkerung: "Um die Einsatzfähigkeit der Kräfte des Rettungsdienstes möglichst umfassend aufrechterhalten und somit die Sicherheit und schnelle notfallmedizinische Versorgung gewährleisten zu können, ist es von großer Wichtigkeit, das Personal bei deren Einsätzen so gut wie möglich vor dem Risiko einer Infektion zu schützen", heißt es in der gestrigen Mitteilung.

 

"Infizierte oder erkrankte Rettungskräfte fallen für Wochen aus und stehen so nicht für die Notfallversorgung zur Verfügung", sagt Rainer Braun, Geschäftsführer des BRK-Kreisverbandes Südfranken, der wiederum der verantwortliche Betreiber des Rettungsdienstes in unserer Region ist.

Persönliche Schutzausrüstungen stünden aufgrund der besonderen Situation nicht in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Für einen schonenden Einsatz der Ressourcen und einen sicheren Einsatzablauf bitten die Verantwortlichen des BRK daher die Patienten unbedingt darum, dass diese auf vorliegende Infektionen oder etwaige Infektionsverdachte ausdrücklich hinweisen. Dies gelte gegenüber dem eintreffenden Rettungsdienstpersonal, aber auch bereits beim Anruf in der Leitstelle, und zwar für alle Infektionen, also nicht nur für das neuartige Coronavirus.

Wer die Fragen der Leitstellen- und Rettungsdienstprofis "ehrlich und nach seinem besten Wissen" beantworte, unterstütze die Mitarbeiter, die auch in Zeiten von Corona nach wie vor die gesamte Palette vom Beinbruch bis zum Herzinfarkt zu versorgen haben.

Abschließend richtet der Geschäftsführer eine dringende Bitte an die Bürger: "Halten Sie bitte die Rufnummer 112 für Notfälle, also lebensbedrohliche Situationen wie Herzinfarkt, Feuer, Verkehrsunfälle oder die Anforderung eines Krankentransports frei! Bei gesundheitlichen Beschwerden wie Fieber oder Husten wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt, außerhalb der Praxiszeiten an die Nummer des Kassenärztlichen Bereitschaftsdienstes unter 116 117! "

Für konkrete Fragen zum Coronavirus hat darüber hinaus das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit eine eigene Hotline eingerichtet. Diese ist erreichbar unter der Telefonnummer (09131) 68085101.

HK