Brunnau
Bürger reden bei Radweg mit

Vertreter des Staatlichen Bauamts stellen in Brunnau erste Pläne vor Anlieger üben Kritik

09.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:43 Uhr

Drei Anbindungen von und zur Staatsstraße gibt es derzeit für Brunnau, mit dem neuen Radweg soll es nur eine in der Mitte sein. - Foto: Mücke

Brunnau (HK) Von dem Informationstermin für den Bau des Radweges von der Lände Roth bis zum Kreisverkehr an der Autobahn westlich von Allersberg dürften alle zufrieden den Heimweg angetreten haben. Es gab Informationen für die Anlieger und Anregungen für die Planer des Staatlichen Bauamts.

Das war auch die Absicht, betonten Bauoberrat Anatol Kiesel-Peiker und Allersbergs Bürgermeister Daniel Horndasch zur Begrüßung. Der Lehrraum im Feuerwehrhaus Brunnau platzte aus allen Nähten, so zahlreich waren die Bewohner der Ortsteile Brunnau, Wagnersmühle und Guggenmühle der Einladung gefolgt. Der Marktrat sehe den Bau des Radweges positiv, erklärte Horndasch, wenn auch noch nicht darüber abgestimmt worden sei.

Der Radweg soll bei der Abzweigung des Gewerbegebietes an der Lände in Roth - bis dorthin verläuft auf der Südseite der Staatsstraße - bei der Ampel auf die Nordseite geführt werden und dort bis zur Abzweigung nach Eichelburg auf vorhandenen Wegen verlaufen, stellte die technische Amtsrätin Annette Tarvid die Pläne vor. Im Bereich des Waldes will man mit den Eigentümern noch klären, wie und wo die Anbindungen der Grundstücke erfolgen sollen. Das gilt auch für die landwirtschaftlichen Grundstücke westlich von Brunnau, die bisher schon von der Staatsstraße erschlossen werden. Das aber will man mit Rücksicht auf die Verkehrssicherheit nach Möglichkeit ändern. Da wäre sowohl eine rückwärtige Erschließung über einen Feldweg möglich, oder auch ein verbreiterter und zugleich verstärkter Ausbau des Radweges, der dann auch von den Landwirten genutzt werden könnte. Dann aber mit der Konsequenz, dass von der Staatsstraße nicht mehr zugefahren werden kann. Aber da sahen schon einige Landwirte Probleme wegen der Verschmutzung des Radweges aus den angrenzenden Grundstücken und auch im Begegnungsverkehr mit den Radfahrern. Eine Lösung will man zusammen noch suchen, versicherten die Vertreter des Staatlichen Bauamts.

Brunnau hat derzeit drei Anbindungen von oder zur Staatsstraße. Davon sollen künftig zwei entfallen. Dann soll nur noch eine Anbindung für Brunnau in der Mitte erfolgen, die Linksabbiegespuren erhält und auch als echte Kreuzung ausgebaut werden soll, damit auch der südlich der Staatsstraße liegende Hof darüber angebunden wird. Das bedeute deutlich mehr Sicherheit, so die Planer.

Die soll auch der Umbau der bisherigen alten Staatsstraße bringen, worüber künftig auch der Radweg verlaufen wird. In Brunnau spielt ja der Verkehr auf der Staatsstraße seit Jahren eine größere Rolle - vor allem bei den Bürgerversammlungen.

Das wurde auch diesmal aufgegriffen, nachdem Franz Fiegl den großen Flächenverbrauch und den Wunsch nach einer Ortsumgehung ansprach. Er zweifelte auch die Verkehrszahlen an, die Kiesel-Peiker mit 9700 Fahrzeugen täglich für das Jahr 2015 angegeben hatte. Fiegl sieht sie eher bei 15 000 bis 20 000 Fahrzeugen. Aber eine schnelle Lösung für eine weiträumigere Umgehung Brunnaus werde es nicht geben, dämpfte Horndasch allzu große Erwartungen.

"Wir sind bemüht, in offenen Gesprächen mit den Betroffenen Lösungen zu suchen und diese zu erörtern", betonten die Vertreter des Staatlichen Bauamts, auch im Hinblick auf das recht nah am künftigen Radweg liegende Grundstück von Franz Fiegl. Auch seitens der Anlieger bestand Verhandlungsbereitschaft. "Wir können miteinander reden, wir verweigern uns nicht", erklärten einige Sprecher, wollten aber auch ihre Interessen gewahrt haben.

Das galt auch für Wagnersmühle. Auch dort gibt es Kritik an den Plänen. So gefiel die nach Osten verschobene Bushaltebucht ganz und gar nicht. Sie sei zu weit weg von den Anwesen, monierte etwa Alfred Fiegl. Dem zeigte sich auch der Betreiber des Sägewerks, Gerhard Beck grundsätzlich offen, wenngleich auch für ihn die Zufahrt und Wendemöglichkeiten mit Langholzfuhrwerken erforderlich sind. Auch für Wagnersmühle wurde die Anlegung von Linksabbiegespuren gefordert, und die Umfahrungsmöglichkeit der landwirtschaftlichen Gebäude im Betrieb Fiegl müsse erhalten werden. Nicht ganz einfach bei den engen Verhältnissen, aber Lösungen will man auch hier gemeinsam suchen. Im weiteren Verlauf in östlicher Richtung soll der Radweg bei Guggenmühle wegen eines Hangbereichs etwas von der Staatsstraße abgerückt werden, um dann zur höhenfreien Querung am Kreisverkehr zu gelangen.

Grundsätzlich soll der Radweg 2,5 Meter breit werden mit jeweils 0,5 Meter Bankett an beiden Seiten, Wassermulden und Grünbereich zwischen Straße und Radweg. Auf einer Strecke von 5,9 Kilometern soll er den derzeitigen Berechnungen zufolge rund 1,9 Millionen Euro kosten. Allerdings möchte man vom 50-Millionen-Euro- Programm zum Bau von Radwegen an stark befahrenen Staatsstraßen profitieren. Läuft alles einigermaßen glatt, so Kiesel-Peiker, könnte 2021 mit dem Radweg begonnen werden.