Hilpoltstein
Eltern müssen draußen bleiben

Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein bietet viele Erlebnisse in der freien Natur - Anmeldung unumgänglich

02.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:40 Uhr
Trotz Corona: Immerhin 40 Angebote macht das Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein dieses Jahr für Kinder und Jugendliche. Jugendreferent Sven Brand (rechts) und Bürgermeister Markus Mahl stellen es vor. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein - Die großen Ferien stehen vor der Tür, und trotz der Corona-Krise hat die Stadt Hilpoltstein für alle Kinder und Jugendlichen wieder ein attraktives Ferienprogramm auf die Beine gestellt, wenngleich längst nicht so umfangreich wie üblich. Und ob alles wie geplant durchgeführt werden kann, ist aufgrund der sich stets ändernden Pandemie-Situation auch alles andere als sicher.

 

"Wir versuchen, das Unplanbare planbar zu machen", bringt es der Jugendreferent der Stadt Hilpoltstein, Sven Brand, auf den Punkt, als er zusammen mit Bürgermeister Markus Mahl das Programm vorstellte.
Die Tatsache, dass es heuer kein Programmheft gibt, beweist, dass das Planen diesmal für alle Verantwortlichen ein echtes Abenteuer darstellt. Statt der Broschüre weist ein Flyer auf die Internet-Seite "hilpoltstein.feripro.de" hin, auf der man - wie gewohnt - ab kommendem Sonntag das Programm einsehen und die Veranstaltungen buchen kann. "Wenn wir heute eine Broschüre ausgeben, wäre sie vermutlich schon morgen wieder für die Tonne", befürchtet Brand. Denn aufgrund der beginnenden Ferienzeit und dem damit verbundenen Reiseverkehr sei es nicht unwahrscheinlich, dass die Corona-Fallzahlen steigen und die bereits bestehenden Lockerungen zurückgenommen werden könnten.

Fest steht jedenfalls, dass diesmal nur rund 40 Angebote zur Wahl stehen, und nicht 65 wie vergangenes Jahr. "Zum Beispiel müssen wir alle Kreativbastelangebote ausfallen lassen, denn dabei lassen sich die Abstandsregeln nur schwer umsetzten, außerdem sind die Personen, die uns dabei unterstützten, oft über 60 Jahre alt und zählen daher zur Risikogruppe", bedauert Markus Mahl.

Auch die sonst so beliebten Aktionen bei der Freiwilligen Feuerwehr, beim Technischen Hilfswerk oder beim Roten Kreuz fallen heuer der Corona-Pandemie zum Opfer, ebenso wie das Sparkassen-Kino oder das Auhoftheater, denn auch die Menschen in den Behinderteneinrichtungen zählen zu den Risikogruppen. Stattdessen sind gezwungenermaßen viele Outdoor-Angebote an der frischen Luft im Programm, "was aber nicht negativ gemeint ist, wir wollen schließlich kein Online-Ferienprogramm machen, bei dem die Kinder wochenlang vor der Kiste sitzen", macht Brand deutlich. So steht zum Beispiel dem Fußball-Feriencamp des TV Hilpoltstein auf dessen großem Gelände nichts im Wege, ebenso wie dem Sommerfest der Hilpoltsteiner Spielkiste auf der Burg.

"Allerdings gibt es keine Veranstaltung ohne Anmeldung, was diesmal sogar für das Sommerfest gilt, und es dürfen auch keine Eltern mit aufs Gelände, sonst wird es zu voll", sagt Brand. Stattfinden sollen aber die Aktionen mit den Alpakas und Pferden in Heuberg, die Töpferkurse (mit reduzierter Teilnehmerzahl) und auch diverse sportliche Aktivitäten wie Kanu fahren oder Skiken (eine Art Langlauf für den Sommer). Die traditionelle Höhlentour fällt hingegen aus, aber andere Ausflüge mit den KJR-Bussen wie zum Beispiel in Freizeit- und Vergnügungsparks finden voraussichtlich statt.

Außerdem sollen, wenn es sich anbietet oder "Lücken" aufzufüllen sind, spontan weitere Fahrten durchgeführt werden, "und wenn es nur ein Ausflug ins Grüne zum Wandern ist", so Brand. "Daher lohnt sich immer wieder mal ein Blick auf unsere Homepage, es kann sich vieles ändern oder auch Neues dazukommen", rät der Jugendreferent. Vor allem aber gilt heuer: "Alles nur mit Anmeldung und die Eltern müssen leider draußen bleiben."

Dass 2020 beim Hilpoltsteiner Ferienprogramm vieles anders und nichts gesichert ist, bedauert Bürgermeister Markus Mahl ebenso wie das Jugendreferat der Stadt sehr. Dennoch sei man froh, dass man den Kindern und Jugendlichen überhaupt etwas anbieten kann, "und vermutlich freuen sich die Eltern auch, wenn sie ihre Kinder bei den derzeit so eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten einmal abgeben können", vermutet Mahl, der um Verständnis bittet, dass bei einer Verschlechterung der Gesamtsituation Veranstaltungen kurzfristig auch abgesagt werden könnten. Das sei zwar bitter, aber lasse sich nicht kategorisch ausschließen. "Von den Anbietern ist heuer mehr denn je Kreativität, und von den Eltern und Teilnehmern Spontanität gefragt", bringt es Mahl auf den Punkt. "Bei der Sicherheit werden wir keine Kompromisse machen, denn die Eltern wollen ebenso wie wir, dass ihre Kinder bei uns sicher sind und ab September wieder gesund in die Schule gehen können".

Die Online-Anmeldung für das Ferienprogramm inklusive Bezahlmöglichkeit per Bankeinzug wird am Sonntag, 5. Juli, ab 12 Uhr aktiviert. Zunächst werden alle Buchungen bis zum 20. Juli, 12 Uhr, gesammelt und danach die Plätze zugeteilt. Restplätze können ab dem 22. Juli, ab 13 Uhr gebucht werden. Werden Veranstaltungen abgesagt, entstehen den Teilnehmenden keine Kosten.

HK

Tobias Tschapka