Hilpoltstein
Auch das Rothsee-Triathlon-Festival fällt aus

Absage stellt TSG Roth vor finanzielle Probleme - Organisatoren hoffen nach Challenge-Vorbild auf Hilfe

30.03.2020 | Stand 23.09.2023, 11:25 Uhr
Ins Wasser gefallen: Auch das Rothsee-Triathlon-Festival, das jedes Jahr rund 2000 Athleten in den Landkreis lockt, fällt nun der Corona-Krise zum Opfer. −Foto: Münch, Archiv

Hilpoltstein - Nach dem Rother Challenge-Rennen, dem Hilpoltsteiner Halbmarathon und dem Hilpoltsteiner Duathlon-Day ist nun auch die letzte der vier jährlichen Großveranstaltungen im Triathlon-Landkreis Roth der Corona-Krise zum Opfer gefallen.

 

Das für den 20./21. Juni geplante Rothsee-Triathlon-Festival mit rund 2000 erwarteten Sportlern kann heuer nicht stattfinden. Das haben die Organisatoren Frank Kräker und Matthias Fritsch gestern bekannt gegeben.

Dabei schien es zumindest noch eine kleine Resthoffnung zu geben, als Felix Walchshöfer erst vor ein paar Tagen die Challenge-Absage verkündet hatte. "Auf unsere Planungen hat die Challenge-Absage keine Auswirkungen", erklärte Kräker am Donnerstag. Über das Wochenende revidierten die Organisatoren des Rothsee-Triathlon-Festivals jedoch ihre Meinung. "Auch wenn wir die Situation ursprünglich erst nach den Osterferien neu bewerten wollten, haben wir uns bereits jetzt für die Absage entschieden, da die neusten Entwicklungen uns klar vor Augen führen, dass sich die Situation so schnell nicht ändern wird", sagte Kräker gestern. "Die Gesundheit aller Sportler, Helfer und Unterstützer des Rothsee-Triathlons hat für uns oberste Priorität. "

Zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht absehbar sind für die Veranstalter die Konsequenzen der Absage. "Der Rothsee-Triathlon ist dem einzigen Ziel unterstellt, den Sportbetrieb der Triathlonabteilung der TSG Roth finanziell aufrecht zu erhalten und vor allem die sportliche Ausbildung unserer Vereinsjugend zu gewährleisten", schreiben Kräker und Fritsch in einer Mitteilung. Der Wegfall unserer Veranstaltung stellt uns aktuell vor massive finanzielle Probleme, da wir für die diesjährige Veranstaltung natürlich schon Ausgaben hatten, denen jetzt allerdings keine Einnahmen mehr gegenüberstehen. " Eine genaue Kalkulation konnte Kräker bislang noch nicht erstellen, er rechnet aber schon mit einem Schaden im unteren fünfstelligen Bereich.

Trotzdem folgen die Organisatoren dem vorbildlichen Verhalten des Challenge-Veranstalter und respektieren den Wunsch aller bereits angemeldeten Teilnehmer auf Rückerstattung des Startgelds abzüglich einer Bearbeitungsgebühr. Dem Beispiel Felix Walchshöfers folgend appellieren nun auch Kräker und Fritsch an die Solidarität und Unterstützungsbereitschaft der Teilnehmer: "Um unsere bisherigen Auslagen zu kompensieren, bitten wir die Athletinnen und Athleten auf die Rückzahlung des Startgeldes zu verzichten, damit wir auch im kommenden Jahr wieder den Rothsee-Triathlon ausrichten können und die Veranstaltung weiter bestehen kann", sagt Kräker. "Andernfalls können wir das nicht garantieren. Natürlich müssen wir auch noch mit unseren Sponsoren sprechen, aber es liegt jetzt auch an den Athleten. " Die ersten Rückmeldungen seien allerdings schon sehr positiv gewesen.

Neben der Rückerstattung der Startgelder bieten die Veranstalter auch eine kostenfreie Übertragung des Startplatzes auf den Wettkampf im Jahr 2021 an. "Jeder bereits angemeldete Starter hat diesbezüglich ein Schreiben unseres Zeitnehmers erhalten, in dem die verschiedenen Optionen nochmal aufgelistet werden", sagt Kräker.

Zu keiner Zeit zur Diskussion stand für Fritsch und ihn eine Verlegung des Rothsee-Triathlons auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr. "Das schließen wir aus. Wir würden dann mit zu vielen anderen Veranstaltungen konkurrieren. Abgesehen davon bin ich mittlerweile der Meinung, dass in diesem Jahr überhaupt keine Sportveranstaltung in dieser Größenordnung mehr stattfinden kann. "

HK

 

Christoph Enzmann